Blick in den Sternensaal des neuen Planetariums mit dem neuen Projektor in Halle/Saale.
Das Planetarium von Halle eröffnet am 4. April für Besucher. Bildrechte: picture alliance/dpa | Hendrik Schmidt

Veranstaltungen, Tickets, Öffnungszeiten FAQ zum neuen Planetarium in Halle

30. März 2023, 15:46 Uhr

Das neue Planetarium in Halle wurde am 30. März eröffnet. Hier klären wir einige der wichtigsten Fragen zum neuen Astronomie-Gebäude in der Händel-Stadt. Denn das Planetarium soll mehr sein als bloß ein Raum zum in die Sterne schauen.

Was kann man im Planetarium in Halle machen?

Recht einfach: Sterne gucken. Im Sternsaal finden mehr als 100 Personen Platz und können auf die zwölf Meter breite Kuppel schauen. Damit ist das Planetarium Halle das größte in Sachsen-Anhalt – und auch das modernste. Aber nicht nur der Blick in die Sterne ist möglich. Besucher können auch von den Sternen zurück auf die Erde schauen.

"Das ist mir ganz wichtig: Den Leuten zu vermitteln, wie unser blauer Planet von außen aussieht. Das ist ja eigentlich nur den Raumfahrern und Raumfahrerinnen gewährt, aber im Planetarium können unsere Besucher das dann auch", sagt der Leiter des Planetariums, Dirk Schlesier.

Schulklassen können das Planetarium besuchen und im Anschluss die Veranstaltungsräume zur Nachbereitung nutzen. Doch die Räume sollen nicht nur der Bildung dienen. "Planetarien waren in der Vergangenheit vor allem ein Ort der astronomischen Wissensvermittlung", sagt Schlesier. Doch heute sei es so, dass Planetarien wegen der Technik die Möglichkeit hätten, über diese engen Grenzen hinauszugehen. "Das bedeutet konkret, wir können auch kulturelle Angebote bringen."

So sollen in Halles neuem Planetarium auch Konzerte stattfinden und Kunstwerke ausgestellt werden. "Sie schauen nicht auf das Bild wie in einer Galerie, sondern Sie haben das Bild um sich", erklärt Schlesier die Vorzüge des Kuppeldachs.

Wie funktioniert das Planetarium, welche Technik gibt es?

Das Planetarium ist mit der neuesten Technik ausgestattet. In der Mitte des Sternsaals steht ein optomechanischer Projektor. Er stellt die Sterne in ihrer natürlichen Farbe und unterschiedlichen Helligkeit zueinander dar. So wirkt es laut Betreiber, "als würde man in einer 360°-Perspektive zum 'echten' Sternenhimmel hinaufblicken."

Daneben gibt es auch ein Soundsystem, bestehend aus 42 Lautsprechern, sowie ein digitales Ganzkuppel-Projektionssystem. Beides soll auch bei anderen Veranstaltungen im Gebäude zum Einsatz kommen.

Raumflugplanetarium. Von der Himmelsscheibe von Nebra über Jahrhunderte alte Sternwarten bis zur Erfindung des modernen Planetariums in Jena: Die Faszination für den Blick in die Sterne hat in Mitteldeutschland eine lange Tradition. Nun öffnet nach vierjähriger Bauzeit in Halle ein Planetarium der neuesten Generation seine Türen, ein Begegnungsgort für Fans der Astronomie und ein Zentrum der Wissenschaftsvermittlung für die gesamte Region. Die Zuschauer erfahren in der 45-minütigen Dokumentation, welche Herausforderungen beim Bau zu bewältigen waren und warum die eingesetzte Technik mit den alten Sternenprojektoren nur noch wenig gemein hat.
Sieht aus wie eine Hantel für Aliens, ist aber ein optomechanischer Projektor. Bildrechte: MDR/Jan Siegmeie

Ist das Planetarium eine Sternwarte?

Nein. Eine Sternwarte nutzt Teleskope, um die Sterne zu erforschen. Die Erkenntnisse dieser Forschungen werden dann in Planetarien vermittelt. Direkt in die Sterne schaut man in Planetarien allerdings nicht, stattdessen werden Projektoren genutzt, um den Himmel künstlich an das geschlossene Kuppeldach zu projizieren.

Was sind die Öffnungszeiten?

Am 4. April beginnt das reguläre Programm des Planetariums. Montags ist es immer für Wartungsarbeiten geschlossen, dienstagnachmittags gibt es Sonderveranstaltungen. Mittwoch bis Freitag öffnet das Planetarium für Besucher erst ab dem Nachmittag, am Wochenende schon um 10:30 Uhr.

Während der Schulferien hat das Planetarium längere Öffnungszeiten.

Was kosten die Tickets?

Eine Einzelkarte kostet 7,50 Euro, ermäßigt 5 Euro. Eine Jahreskarte für 37,50 beziehungsweise 25 Euro lohnt sich ab dem sechsten Besuch. Schüler oder Studierendengruppen zahlen 5 beziehungsweise 3 Euro pro Person. Der Eintritt für Kinder unter drei Jahren ist kostenlos.

Wer Musik- oder Kulturveranstaltungen besuchen möchte, muss mit 9 Euro Eintritt rechnen, bei einer Ermäßigung fallen 6,50 Euro an.

Wo kann man am Planetarium parken?

Von der Wilhelm-Jost-Straße kommend fährt man nach einer Rechtskurve auf den Holzplatz. Noch vor dem Planetarium ist auf der linken Seite die Einfahrt zum Parkplatz.

Wie lange wurde an dem Neubau des Planetariums gebaut?

Seit 2019 wird in dem Rundbau am Holzplatz gebaut. Der Planetariumsneubau in Halle wird mit 21 Millionen Euro aus Flut-Hilfemitteln des Bundes finanziert. Der Neubau samt Sternenwarte, Aussichtsterrasse und Kuppelraum sollte eigentlich bereits seit vergangenen Sommer Besucherinnen und Besucher empfangen. Wegen Produktionsfehlern an der Kuppel hatten sich die Bauarbeiten verzögert.

Warum wurde das Planetarium in Halle umgebaut?

Das neue Planetarium am Holzplatz ersetzt die frühere Einrichtung auf der Peißnitzinsel. Die denkmalgeschützte Sternwarte dort war 2018 abgerissen worden, da sie im Hochwassergebiet stand und bei der Flut 2013 stark beschädigt worden war. Der markante Bau war 1978 als Raumflug-Planetarium "Sigmund Jähn" errichtet worden.

Das Planetarium auf der Peiߟnitzinsel in Halle (Saale).
Das alte Planetarium in Halle wurde bei der Flut 2013 zerstört. (Archivbild) Bildrechte: imago/Steffen Schellhorn

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MDR (Max Schörm)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 30. März 2023 | 19:00 Uhr

1 Kommentar

geradeaus vor 52 Wochen

Das ist fantastisch. Gerade auch für die Stadt Halle. Ich hoffe sehr das es viele anziehen und begeistern wird. Auch und vor allem das große Teleskop auf dem Dach mit dem man einen Blick in diesen endlichen Kosmos werfen kann. +1

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