Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (r-l), Ismet Tekin, Inhaber des Dönerladens «Kiez Döner» und Reiner Haseloff, Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, legen vor dem Dönerladen einen Kranz für die Opfer des Terroranschlags von 2019 nieder. 8 min
Sehen Sie im Video, wie in Halle an die Opfer des Attentats erinnert wurde. Bildrechte: picture alliance/dpa/AFP Pool | Ronny Hartmann

Fünf Jahre nach dem antisemitischen Anschlag Steinmeier bei Gedenken in Halle: "Es ist Zeit für Solidarität"

10. Oktober 2024, 09:25 Uhr

In Halle ist am Mittwoch an das antisemitische und rassistische Attentat vom 9. Oktober 2019 erinnert worden. Damals hatte ein bewaffneter Attentäter versucht, in die Synagoge einzudringen und ein Massaker anzurichten. Als ihm das nicht gelang, erschoss er zwei Menschen und verletzte weitere. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sagte in Halle, dass der Staat den Anschlag nicht habe verhindern können, bleibe eine dauerhafte Mahnung. Das Internet bezeichnete er als "Hasstankstelle".

Am fünften Jahrestag des antisemitischen und rechtsterroristischen Anschlags vom 9. Oktober 2019 ist in Halle am Mittwoch der Opfer gedacht worden. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sagte bei einer Gedenkveranstaltung in der Ulrichskirche am frühen Mittwochabend, der Anschlag habe das Leben der Beteiligten für immer verändert: "Wer den Terror von Halle überlebt hat, trägt schwer an der Last dieses furchtbaren Tages. Für sie alle gibt es unwiderruflich ein Davor und ein Danach." Die Stadt Halle hatte zur Gedenkveranstaltung explizit auch die Bürgerinnen und Bürger eingeladen.

Steinmeier: Internet wird zu oft zu einer "Hasstankstelle"

Steinmeier, der zuvor bereits mehrere Anschlagsorte besucht und mit Betroffenen gesprochen hatte, erklärte: "Der Täter von Halle wollte uns als Gesellschaft spalten. Er hat zwei Menschen kaltblütig ermordet. Er wollte jüdisches Leben auslöschen. Beides ist ihm nicht gelungen. Er hat nichts erreicht."

Bundespräsident Frank Walter Steinmeier spricht auf der Gedenkveranstaltung für die Opfer des Terroranschlags von 2019 in der Ulrichskirche
Bildrechte: picture alliance/dpa | Heiko Rebsch

Es ist Zeit für Solidarität, wo jemand angegriffen wird.

Frank-Walter Steinmeier Bundespräsident

Das Risiko, Opfer menschenfeindlicher Gewalt zu werden, trügen nicht alle auf dieselbe Weise, sagte Steinmeier. Es bleibe aber eine dauerhafte Mahnung, dass der Staat den Anschlag nicht habe verhindern können. Zwar sei er froh, dass der Staat mit mehr Schutz reagiert habe – so steht die auch die hallesche Synagoge seit dem Attentat dauerhaft unter Polizeischutz. Die Wahrheit sei aber auch, "dass es nahezu täglich schwieriger wird, den Kampf gegen den Terror zu führen."

Seit dem terroristischen Angriff der Hamas auf Israel vor einem Jahr scheine sich "ein Ventil für einen ungezügelten Judenhass" geöffnet zu haben, sagte Steinmeier: "Zu oft wird das Internet zu einer Hasstankstelle, an der sich Menschen – oft sind es junge Männer – aufladen." Es komme auf jeden Einzelnen an, zu widersprechen, wenn gegen Minderheiten vorgegangen werde. Es sei Zeit für Solidarität.

Bildergalerie Kerzen, Kränze, mahnende Worte: Gedenken an rechtsterroristisches Attentat von Halle

Fünf Jahre nach dem rechtsterroristischen und antisemitischen Attentat von Halle ist am Mittwoch an die Opfer erinnert worden. Hier gibt es die Fotos des Gedenkens.

