Erster Freigang steht anNachwuchs: Elefant im Bergzoo Halle geboren
Der Bergzoo in Halle freut sich über Zuwachs bei der Elefantenherde: Elefantenkuh Tana brachte einen kleinen Bullen zur Welt. Um für die nötige Ruhe zu sorgen, bleibt das Elefantenhaus vorläufig für Besucher geschlossen. Wahrscheinlich können Besucher das Tier in den nächsten Tagen erstmals sehen. Die Organisation Peta kritisierte zum Anlass der Geburt die Tierhaltung im Zoo.
- In Halle ist Anfang Februar ein Elefantenbaby im Zoo geboren.
- Das Elefantengehege bleibt deshalb für Besucher vorübergehend geschlossen.
- Die Tierrechtsorganisation Peta kritisiert, dass Elefanten im Zoo gehalten werden.
Im Bergzoo Halle hat es bei den Elefanten Nachwuchs gegeben. Wie ein Sprecher der Einrichtung MDR SACHSEN-ANHALT sagte, wurde am ersten Februarwochenende ein kleiner Bulle geboren. Es ist das dritte Kalb, das die inzwischen 23-jährige Elefantenkuh Tana zur Welt gebracht hat. Die Geburt sei komplikationslos verlaufen. Das Gewicht liege vermutlich bei rund 100 Kilogramm.
Elefantenhaus vorläufig für Besucher geschlossen
Die Elefantenkuh habe sich gleich im Anschluss um ihr Baby gekümmert. Sie befreite es demnach aus den Fruchthüllen und stellte es nach wenigen Minuten mit ihrem Rüssel auf die Beine. Die Geschwister des Neugeborenen, Tamika und Elani, hätten neugierig zugeschaut. Vater des Kalbes ist Bulle Abu, der vergangenes Jahr wieder in seine Geburtsstadt Wien zurückgekehrt ist.
Die Zusammenführung der Herde werde jetzt in Ruhe geplant. Deshalb bleibe das Elefantenhaus vorläufig für Besucher geschlossen. Zoo-Chef Dennis Müller sagte MDR SACHSEN-ANHALT, möglicherweise könnten Besucherinnen und Besucher das junge Tier in den nächsten Tagen erstmals sehen. Der Bergzoo hatte erwogen, den kleinen Bullen bereits am Wochenende auf das Freigehege zu lassen. Doch der erste Ausflug ins Freie soll nun lieber auf einen ruhigen Wochentag gelegt werden. Bedingung sei laut Bergzoo außerdem, dass es nicht zu kalt ist. Einen Namen für das Neugeborene hat der Zoo noch nicht mitgeteilt.
So lief die Elefantengeburt abZoodirektor Müller: "22 Monate trägt eine Elefantenkuh. Die Geburt verlief erstaunlich ruhig. Wir hatten in den frühen Morgenstunden die Anzeichen der nahenden Geburt. Dann ging alles ganz schnell: Um 2:43 Uhr kam das Kleine zur Welt. Die Mutter hat sich von Anfang an blendend um den Kleinen gekümmert. Er trank dann auch schon innerhalb von einer halben oder Dreiviertelstunde. Das lief bilderbuchmäßig.
Tana, die große Schwester, ist fast acht Jahre alt. Sie hat die Mama sogar bei der Geburt unterstützt, hat sich auch ein bisschen um den kleinen Bruder gekümmert. Die jüngere Schwester Tamika ist mit ihren vier Jahren eher noch im Kinderalter, neugierig, und gibt auch mal kleine Stöße in Richtung des Kalbs. Das ist eine ganz dynamische Familiensituation."
Tierrechtsorganisation kritisiert Elefantenhaltung
Die Tierrechtsorganisation Peta kritisierte mit dem Anlass der Elefantengeburt in Halle, dass Elefanten in Zoos gehalten werden. Unnatürliche Lebensbedingungen würden zu gesundheitlichen Problemen bei den Tieren führen, etwa Fuß- und Gelenkerkrankungen, weil sich die Tiere weniger bewegen können als in der Natur, aber auch Stress und Fettleibigkeit.
Zoodirektor Dennis Müller sagte MDR SACHSEN-ANHALT, Peta sei eine Organisation, die Tierhaltung generell in Frage stelle und ablehne. "Wir sind allerdings überzeugt, dass unsere Tierhaltung sehr wohl tiergerecht ist", so Müller. Zudem gebe es Erweiterungspläne für die Elefantenanlage.
Elefantenanlage soll vergrößert werden
"Wir haben Pläne, die Anlage insgesamt um ein gutes Stück zu erweitern. Dadurch verlängern sich die Laufwege für die Elefanten deutlich", sagte Zoo-Chef Müller, der gleichzeitig Kurator bei den Elefanten ist. Außerdem hätten die Tierpfleger dann noch mehr Möglichkeiten, die Tiere zu beschäftigen.
Man arbeitet sehr lange darauf hin und wenn es dann von Erfolg gekrönt wird, dann freuen wir uns alle und mit uns sicher auch unsere Besucher.
Dr. Dennis Müller | Direktor Bergzoo Halle
Mit der Geburt leistet der Zoo einen "wichtigen Erfolg für das Erhaltungszuchtprogramm der Europäischen Gemeinschft", so der Zoodirektor. Die Population der afrikanischen Elefanten sei noch immer nicht sehr groß und die Zahl der Kälber reiche nicht aus für ein gesundes Wachstum der Population. "Für uns ist die Geburt toll. Man arbeitet sehr lange darauf hin und wenn es dann von Erfolg gekrönt wird, dann freuen wir uns alle und mit uns sicher auch unsere Besucher."
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MDR (Susanne Ahrens, Dagmar Borchert, Julia Heundorf, Luise Kotulla) | erstmals veröffentlicht am 4. Februar 2024.
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 07. Februar 2024 | 07:30 Uhr
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