Filmmusiktage Sachsen-AnhaltDeutsche Filmmusikpreise in Halle verliehen
In Halle sind am Samstag die Filmmusiktage Sachsen-Anhalt mit einem Galakonzert und der Verleihung der Deutschen Filmmusikpreise in vier Kategorien zu Ende gegangen. Der Ehrenpreis 2024 ging an Christian Bruhn, der unter anderem die Filmmusiken für "Wickie" und "Heidi" geschaffen hat.
- Mit der Verleihung der Deutschen Filmmusikpreise sind die 17. Filmmusiktage Sachsen-Anhalt zu Ende gegangen.
- Den Ehrenpreis hat Christian Bruhn erhalten, der mit der Titelmusik von "Wickie" und "Heidi" bekannt geworden ist.
- Die Filmmusik-Veranstaltungen der vergangenen Tage haben unter dem Motto "Verwandlung – Filmmusik nach neuen Spielregeln" stattgefunden.
Am Samstag sind in Halle die 17. Filmmusiktage Sachsen-Anhalt mit der Verleihung der 11. Deutschen Filmmusikpreise zu Ende gegangen. In der Kategorie "Beste Musik im Film" ging die Auszeichnung an Martina Eisenreich und Michael Kadelbach für den Score zur Thriller-Serie "Eine Billion Dollar".
Für die "Beste Musik im Kinderfilm" hat den Preis Amaury Laurent Bernier erhalten. Die Jury überzeugte seine Vertonung des Films "Mein Totemtier und ich". In der Begründung hieß es, dass die Musik "sowohl den humanitären Anspruch des Films aufgreift, ihn emotional unterstützt als auch musikalisch eine Brücke zwischen Kulturen schlägt."
Songs für Drafi Deutscher, "Heidi" oder "Wickie": Ehrenpreis für Christian Bruhn
Bereits im Vorfeld war bekannt, dass der Ehrenpreis in diesem Jahr an Christian Bruhn geht, der unter anderem für seine Filmmusiken zu Klassikern wie "Wickie" und "Heidi" bekannt geworden ist. Der Musiker ist nach eigenen Aussagen, "bekannt dafür, besonders merkfähige Melodien zu schreiben."
Außerdem hat Bruhn Musiken für Interpreten wie Katja Ebstein, Mireille Mathieu, Peter Maffay, Roy Black oder Roberto Blanco geschrieben, darunter Hits wie "Marmor, Stein und Eisen bricht" oder "Ein bisschen Spaß muss sein".
Im Oktober feierte der Komponist seinen 90. Geburtstag. Über die Ehrung mit dem Filmmusikpreis freut sich der Musiker: "Die Wertschätzung meines Schaffens, das freut mich überaus und dafür bin ich auch sehr dankbar", sagte Bruhn MDR KULTUR.
Den Nachwuchspreis des Deutschen Filmmusikpreises 2024 hat die in Iran geborene Arezou Rezaei erhalten.
Galakonzert mit Katja Ebstein
Den Abschluss der Filmmusiktage bildete ein Galakonzert mit Sängerin Katja Ebstein. Es erklangen Lieder von Filmmusik-Größen wie John Williams ("Star Wars", "Der weiße Hai") und James Horner ("Avatar", "Titanic"). Darüber hinaus waren auch Werke der Preisträger des Deutschen Filmmusikpreises sowie vom Filmmusik-Nachwuchs zu hören.
Themenschwerpunkt: KI in der Filmmusik
Die 17. Filmmusiktage Sachsen-Anhalt fanden vom 2. bis 9. November in Halle statt. Im ihrem Mittelpunkt stand neben dem internationalen Austausch von Profis auch das Erleben von Filmmusik und Sound Design. So fand fand auch eine gecoachte "Masterclass Orchestration" statt.
Jedes Jahr gebe es ein neues Thema, aus dem sich neue inhaltliche Schwerpunkte ableiteten, betonte Georg Maas, Musikpädagoge und emeritierter Professor an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Er fungiert als wissenschaftlicher Beirat und kümmert sich besonders um das Kongressprogramm der Filmmusiktage.
In diesem Jahr fanden sie unter dem Motto "Verwandlung – Filmmusik nach neuen Spielregeln" statt. "Hintergrund ist, dass sich in der gesamten Filmproduktion, aber eben auch in der Filmmusikproduktion, der Einsatz künstlicher Intelligenz ausbreitet", erklärt dazu Maas. Die Branche überlege, ob das eher eine Bedrohung oder eine Chance sei. "Deswegen fanden wir, das Thema müssen wir machen", führt er weiter aus.
Der künstlerische Leiter der Filmmusiktage, Markus Steffen, betonte als Besonderheit der Filmmusiktage und mit Verweis auf ein großes Publikumsinteresse, dass hier Fachleute, aber auch Laien, Studenten und andere interessierte Menschen zusammenkommen. "Die Branche trifft sozusagen auf die Realität", so Steffen.
Zu den etablierten Formaten der Filmmusiktage Sachsen-Anhalt zählen neben dem Filmmusikpreis der Filmmusik-Kongress, Workshops, die Masterclass Orchestration, eine Stummfilmreihe in Kooperation mit dem Puschkino Halle und das abschließende Galakonzert in der Oper.
Quelle: MDR KULTUR (Tom Hartmann), Redaktionelle Bearbeitung: ks, tis, op, hro, bh
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Dieses Thema im Programm:MDR KULTUR - Das Radio | 01. November 2024 | 15:30 Uhr