Teilnehmer des Christopher Street Day gehen bei der Demonstration durch die Hallesche Innenstadt. 1 min
In Halle fand am Sonnabend der CSD statt. Die Polizei leitete lediglich ein Ermittlungsverfahren ein. Mehr dazu im Video. Bildrechte: picture alliance/dpa | Heiko Rebsch
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In Halle lief der Christopher Street Day am Sonnabend weitgehend friedlich ab. Die Polizei leitete jedoch ein Ermittlungsverfahren ein, weil ein Mann eine Frau unsittlich berührt haben soll.

Mo 16.09.2024 18:00Uhr 00:34 min

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3.400 Teilnehmer CSD in Halle: Polizei leitet Ermittlungsverfahren ein

17. September 2024, 09:56 Uhr

Halle war am Sonnabend erneut Gastgeber für den Christopher Street Day (CSD). Zu Straßenfest und Demonstration kamen laut Polizei rund 3.400 Menschen. Ein Mann aus Mansfeld-Südharz soll eine Frau unsittlich berührt haben. Gegen ihn läuft nun ein Ermittlungsverfahren.

In Halle ist der Christopher Street Day, kurz CSD, am Sonnabend ohne größere Zwischenfälle abgelaufen. Wie die Polizei mitteilte, wurde lediglich ein Ermittlungsverfahren gegen einen 27-Jährigen aus Mansfeld-Südharz eingeleitet. Er soll eine Frau unsittlich berührt haben. Zudem habe es zwei Fälle von Beleidigung gegeben. Ansonsten seien keine weiteren Störungen bekannt geworden.

Polizei zählt 3.400 Teilnehmer beim CSD in Halle

Nach Angaben der Polizei beteiligten sich am Umzug rund 3.400 Personen. Wie die Beamten MDR SACHSEN-ANHALT am Samstagnachmittag mitteilten, hielten sich am Bahnhof rund 100 Gegendemonstranten rechter Gruppierungen auf. Sie seien von Mitgliedern des Bündnisses "Halle gegen Rechts" in Schach gehalten worden, hieß es.

"Wir sind extrem rechter und neonazistischer Bedrohung nicht hilflos ausgesetzt", sagte Katharina Hindelang, Sprecherin von "Halle gegen Rechts". "Wo sich genug Menschen zusammentun, wird deren Bedrohungsmacht gebrochen." Nach Angaben des Bündnisses hatten sich circa 300 Mitglieder den Gegendemonstranten gegenübergestellt.

Teilnehmer des Christopher Street Day gehen bei der Demonstration durch die Halleschen Innenstadt.
Der Umzug des CSD Halle führte auch über den Marktplatz. Bildrechte: picture alliance/dpa | Heiko Rebsch

CSD-Veranstalter besorgt: konkrete Gewaltaufrufe

Die Veranstalter des CSD hatten rechtsextreme Übergriffe befürchtet. Mitorganisator Martin Thiele sagte dem MDR, es habe konkrete Gewaltaufrufe im Internet gegeben. Das Straßenfest für Toleranz und gegen Queerfeindlichkeit stand in diesem Jahr unter dem Motto: "Queerfeindlichen die Suppe versalzen".

Die Polizei war am Sonnabend mit einer hohen Zahl an Einsatzkräften präsent. Ihr Konzept sei darauf abgestellt gewesen, einen Schutz für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie einen friedlichen Veranstaltungsverlauf zu gewährleisten, hieß es. Das Konzept wurde den Angaben nach fortlaufend angepasst.

Angriffe im vergangenen Jahr

Im vergangenen Jahr waren in Halle vier CSD-Teilnehmer angegriffen worden. Auch der Demonstrationszug durch die Innenstadt war gestört worden. In diesem Jahr hatten Rechtsextreme bereits mehrfach zu Protest gegen CSD-Veranstaltungen mobilisiert, unter anderem in Zeitz und Magdeburg sowie in Bautzen, Leipzig und Plauen in Sachsen.

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MDR (Lukas Mauri, Norma Düsekow, Maren Wilczek) | Erstmals veröffentlicht am 13.09.2024

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | 15. September 2024 | 06:00 Uhr

55 Kommentare

ria vor 4 Wochen

Einen ähnlichen Kommentar habe ich auch geschrieben, der aber abgelehnt wurde.
Gleichstellung von homosexueller Liebe gibt es meiner Meinung schon. Ich denke da z.B. an die Heirat von gleichgeschlechtlichen Partnern.

Die Alltagsdiskkriminierung gibt es , zum Beispiel die Altersdiskriminierung.
Es soll jeder leben wie er möchte aber es muss doch nicht alles auf die Straße getragen werden.

Fakt vor 4 Wochen

@Shantuma:

1000 Menschen?
Allein die Zahl schwuler und lesbischer Menschen werden auf fünf bis zehn Prozent der Bevölkerung geschätzt. Das wären in Deutschland ergo 4,1 bis 8,2 Millionen Menschen. Zählt man dann die anderen queeren Gruppen hinzu, werden es wesentlich mehr.
Wenn die Zahl von der taz so genannt wurde, haben wohl entweder der Autor oder der Setzer etwas zu tief ins Glas geguckt- oder Sie haben da etwas falsch verstanden.

Hebamme vor 4 Wochen

Danke, ich kenne die Ursprünge, und ja die DDR war in manchen Dingen sehr viel weiter, in manchen sehr weit zurück. Und es geht nicht um Huldigung sondern um das Recht zu leben wie man will

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