Menschen gedenken der Opfer und legen Blumen vor der Synagoge in Halle nieder.
In Halle ist am Mittwoch an das rechtsterroristsche Attentat vor fünf Jahren erinnert worden. Bildrechte: picture alliance/dpa | Heiko Rebsch
Menschen gedenken der Opfer und legen Blumen vor der Synagoge in Halle nieder.
In Halle ist am Mittwoch an das rechtsterroristsche Attentat vor fünf Jahren erinnert worden. Bildrechte: picture alliance/dpa | Heiko Rebsch
Fuenf Jahre nach dem Anschlag auf die Juedische Gemeinde in Halle an der Saale, liegen Blumen und Kraenze am Eingang zur Synagoge
Vor der Synagoge legten Menschen Kränze, Blumen und Kerzen nieder. Bildrechte: picture alliance / epd-bild | Steffen Schellhorn
Fuenf Jahre nach dem Anschlag auf die Juedische Gemeinde in Halle an der Saale, liegen Blumen und Kraenze am Eingang zur Synagoge
Der schwerbewaffnete Attentäter hatte am 9. Oktober 2019 – dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur – versucht, in das voll besetzte Gotteshaus einzudringen. Als er an der Tür scheiterte, erschoss er zwei Passanten. Bildrechte: picture alliance / epd-bild | Steffen Schellhorn
An der Fensterscheibe vom Döner-Imbiss steht die Aufschrift "Wir erinnern".
Eines der Opfer war ein 20-Jähriger, der im damaligen Kiez-Döner Mittagessen wollte. Bildrechte: picture alliance/dpa | Heiko Rebsch
Gruppenfoto von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Ismet Tekin, Inhaber des Dönerladens „Kiez Doener“ und Reiner Haseloff, Landeshauptmann von Sachsen-Anhalt
Der damalige Besitzer des Dönerladens, Ismet Tekin (Mitte), bekam am Nachmittag Besuch von Ministerpräsident Reiner Haseloff (rechts) und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Bildrechte: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Ronny Hartmann
Jüdische Geistliche nehmen an einer Gedenkfeier für die Opfer des Terroranschlags von Halle teil
Die Jüdische Gemeinde bekam beim Besuch des Staatsoberhauptes am Mittwoch eine neue Thora-Rolle. Bildrechte: picture alliance/dpa/AFP Pool/Ronny Hartmann
Frank-Walter Steinmeier
Sie wurde in der Synagoge eingeweiht. Bildrechte: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Ronny Hartmann
Frank Walter Steinmeier
In der offiziellen Gedenkveranstaltung am frühen Abend appellierte der Bundespräsident an die Verantwortung jedes Einzelnen, Hass zu widersprechen. Bildrechte: picture alliance/dpa/Heiko Rebsch
Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, spricht auf der Gedenkveranstaltung für die Opfer des Terroranschlags von 2019 in der Ulrichskirche. Am 9. Oktober 2019 hatte ein schwer bewaffneter Attentäter versucht, am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur in die Synagoge einzudringen. Als ihm das nicht gelang, erschoss er auf der Straße und einem Döner-Imbiss zwei Menschen.
Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, sprach von einem Misstrauen gegenüber dem Staat und seinen Sicherheitsinstitutionen, spätestens seit dem Terror des 7. Oktober 2023. Politik und Gesellschaft stünden in der Pflicht, dieses Vertrauen Stück für Stück wieder zurückzugewinnen. Bildrechte: picture alliance/dpa | Heiko Rebsch
Ein Plakat hängt an der Ulrichskirche, wo die öffentliche Gedenkveranstaltung zum Attentat vor fünf Jahren stattfinden wird.
Die offizielle Gedenkfeier der Stadt in der Ulrichskirche von Musik und Gedichten begleitet. Auch Betroffene des Attentats kamen zu Wort. Bildrechte: picture alliance/dpa | Heiko Rebsch
Ein Transparent mit der Aufschrift «Im Gedenken an Jana Lange und Kevin Schwarze» steht auf dem Marktplatz und erinnert an das Attentat vor fünf Jahren. Am 9. Oktober 2019 hatte ein schwer bewaffneter Attentäter versucht, am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur in die Synagoge einzudringen.
Den ganzen Tag über waren die Menschen in der Stadt immer wieder aufgerufen, der Opfer des Attentats zu gedenken. Bildrechte: picture alliance/dpa | Heiko Rebsch
Kirche mit Banner: Gedenken an die Opfer des Terroranschlags vom 9. Oktober 2019
Am Mittag – um 12:03 Uhr, damals fielen die ersten Schüsse – hatten alle Kirchenglocken der Stadt geläutet. Busse und Bahnen blieben stehen. Bildrechte: MDR
Die Silhouette einer Synagoge bei Nacht
Am Ende eines langen Tages: die Synagoge von Halle in der Abenddämmerung Bildrechte: picture alliance/dpa/AFP Pool | Ronny Hartmann
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Haseloff: Sachsen-Anhalt steht an der Seite seiner jüdischen Bürgerinnen und Bürger

