App für Stadtrundgang Erster Ehrenamtspreis für jüdisches Leben geht nach Halle

15. November 2022, 14:40 Uhr

Die jüdische Geschichte von Halle reicht bis in das Mittelalter zurück. Um diese Geschichte erlebbar zu machen, hat eine Gruppe einen digitalen Stadtrundgang entwickelt. Für das Projekt wurden die jungen Menschen nun mit einem Preis geehrt.

von MDR SACHSEN-ANHALT

Die Projektgruppe "Jüdisches Halle – gestern und heute" ist in Berlin mit dem bundesweiten Ehrenamtspreises für jüdisches Leben ausgezeichnet worden. Die Gruppe junger Menschen zwischen 16 und 26 Jahren hat eine digitalen Stadtrundgang via App entwickelt, mit dem sie die jüdische Geschichte der Stadt Halle vom Mittelalter bis in die Gegenwart erlebbar gemacht hat.

App soll für mehr Toleranz und Aufklärung in Halle sorgen

Damit möchte die Gruppe einen Beitrag für mehr Toleranz und Aufklärung in und für ihre Heimatstadt leisten, hieß es am Montag in der Begründung der Jury. "Unkompliziert und niedrigschwellig" – so beschrieb der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus, Felix Klein, die App. "Der geführte Rundgang funktioniert digital und damit auch unter Pandemie-Bedingungen sowie quasi zu jeder Tags- und Nachtzeit", so Chef-Juror Klein.

Gleichzeitig zeige die Projektgruppe, dass ihre Heimatstadt Halle für Offenheit und Toleranz stehe. Der Anschlag auf die Synagoge in Halle habe die Gruppe veranlasst, sich mit den Spuren jüdischen Lebens in der Stadt vertraut zu machen und eine App zu entwickeln.

Preis erstmals verliehen

Der Preis, der in diesem Jahr erstmals vom Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung ausgelobt wurde, ist mit 5.000 Euro dotiert. Mit dem Preis soll ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet werden, das jüdisches Leben in Deutschland stärkt und es besser sichtbar macht.

MDR (Moritz Arand)