Umzug ins Hotel Hotel statt Sporthalle: Neues Zuhause in Halle für Geflüchtete aus der Ukraine
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In Halle dient seit Mitte März der Sportkomplex Brandbergehalle als zentrale Notunterkunft. Für die Menschen dort gibt es nur wenig Privatsphäre. Am Montag konnten erste Geflüchtete in ein Hotel ziehen, das ebenfalls als Notunterkunft angemietet wurde. Rund 100 Kinder, Männer und Frauen sind nun in einem Hostel in Halle-Neustadt untergebracht. Erste Eindrücke.

- Um Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine mehr Privatsphäre zu ermöglichen, sind in Halle Hotel-Zimmer angemietet worden.
- Am Montag wurden die ersten Geflüchteten in eines der Hotels gebracht.
Es ist Montag, kurz vor 10 Uhr. An der Hostel-Rezeption in freundlichem Grün herrscht geschäftiges Treiben. Die letzten Vorbereitungen werden getroffen, kurze Absprachen gemacht, Telefonate geführt. Die Berufsfeuerwehr der Stadt Halle lädt von einem Laster ein paar Habseligkeiten ab. Von der Notunterkunft in der Brandbergehalle am anderen Ende der Stadt hat sie nummerierte Koffer, Kleidersäcke und Pappkartons nach Halle-Neustadt gebracht.
Mit dem ersten Bus kommen etwa 50 Menschen an. Kinder, Frauen, Männer, Junge und Alte. Eine Frau im Rollstuhl ist dabei. Sie alle gehören nach Angaben der Stadt zu jenen, die bereits am längsten in der Sammelunterkunft untergebracht waren. Seit 21. März ist diese geöffnet. Ziel der Stadt ist es, die Nutzung der Sporthalle zu beenden, sobald das ehemalige Maritim-Hotel ebenfalls bewohnt werden kann.
Ankommen und zurechtfinden
108 Menschen können im Hammerhotel unterkommen. Vor allem Zweibett-Zimmer stehen zur Verfügung. In kleinen Grüppchen werden die künftigen Bewohner auf Zeit eingecheckt, sie zeigen ihre Pässe und bekommen ihre Zimmerschlüssel. In ukrainischer und russischer Sprache erklären ehrenamtliche Dolmetscher die Hausordnung, übersetzen zwischen den Neuankömmlingen und dem Personal. Ein jüngerer und ein älterer Mann, die sich nicht kennen, werden gefragt, ob sie sich ein Zimmer teilen würden. Beide stimmen zu. Olga hilft beim Übersetzen, sie selbst lebt seit knapp 18 Jahren in Halle und arbeitet in der Buchhaltung des Unternehmens, zu dem das Hotel gehört.
Für Mütter mit Kindern werden in einigen Zimmern Doppelstockbetten und Babybetten aufgebaut. Der Konferenzraum wird zum Gemeinschaftsraum und Speisesaal umfunktioniert. Drei Mahlzeiten am Tag werden von einem Caterer geliefert.
Das Hammerhotel am Südpark in Halle-Neustadt wird im Normalbetrieb gern auch von Arbeitern auf Montage genutzt. "Gestern haben die letzten regulären Hotelgäste ausgecheckt", sagt der operative Leiter des Hotels, Marcel Schmidt. Auch auf der hoteleigenen Internetseite wird angezeigt, dass das Hostel bis zum Herbst nicht für Gäste buchbar ist. Bis Oktober hat die Stadt das Haus gemietet, mit Option auf Verlängerung.
Auch ehemaliges Maritim-Hotel bald bezugsfertig
Bis Mitte April wird nun auch das ehemalige Maritim-Hotel, das für einen Abriss vorgesehen ist, wieder nutzbar gemacht. Möbel müssen aufgestellt und Versorgungsräume hergerichtet werden. 2015 hatte die Stadt das leerstehende Hotel schon einmal als Flüchtlingsunterkunft angemietet.
Nach Angaben der Stadt Halle sind bislang 2.500 Geflüchtete aus der Ukraine in der Saalestadt registriert worden.
MDR (Cornelia Müller)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 04. April 2022 | 17:00 Uhr
dimehl vor 43 Wochen
Es wird seitens der Bundesrepublik viel getan, um den Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine / der Ukraine selbst zu helfen.
Und wenn man dann die Nachrichten sieht, so auch heute: seitens verschiedener Vertreter der ukrainischen Regierung kommen nur Anklagen, Vorwürfe und Kritiken.
Zugespitzt: wenn man ihnen zuhört, könnte man fast meinen, nicht Russland, sondern die Bundesrepublik habe die Ukraine überfallen...
Ach ja, ständig neue Forderungen kommen auch...
Seniorin Erinnert Sich vor 43 Wochen
Gut das DDR Interhotel noch nicht der Abrissbirne geopfert wurde und nun wohl Mieteinnahmen bringt oder wird es wie Verpflegung und Mobiliar die Stadt spendieren?
Dann lasst es stehen und später als Obdachlosenunterkunft nutzen. Vllt. lassen sich sogar Tafel, Möbel- und Bekleidungslager einrichten.
Germinator aus dem schoenen Erzgebirge vor 43 Wochen
100 Mrd für ds Wettrüsten, aber Kriegsflüchtlinge in Notunterkünften unterbringen.
Was denkt sich die SPD mit Scholz an der Spitze eigentlich?