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff, CDU, sprach während seiner emotionalen Rede in der Ulrichskirche von der "tiefsten Zäsur" in der Geschichte Sachsen-Anhalts. "Wir müssen uns gemeinsam stützen und in den Armen halten", appellierte Haseloff. Menschlichkeit müsse grundsätzliches Prinzip in unserer Gesellschaft sein.

Wir müssen uns gemeinsam stützen und in den Armen halten.

Reiner Haseloff, CDU Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt

Der hallesche Bürgermeister Egbert Geier (SPD) sagte zu Beginn der Gedenkveranstaltung in der Ulrichskirche, seit dem Attentat seien zwar fünf Jahre vergangen. Der Schmerz und die Trauer aber seien noch immer spürbar. "Wir dürfen die Lehren, die wir aus diesem Tag ziehen müssen, nicht vergessen", appellierte Geier. Der Rathauschef erinnerte an die Worte eines griechischen Dichters: Hass erzeuge Hass. "Man hat den Eindruck", so Geier, "viele – zu viele – haben es immer noch nicht gelernt."

Präsident des Zentralrates der Juden: Tiefes Misstrauen in Staat und Polizei

Zu Gast waren neben Steinmeier und Haseloff unter anderem auch der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Josef Schuster, diplomatische Vertreterinnen und Vertreter der israelischen und US-amerikanischen Botschaften. Neben Reden von Haseloff, Steinmeier und Geier wurde die Veranstaltung auch musikalisch untermalt von der Staatskapelle Halle.

Jüdischer Zentralratspräsident Josef Schuster
Josef Schuster sagte in seiner Rede, Politik und Gesellschaft stünden in der Pflicht, verlorenes Misstrauen zurückzugewinnen. Bildrechte: picture alliance/dpa | Jörg Carstensen

Der Anschlag von Halle scheitert und wurde doch nicht verhindert.

Josef Schuster Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland

Als Vertreter der Jüdinnen und Juden in Deutschland sagte Josef Schuster mit kritischem Blick auf die Arbeit der Behörden: "Der Anschlag von Halle scheiterte und wurde doch nicht verhindert." Er sprach von einem tiefen Misstrauen in den Staat und die Sicherheitsbehörden in Deutschland, das die Überlebenden seitdem begleite. Viele Juden würden das Gefühl, nicht geschützt zu sein, kennen. Politik und Gesellschaft stünden in der Pflicht, das Vertrauen Stück für Stück wieder zurückzugewinnen.

Überlebender nach dem Anschlag: "Ich bin wütend"

Zu Wort kam bei der Gedenkveranstaltung unter anderem auch Conrad Rößler, der während des Anschlages im Imbiss in der Ludwig-Wucherer-Straße vor Ort war. Während seine Freunde geflohen seien, habe er sich in einer Toilette versteckt: "Ich war sicher, dass ich in dieser sterben würde."

Ich bin wütend, in einem Land zu leben, in dem Politiker sich über rassistische Angriffe empören, aber zu wenig tun, um diese zu verhindern.

