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MDR SACHSEN-ANHALT Mo 16.12.2024 15:00Uhr 00:32 min

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Razzien bei Verdächtigen Männer aus Sachsen-Anhalt sollen in Berlin SPD-Mitglieder angegriffen haben

29. Dezember 2024, 10:27 Uhr

In Berlin sind zwei SPD-Mitglieder von mutmaßlichen Rechtsextremisten angegriffen worden. Zwei Polizisten wurden ebenfalls verletzt. Die Tatverdächtigen, die aus Sachsen-Anhalt stammen, sollen für eine Demonstration nach Berlin gereist sein. Kurz nach Weihnachten wurden weitere Verdächtige ermittelt – und Beweismittel gesichert.

  • Nach dem Angriff auf SPD-Mitglieder in Berlin gehen die Behörden davon aus, dass alle nunmehr acht Beschuldigten nach einem "gemeinsamen Tatplan" gehandelt haben.
  • Bei Razzien nach Weihnachten wurden nun Beweismittel sichergestellt, unter anderem in Sachsen-Anhalt.
  • Bei der Auseinandersetzung Mitte Dezember waren auch zwei Polizisten verletzt worden.

Zwei Wochen nach einem mutmaßlich rechtsextremistisch motivierten Angriff auf SPD-Mitglieder in Berlin haben Ermittler vier weitere Verdächtige identifiziert. Bei ihnen handele es sich um drei Männer und eine Frau im Alter zwischen 15 und 21 Jahren, teilten Polizei und Generalstaatsanwaltschaft am Freitag mit.

Wie die bereits zuvor ermittelten vier Verdächtigen, die aus Halle und Leuna stammen, sollen sie laut den Behörden "Mitglieder der politisch rechtsmotivierten Jugendorganisation 'Deutsche Jugend zuerst'" sein. Auch sie sollen sich demnach am 14. Dezember an dem Angriff auf einem SPD-Wahlkampfstand beteiligt haben, bei dem zudem einschreitende Polizisten verletzt wurden.

Inzwischen acht Beschuldigte

Alle nunmehr acht Beschuldigten hätten in Ausführung eines "gemeinsamen Tatplans" teilweise in Springerstiefeln auf SPD-Mitglieder eingetreten, erklärten die Behörden am Freitag in Berlin. Einsatzkräfte rückten demnach am Freitag bei allen acht Beschuldigten an, um nach Beweismitteln zu suchen. Dabei wurden nach Angaben von Polizei und Generalstaatsanwaltschaft unter anderem mutmaßliche Tatbekleidung, Messer und Schlagwerkzeuge sowie "rechtes Propagandamaterial" beschlagnahmt.

Die Razzien fanden an insgesamt zehn Wohnadressen in Niedersachsen, Sachsen und Sachsen-Anhalt statt – unter anderem in Wolfsburg und Halle. Von den bereits zuvor ermittelten vier Verdächtigen sind den Behörden zufolge weiterhin drei in Untersuchungshaft. Der vierte Beschuldigte und die neu hinzugekommenen Verdächtigen befänden sich auf freiem Fuß. Die Ermittlungen dauerten weiter an.

Beweismittel werden ausgewertet

Zunächst sollen unter anderem die beschlagnahmten Beweismittel ausgewertet werden. Zuständig sind der Staatsschutz des Landeskriminalamts und die Generalstaatsanwaltschaft in Berlin. Nach früheren Angaben der Ermittler reisten die Beschuldigten offenbar zu rechtsextremen Demonstrationen an, um die körperliche Auseinandersetzung mit politischen Gegnern zu suchen.

Nach Angaben des Berliner Senats und der Polizei hatten die vier Männer am Bahnhof Lichterfelde-Ost zwei Menschen mit SPD-Mützen zunächst als "linke Zecken" beschimpft. Anschließend hätten sie die beiden geschlagen und getreten.

Verletzte im Krankenhaus behandelt

Bei der Auseinandersetzung seien auch zwei Polizisten verletzt worden. Ein Polizist wurde Angaben der Staatsanwaltschaft zufolge mit einer Glasscherbe im Gesicht verletzt. Ein weiterer Polizist habe sich in der Auseinandersetzung die Hand gebrochen. Die Polizisten sowie eines der SPD-Mitglieder kamen verletzt ins Krankenhaus, konnten dieses aber nach ambulanter Behandlung wieder verlassen.

Tumulte und Krawall bei Demonstration

Mehrere tausend Menschen hatten sich vor zwei Wochen im Berliner Stadtteil Friedrichshain einer Demonstration von Rechtsextremen entgegengestellt. Die rechtsradikalen Demonstranten mussten ihren Zug abbrechen und wurden von der Polizei zur U-Bahn geleitet.

Manche Gruppen von Gegendemonstranten versuchten Sitzblockaden, andere griffen Polizisten zum Teil mit Stein- und Flaschenwürfen an, wie die Polizei mitteilte. 31 Polizisten wurden verletzt, 29 an den Tumulten und dem Krawall beteiligte Demonstranten festgenommen.

AFP, MDR (Martin Nass, Linus-Benedikt Zosel, Daniel George) | Zuerst veröffentlicht am 16. Dezember 2024

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 16. Dezember 2024 | 15:00 Uhr

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