Trotz CoronaKliniken in Sachsen-Anhalt mehrheitlich ohne Besuchsverbot
Die Patienten im Martha-Maria-Krankenhaus in Halle-Dölau dürfen seit Mittwoch keinen Besuch empfangen. Selbst in Ausnahmefällen sind ein zertifizierter Corona-Test und eine FFP2-Maske nötig. Viele andere Kliniken im Land lassen Besucher derweil ganz regulär zu ihren Patienten. Bei keiner anderen von MDR SACHSEN-ANHALT angefragten Klinik ist ein Besuchsverbot geplant.
Die Krankenhäuser in Sachsen-Anhalt wollen ihren Patienten trotz wieder aufflammender Pandemie mehrheitlich weiterhin Besuche ihrer Angehörigen und Freunde ermöglichen. Wie eine Umfrage von MDR SACHSEN-ANHALT zeigt, hat bisher lediglich das Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau erneut ein Besuchsverbot verhängt. Es trat am Mittwoch (29. Juni) in Kraft.
Wie das Krankenhaus MDR SACHSEN-ANHALT bestätigte, sind Besuche ab sofort nur noch in Absprache mit den behandelnden Ärzten möglich – insbesondere bei Schwerstkranken, Langzeitpatienten oder in akuten Situationen. Begründet wird das Besuchsverbot mit steigenden Corona-Inzidenzzahlen.
In Halle liegt die Inzidenz laut Robert Koch-Institut (Stand Mittwoch, 29.6.22) bei 622,6 und damit so hoch wie nirgends sonst in Sachsen-Anhalt.
Es gibt Ausnahmen
Besucher, die per Ausnahmeregelung das Krankenhaus betreten dürfen, müssen einen zertifizierten Corona-Test vorweisen.
Darunter versteht das Krankenhaus neben einem PCR- auch Schnelltests. Vor Ort wird nicht getestet. Zudem ist eine FFP2-Maske Pflicht – auch bei Menschen, die eine Befreiung für das Tragen der Maske haben.
Ausdrücklich ausgenommen von den Besuchseinschränkungen sind Patientinnen und Patienten, die die Ambulanzen und Sprechstunden aufsuchen. Alle Informationen zu den Regelungen des Krankenhauses finden sich auf der Homepage der Klinik.
Corona-Situation wird kritisch beobachtet
In den anderen großen Krankenhäusern in Halle, also Bergmannstrost, Universitätsklinikum und Elisabeth-Krankenhaus, sind noch keine Einschränkungen geplant.
Im Klinikum Bergmannstrost bleibt alles wie bisher. Auch dort wird die Situation aber kritisch beobachtet. Hier gelten momentan Besuchszeiten von 15 bis 18 Uhr, die 3G-Regel und FFP2-Maskenpflicht.
Das Universitätsklinikum wollte am Mittwoch über die aktuelle Situation beraten. Für Nachfragen zum Ergebnis der Beratung war das Klinikum am Mittwochnachmittag nicht zu erreichen.
Im Krankenhaus St. Elisabeth & St. Barbara sind momentan keine weiteren Einschränkungen vorgesehen.
Keine Einschränkungen im Burgenlandkreis
Wie das SRH Klinikum in Naumburg MDR SACHSEN-ANHALT sagte, haben die Kliniken im Burgenlandkreis jeden Dienstag eine gemeinsame Runde mit dem Kreis, um sich gemeinsam abzustimmen. Diese Woche Dienstag habe es diese Runde allerdings nicht gegeben – aus Mangel an Themen. Von daher bleibt es in den SRH Kliniken in Zeitz und Naumburg und im Asklepios Klinikum in Weißenfels vorerst bei den bisherigen Regelungen.
Alle Kliniken, inklusive Rehakliniken, nutzen in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt des Burgenlandkreise die gleichen Besucherregeln. Konkret gilt dort das "2-1-1 Prinzip" – es steht für zwei Besucher pro Patient für jeweils eine Stunde. Die Besucher müssen eine FFP2-Maske tragen und ihren 3G-Status nachweisen.
Gründe, diese Regeln zu verschärfen, sehen die Kliniken momentan zwar nicht, allerdings würde die Lage wöchentlich neu bewertet. Es gebe zwar leicht erhöhte Inzidenzen unter Patienten und Mitarbeitern, allerdings sei dies nicht besorgniserregend, teilte das SRH Klinikum auf Anfrage des MDR mit. Es würden auch keine Coronastationen eingerichtet, sondern auftretende Fälle auf den jeweiligen Fachstationen isoliert.
Klinika in Magdeburg bislang ohne Besuchsverbote
Auch Uniklinikum Magdeburg und Klinikum Magdeburg planen aktuell keine Besuchsverbote, wie die Einrichtungen auf MDR-Nachfrage mitteilten
Mehr zum Thema Krankenhaus
MDR (Cornelia Müller, Luise Kotulla, Attila Dabrowski, Simon Kremer, Daniel Salpius)
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 29. Juni 2022 | 06:30 Uhr
Kommentare
{{text}}