Conrad Rößler Überlebender des antisemitischen Anschlages
Ein Mann mit einem Mikrofon vor seinem Gesicht
Überlebender Conrad Rößler sprach bei der Gedenkveranstaltung in der Ulrichskirche am Mittwochabend über seine Gefühle. Bildrechte: MDR SACHSEN-ANHALT

In den vergangenen Jahren habe er viel Dankbarkeit verspürt, sagte Rößler. Über die Unterstützung der mobilen Opferhilfe, auch über die Gemeinschaft der Nebenklägerinnen und Nebenkläger, die ihm sehr viel Kraft gegeben habe. Rößler spüre allerdings auch Wut. "Ich bin wütend, in einem Land zu leben, in dem Politiker sich über rassistische Angriffe empören, aber zu wenig tun, um diese zu verhindern", sagte der junge Mann. Er sei aber auch wütend auf sich selbst. Weil er zu feige sei, "dem Nazi, der in Straßenbahn rumpöbelt, meine Meinung zu sagen". Seine Wut werde nicht vergehen, bis alle Menschen in Deutschland ohne Angst abends im Dunkeln spazieren gehen könnten.

Neue Thora für Synagogengemeinde in Halle

Bereits am Nachmittag hatten Bundespräsident Steinmeier und Ministerpräsident Haseloff bei den Gedenkveranstaltungen gemeinsam die letzten Buchstaben in die neue Thora geschrieben, die die Synagogengemeinde Halle zum Anlass des Gedenkens erhalten hatte. Der Ministerpräsident sagte dabei, Sachsen-Anhalt stehe an der Seite seiner jüdischen Bürgerinnen und Bürger. Er versprach, die Landesregierung werde alles tun, um ihr Versprechen, Jüdinnen und Juden zu schützen, einzulösen.

Frank-Walter Steinmeier
Bundespräsident Steinmeier beim Gedenken in Halle. Bildrechte: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Ronny Hartmann

Bundeskanzler Scholz: Antisemitismus nicht hinnehmen

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte anlässlich des Jahrestages des Anschlags schon am Morgen dazu aufgerufen, Antisemitismus nicht hinzunehmen: "Es darf niemals sein, dass jüdische Bürgerinnen und Bürger in Angst leben müssen", schrieb er auf der Plattform X. Das Gedenken an die Opfer mahne uns, diese Verantwortung wahrzunehmen. Ähnliches forderte auch Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) auf X: "Wir sind es, die sich diesem Hass entgegenzustellen haben: um unsere jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger zu schützen und um Frieden und Freiheit für alle zu bewahren." Antisemitischer Hass richte sich nicht nur gegen Juden, sondern gegen alle Menschen, die in einer freiheitlich demokratischen Gesellschaft in Frieden miteinander leben wollten.

Der evangelische Landesbischof Friedrich Kramer hatte im Gespräch mit der Deutschen Presseagentur Solidarität mit den jüdische Gemeinden bekundet. Zum Zeitpunkt des Anschlags habe man gedacht, das sei der Tiefpunkt gewesen. Doch nicht zuletzt seit dem Terrorangriff der Hamas in Israel werde der "Judenhass von Tag zu Tag größer in der ganzen Welt und auch in unserem Land, quer durch alle sozialen Gruppen und politischen Strömungen". Jüdisches Leben hier brauche sichere Orte. Die Synagoge sei ein Ort der Stärkung und des Trostes. In den vergangenen fünf Jahren seien in Sachsen-Anhalt zwei neue Synagogen eröffnet worden, in Dessau-Roßlau und Magdeburg. Das zeige: "Jüdisches Leben hat hier Zukunft."

12:03 Uhr: Innehalten und Glockengeläut in Halle

Im Hof der Synagoge hatte es bereits am Mittag ein stilles Gedenken gegeben. Menschen legten Kränze nieder. Um 12:03 Uhr – zum Zeitpunkt der ersten tödlichen Schüsse – läuteten in der Stadt die Kirchenglocken. Auch Busse und Bahnen der Halleschen Verkehrs-AG hielten an und erinnerten an den Anschlag.

