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Der heiße Sommer der vergangenen Tage hat bei den Trauben teils Sonnenbrand verursacht. Bildrechte: MDR/Michael Rosebrock

SonnenbrandWeinstöcke leiden unter Hitze

24. Juli 2022, 12:24 Uhr

Die Hitze der vergangenen Tage hat auch den Weinreben in der Saale-Unstrut-Region zugesetzt. Normalerweise brauchen die Beeren wechselhaftes Wetter. Durch die andauernde Hitze und den fehlenden Niederschlag melden die Winzer nun Schäden an Reben. Für die Zukunft könnte ein früherer Verschnitt der Pflanzen helfen.

Die vergangenen heißen Tage haben den Weinstöcken im Weinanbaugebiet Saale-Unstrut arg zugesetzt. Das erklärte der Präsident des Weinbauverbandes Saale-Unstrut Hans Albrecht Zieger. Vor allem in den oberen Lagen der Hänge würden die Beeren unter der enormen Sonneneinstrahlung leiden.

Wir gehen momentan von Schäden zwischen 10 und 15 Prozent bei frühen Rebsorten aus, wie Bacchus, Müller-Thurgau und Riesling.

Hans Albrecht Zieger – Präsident des Weinbauverbandes Saale-Unstrut

Bei einem Teil der Früchte sei nun ein Sonnenbrand zu erkennen. Das betrifft besonders Sorten, die zuerst geerntet werden sollen, erklärte Zieger: "Wir gehen momentan von Schäden zwischen 10 und 15 Prozent bei frühen Rebsorten aus, wie Bacchus, Müller-Thurgau und Riesling.".

Dutzende Rebsorten im Anbaugebiet

In dem rund 800 Hektar großen Anbaugebiet Saale-Unstrut gibt es nach Angaben des Verbands mehr als 60 Rebsorten. Zu den typischen Weißweinen zählen Müller-Thurgau, Weiß- und Grauburgunder sowie Riesling, Bacchus, Silvaner und Kerner. Zu den bekannten Rotweinen aus der Region gehören Dornfelder, Portugieser, Spätburgunder und Blauer Zweigelt. Die Anbaufläche befindet sich im Süden Sachsen-Anhalts und reicht bis nach Thüringen.

Rebsorten von wechselhaften Wetter abhängig

Experten zufolge braucht es für den Weinbau eine Mischung aus Sonne und Regen, Feuchtigkeit und Wärme. Dadurch könnten ein besonders hoher Ertrag und eine gute Qualität erzielt werden.

In den Weinbergen mit Steillage, wo man sich der Sonne noch näher fühlt, waren es in Spitzenzeiten fast 40 Grad, zumindest gefühlt. Das ist viel zu heiß.

Kellermeisterin Kathleen Romberg von der Winzervereinigung in Freyburg/Unstrut

Vor allem in den vergangenen Tagen sei es aber deutlich zu warm gewesen und Niederschläge seien ausgeblieben, erklärte die Kellermeisterin Kathleen Romberg von der Winzervereinigung in Freyburg/Unstrut. "In den Weinbergen mit Steillage, wo man sich der Sonne noch näher fühlt, waren es in Spitzenzeiten fast 40 Grad, zumindest gefühlt. Das ist viel zu heiß." Es brauche jetzt dringend Regen.

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Nach Angaben von Hans Albrecht Zieger, Präsident des Weinbauverbandes Saale-Unstrut, wird derzeit daran gearbeitet, die Hänge vor zu starker Sonneneinstrahlung zu schützen. Dafür könnten die Weinblätter, die die Trauben verdecken, eher verschnitten werden. Dadurch könnten die Reben früher gelichtet werden als bisher. Das bedeutete aber eine Mehrarbeit und Mehrkosten.

Haupternte steht im September an

Voraussichtlich Mitte September soll die Haupternte beginnen. Davor werden im August bereits die Trauben unter anderem für den Federweißer gelesen. Dabei handelt es sich um einen süßen Traubenmost, der noch nicht vollständig zu Wein vergoren ist.

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MDR (Marvin Kalies), dpa

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT | 24. Juli 2022 | 08:00 Uhr

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