Möglicher Schwarzbau Schwimmhalle in Weißenfels wird nicht weiter saniert
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09. November 2024, 14:58 Uhr
Seit vier Jahren ist das Hallenbad in Weißenfels geschlossen. Es soll eigentlich saniert werden. Doch bei den Arbeiten sind immer wieder Baumängel aufgefallen. Interne Untersuchungen deuten nun darauf hin, dass es sich bei der Schwimmhalle um einen Schwarzbau handeln könnte. Der Oberbürgermeister will als Konsequenz die Sanierung stoppen. Vom Land bereitgestellte Fördergelder in Millionenhöhe wird die Stadt zurückzahlen.
Die Sanierung des Hallenbads in Weißenfels (Burgenlandkreis) wird nicht fortgesetzt. Das hat Oberbürgermeister Martin Papke (CDU) am Freitag im Stadtrat angekündigt. Hintergrund ist, dass es sich bei dem Gebäude womöglich um einen Schwarzbau ohne Genehmigung handelt, sagte Papke und verwies auf interne Untersuchungen.
Außerdem hat der Oberbürgermeister den Landesrechnungshof um eine Prüfung des Falls gebeten. Der soll auch die Arbeit der Kommunalaufsicht des Burgenlandkreises aufarbeiten. Die hat Papke zufolge eineinhalb Jahre nach Beauftragung immer noch keinen Prüfbericht vorgelegt. "Ich möchte eine maximale Aufklärung dieses Desasters", sagte Papke MDR SACHSEN-ANHALT.
Stadt Weißenfels zahlt Fördergelder in Millionenhöhe zurück
Das Hallenbad ist inzwischen seit vier Jahren geschlossen. Der Stadtrat hatte eine Sanierung beschlossen. Die ruht wegen gravierender Baumängel seit mehr als zwei Jahren. Für die Sanierung hatte das Land Fördermittel in Höhe von 1,65 Millionen Euro bereitgestellt. Die sich immer wieder verzögernde Sanierung war im vergangenen Jahr im "Schwarzbuch" des Steuerzahlerbundes gelistet.
Die Fördermittel wird die Stadt Weißenfels nun zurückzahlen, sagte Papke, inklusive Verzugszinsen in Höhe von 250.000 Euro. Der Oberbürgermeister wünscht sich "einen klaren Cut, damit keine weiteren Kosten und Zinsen entstehen." Papke werde dem Stadtrat daher die Rückzahlung vorschlagen. Dort sei schon deutlich geworden, dass man mitgehen werde, so Papke.
Noch keine Pläne für mögliches neues Hallenbad
Der Oberbürgermeister will die Geschichte der Schwimmhalle transparent machen: "Ich möchte, dass die Steuerzahler, die Bürgerinnen und Bürger Aufschluss über diese Entstehung bekommen", sagte er. Es gehe auf um die Frage der Haftung und Schadensregulierung. "Das ist mein Amtseid, dem ich hier nachkomme, Schaden von der Stadt Weißenfels abzuhalten", so Papke.
Wann und wo ein möglicher Neubau entstehen könnte, ist noch nicht klar. Für Menschen, die beispielweise im Rahmen einer Reha schwimmen müssen, hat sie Stadt Transporte in nahegelegene Schwimmhallen organisiert und will die Kosten übernehmen. Dem muss der Stadtrat aber noch zustimmen.
Hinweis: In einer ersten Version dieses Textes hieß es, dass die Schwimmhalle abgerissen werden soll. Das ist nicht der Fall.
MDR (Attila Dabrowski, Fabienne von der Eltz)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 09. November 2024 | 12:00 Uhr
sigste vor 4 Wochen
Es gab mal einen Zeitungsartikel in der mz, demnach gibt es in Leipzig mehrere Schwimmhallen diesen Typs, alle saniert. Ich frage mich ob hier immer das Rad neu erfunden werden muss. Man hätte doch sicher zusammenarbeiten können.
Das Bauamt hat doch auch eine Bauüberwachung oder fehlt da manchmal die Kompetenz?
weils so nicht unwidersprochen bleiben darf vor 4 Wochen
Es war ein schlimmer Fehler, aus der Sanierung überhaupt ein "Grossprojekt" zu machen. Ein paar Ausbesserungen hätten vollig genügt, um eine funktionierende Anlage noch jahrzehntelang betreiben zu können. - Nun steht die Stadt da, mit den vollen Kosten, und ohne die Schwimmhalle. Und die neue Idee, die Schuld auf ein uraltes Genehmigungsverfahren zu schieben, ist von seltener Lächerlichkeit. Geld weg, Halle weg .., . nur einen Platz in sämtlichen Satiresendungen dürfte sich die Stadt gesichert haben ...
THOMAS H vor 4 Wochen
Die Unterlagen, @steka, von 1969 (Baujahr der Schwimmhalle) werden es sicher nicht hergeben, ob es sich um einen Schwarzbau handelt und zur Rechenschaft kann da bestimmt auch keiner mehr gezogen werden!?