Am Abend begann auch vor dem zweiten Ort des Anschlags, vor dem "Tekiez" in der Ludwig-Wucherer-Straße, eine Gedenkveranstaltung. Die "Soligruppe 9. Oktober" hielt dort eine Kundgebung ab. Den Abschluss machten später Gedenkveranstaltungen mit einem stillen Gedenken auf dem Marktplatz.

Vor fünf Jahren, am 9. Oktober 2019, hatte ein bewaffneter Attentäter versucht, in die Synagoge zu gelangen. Als ihm dies nicht gelang, erschoss er die 40-jährige Jana L. auf offener Straße und den 20-jährigen Kevin S. in einem Döner-Imbiss in der Ludwig-Wucherer-Straße. Später verletzte er in Wiedersdorf bei Landsberg zwei Personen schwer.

Bereits am Dienstagabend stellte der MDR seinen neuen Film "Der Anschlag – Terror in Halle und Wiedersdorf" vor. Der Film folgt verschiedenen Protagonistinnen und Protagonisten aus der Stadtgesellschaft und Betroffenen.

ARD Crime Time "Der Anschlag von Halle" 2 min
ARD Crime Time "Der Anschlag von Halle" Bildrechte: MDR/Frank Menzel/Axel Warnstedt/Christoph Kukula/ Joachim Blobel

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dpa, epd, MDR (Corinna Thamm, Maren Wilczek, Alisa Sonntag, Luca Deutschländer) | Erstmals veröffentlicht am 09.10.2024

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 09. Oktober 2024 | 19:00 Uhr

8 Kommentare

Denkschnecke vor 3 Wochen

Das finde ich eine ziemlich unverschämte Unterstellung, dass Haseloff und Steinmeier sich nicht mehr an diesen unfassbaren Anschlag erinnern würden. Ebenso unmöglich finde ich es, "dem Staat" (was auch immer Sie genau damit meinen) und seinem vermeintlichen Kontrollverlust die Schuld zuzuschieben, dass ein Attentäter auf die Idee kommt, möglichst viele jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger auf einmal zu töten. Das einzige, wo ich mit Ihnen übereinstimme, ist die Befürchtung von "unruhigen Zeiten". Das zu verhindern, ist nicht nur Aufgabe der Politik, sondern der gesamten Gesellschaft, also auch von Ihnen und mir. Es sei denn, sie hegten ein Interesse an einer entsolidarisierten Gesellschaft.

Ralf G vor 3 Wochen

kk - Zunächst, ich bin gegen jede Art von Antisemitismus, egal aus welcher politischen oder religiösen Richtung. Und ich bin für deutlich härteres Vorgehen von Justiz und Polizei gegen antisemitische Aktivisten.
Mit Ihrem Geschwätz von rechtem Terror, der angeblich in den Parlamenten sitzt, leben Sie offenbar in einer Parallelwelt. Sinnlos, darauf einzugehen.
Persönlich ist es mir gleichgültig, ob die AfD politisch erfolgreich ist. Allerdings hat sie frühzeitig darauf hingewiesen, welche Folgen die Masseneinwanderung für unsere Gesellschaft und insbesondere für die Juden in Deutschland hat.

SGDHarzer66 vor 3 Wochen

Mit der Abreise aus Halle werden bei Haseloff, Steinmeier und den vielen ungenannten Sonntagsrednern auch die Erinnerungen an diesen Anschlag weichen. Dieses Land steckt voller hausgemachter Probleme, so dass die Verantwortlichen in der Politik gar nicht mehr wissen, an welcher Stelle sie diese anpacken sollen.
Die Erkenntnis, dass Anschläge von welcher politischen Richtung auch immer im Kontrollverlust des Staates wurzeln, dürfte auch dem Letzten seit Jahren klar sein. Von daher ist von einer weiteren Zuspitzung der gesamtgesellschaftlichen Situation auszugehen.
Das Fanal von Halle ist somit nur ein Beispiel von vielen - richten wir uns gemeinsam auf unruhige Zeiten ein. Das gemeinsame "Stützen" wie von Haseloff postuliert wird nur im privaten Bereich stattfinden, die Gesellschaft wird sich dagegen weiter entsolidarisieren.

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