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Kulturpartnerkonferenz 2024Podiumsdiskussion zur Gesprächskultur in der Kultur

02. Dezember 2024, 12:55 Uhr

Wie wirkt sich die Qualität der Gesprächskultur auf unser Zusammenleben aus? Unter dieser Leitfrage haben MDR KULTUR und MDR KLASSIK am vergangenen Freitag zur Kulturpartnerkonferenz geladen. Kulturpartnerschaften sollen eine vertiefte Kooperation zwischen Berichterstattenden und den Akteuren in der Kulturszene ermöglichen.

Wie kann die Gesprächskultur gesellschaftliche Debatten beeinflussen? Diese Frage stand über der Kulturpartnerkonferenz, zu der MDR KULTUR und MDR KLASSIK am vergangenen Freitag in Halle eingeladen hatten. Bei einer Podiumsdiskussion unter dem Motto "Gesprächskultur in der Kultur! Ideen, Ansätze, Herausforderungen" spürten fünf Kulturakteure der Frage nach, wie miteinander gesprochen wird und wie sich diese Art der Kommunikation auf unser Bild voneinander auswirkt.

Zu den Teilnehmern der Debatte gehörte der Leiter des Osten-Festivals in Bitterfeld-Wolfen, Aljoscha Begrich. Er hat Gemeinsamkeiten bei den Kulturaktiven wahrgenommen, denn aus seiner Sicht arbeiten sie an der Aufgabe, Menschen sich wieder begegnen und ins Gespräch kommen zu lassen.

Dabei müssten die Lösungen für Begegnungen von Menschen ganz konkrete und praktische sein, sagte Begrich und nannte Beispiele: "eine Kletterwand oder eine Schubkarre oder ein Sommergesang des MDR, wo man sagt, da geht man erst mal hin." Begrich glaubt, dass diese kleinen, konkreten Sachen zwar oft belächelt würden – aber nur, weil ihre Auswirkungen nicht gesehen würden.

Aljoscha Begrich vom Osten-Festival ist im ländlichen Raum der DDR aufgewachsen und hat in Berlin, Buenos Aires und Mexiko City studiert. Bildrechte: Ulrich Wittstock

Politischer Diskurs auch in Museen

Vor Ort und bei den Menschen Räume für den Dialog zu schaffen, nicht nur an offensichtlichen Stellen, sondern auch an unerwarteten Orten – dieses Vorhaben ist nicht nur für den MDR wichtig.

Auch Stefanie Keil vom Museumsverband Thüringen will Gesprächen mehr Raum geben. Die Gesprächskultur sei für ihre Museen ein sehr wichtiges Thema, sagte sie, ständig sei man dazu mit den Mitgliedsmuseen beratend in Kontakt. Man versuche auch, die aktuellen politischen Diskussionen aufzugreifen. Dabei würden Formate gesucht, um noch stärker in den Diskurs gehen zu können, so Keil.

Zum Museumsverbund Thüringen gehört auch der Erinnerungsort Topf & Söhne, der sich mit der Firmengeschichte als Ofenbauer von Auschwitz auseinandersetzt. Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Martin Schutt

Sichtbarkeit im Kulturhauptstadtjahr 2025

Ein weiteres Thema der Konferenz war Sichtbarkeit. Darum geht es beispielsweise im kommenden Jahr in Chemnitz. Nicht nur für die sächsische Stadt wird das Kulturhauptstadtjahr 2025 eines der großen Kulturthemen des Jahres sein.

Christopher Brinkel von der Marketingabteilung vom Theater Chemnitz nutzte die Gelegenheit nachzufragen, welche Sichtbarkeit die Projekte seines Hauses beim MDR erhalten würden. Denn nicht nur die Eröffnung des Kulturhauptstadtjahres wird im Opernhaus Chemnitz stattfinden, viele andere Projekte des Theaters und der Oper sowie zahlreiche Open-Air-Events laufen über sein Haus.

Mit Inszenierungen wie "Superbusen" unterbreitet das Theater Chemnitz Gesprächsangebote an die Besucherinnen und Besucher. Bildrechte: Nasser Hashemi

Gegenseitige Unterstützung

Die Leiterin der MDR-Hauptredaktion Kultur und Jugend, Jana Cebulla, verwies darauf, dass es sowohl Kulturschaffende wie auch der öffentlich-rechtliche Rundfunk (ÖRR) derzeit nicht immer leicht hätten. Die Kulturpartnerschaft diene dem Netzwerkgedanken und der Aufgabe, die jeweiligen Botschaften gegenseitig sichtbarer zu machen. Dabei interessiere sie, wie die Kulturpartner den ÖRR sähen und ihn "vielleicht auch ein Stück weit mal unterstützen, weil es eben auch wichtig ist, dass es uns alle gibt."

Jana Cebulla leitet die MDR-Hauptredaktion Kultur und Jugend. Bildrechte: MDR/Sophie Lotzwik

Kulturpartnerkonferenz – Netzwerk der Kultur

Die Kulturpartnerkonferenz ist ein Treffen von Kulturakteuren unterschiedlicher Branchen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, darunter die Klassik Stiftung Weimar, die Händelfestspiele Halle oder die Leipziger Buchmesse. Eingeladen dazu hatten MDR KULTUR und MDR KLASSIK, mit denen sie als Kulturpartner vernetzt sind. Die Konferenz findet zweimal im Jahr statt.

Bei der Zusammenkunft am vergangenen Freitag im Operncafé von Halle ging es darum, Erfahrungen auszutauschen, Kooperationen zu festigen und miteinander ins Gespräch zu kommen.

Quelle: MDR KULTUR (Ole Steffen)
Redaktionelle Bearbeitung: op

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Dieses Thema im Programm:MDR KULTUR - Das Radio | 02. Dezember 2024 | 07:10 Uhr

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