Rechtsextremismus JVA Halle: Auszubildende nach verfassungsfeindlichen Äußerungen freigestellt
Hauptinhalt
Eine Auszubildende im Gefängnis in Halle soll im Internet verfassungsfeindliche Inhalte gepostet haben. Nach Informationen von MDR SACHSEN-ANHALT wird derzeit geprüft, ob ein Disziplinarverfahren gegen die Frau eröffnet wird. Sie darf vorerst ihren Arbeitsort nicht mehr betreten.

Die Auszubildende soll einen längeren Zeitraum Fotos auf Instagram gepostet haben, die auf eine Nähe zum bekannten Thüringer Neonazi Tommy Frenck hinweisen. In Storys und Beiträgen hat sie demnach Pullover mit politischen Aufschriften getragen, die der Mann vertreibt. Auf den Kleidungsstücken ist ein Reichsadler und der Schriftzug: "Division Ostdeutschland" zu sehen, schreibt das Portal "LSA-rechtsaussen" beim Kurznachrichtendienst Twitter. Die Auszubildende soll zudem auf Instagram Fotos mit Waffen gepostet und sinniert haben, ob eigentlich schon mal ein Amokläufer im Bundestag war.
Nach Informationen von MDR SACHSEN-ANHALT wurde die Auszubildende inzwischen für drei Monate vom Dienst freigestellt. In dieser Zeit wolle das Justizministerium prüfen, ob ein Disziplinarverfahren gegen die Frau eröffnet wird. Zudem sei ihr ein Betretungsverbot für ihre Dienststelle ausgesprochen worden.
Frenck auch in Sachsen-Anhalt bekannt
Frenck ist überregional bekannt. Der Thüringer organisierte unter anderem diverse Neonazi-Festivals und bringt sich immer wieder durch gezielte Provokationen in die Schlagzeilen. 2020 brachte er im Süden Sachsen-Anhalts die Biermarke "Deutsches Reichsbräu" in den Handel, ein Kasten kostete 18,88 Euro – ein Szenecode für den ersten und den achten Buchstaben im Alphabet, die Initialen Adolf Hitlers – und 88, was in der Szene für "Heil Hitler" steht.
Mit Frenck habe die Frau zudem Vorträge organisiert, bei denen es um Ernährungstipps für Bodybuilder ging.
MDR (Kathrin Köcher, Thomas Tasler)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 24. Januar 2022 | 16:30 Uhr