DetonationExplosion in Halle: Deospray könnte Ursache sein
Bei einer Explosion im Marktschlösschen auf dem Marktplatz in Halle sind am Dienstagabend zwei Jugendliche und eine Frau schwer verletzt worden. Die Polizei sprach am Abend von einem Unfall. Ursache könnte ein Deospray sein, das Beamte sichergestellt haben.
- In Halle sind bei einer Explosion auf dem Marktplatz mehrere Menschen schwer verletzt worden. Nach der Ursache für die Explosion wird noch gesucht.
- Im betroffenen Haus konnten Deo-Sprayflaschen sichergestellt werden, die möglicherweise mit der Explosion in Verbindung stehen.
- Drei Personen wurden schwer verletzt und müssen weiterhin im Krankenhaus behandelt werden.
Nach einer Explosion am Marktplatz in Halle suchen Experten am Mittwoch weiter nach der Ursache. Wie die Polizeiinspektion Halle mitteilte, konnten in dem Haus mehrere Deo-Sprayflaschen sichergestellt werden. Es bestehe der Verdacht, dass die Flaschen mit der Explosion in Verbindung stehen. Die Polizei geht weiterhin von einem Unfall aus. Es gebe keine Hinweise auf eine Gashavarie. Die Ermittlungen dauerten jedoch an.
Nach Explosion: Schwerverletzte weiterhin im Krankenhaus
Die drei Schwerverletzten werden den Angaben zufolge weiterhin in städtischen Kliniken medizinisch versorgt. Über die aktuellen Gesundheitszustände ist laut Polizei derzeit nichts bekannt.
Schadenshöhe noch unklar
Die polizeilichen Ermittlungen am betroffenen Haus sind laut Polizei abgeschlossen. Nach ersten Einschätzungen eines Statikers ist das Wohn- und Geschäftshaus weiterhin nutzbar. Zur Schadenshöhe konnten die Beamten noch nichts sagen.
Explosion am Dienstagabend
Am Dienstag gegen 18 Uhr hatte es im Marktschlösschen eine Explosion gegeben. Drei Menschen sind nach Angaben der Polizei schwer verletzt worden – eine 51 Jahre alte Frau sowie zwei Mädchen im Alter von zwölf und 13 Jahren. Die Explosion habe sich im Bereich einer öffentlichen Toilettenanlage in dem Gebäude ereignet. Es habe einen lauten Knall gegeben, erzählte eine Mitarbeiterin eines Nagelstudios, das direkt neben der öffentlichen Toilette liegt: "Die Wände haben richtig gewackelt."
In anderen Geschäften und Wohnungen des Hauses blieb das Unglück zunächst unbemerkt. "Ich habe überhaupt nichts gehört", so die Mitarbeiterin eines Blumenladens in dem Haus. Dabei trennten nur wenige Meter die Innenräume des Ladens vom Unfallort. Auch im benachbarten Dönerimbiss sei der Vorfall zunächst unbemerkt geblieben, berichtet der Besitzer.
Nach Explosion: Anwohner mussten Wohnungen verlassen
Die Rückseite des Marktschlösschens ist nach Angaben der Polizei stark beschädigt. Ein riesiges Loch klafft in der Wand des roten Gebäudes. Die Explosionswelle drückte große Teile der westlichen Fassade nach außen, riss Balken aus der Verankerung, Putz und Steine barsten. Im Umkreis von 100 Metern hatte die Polizei am Dienstagabend einen Sperrkreis eingerichtet. Anwohnerinnen und Anwohner des Bereiches mussten ihre Wohnungen verlassen.
Im Ratshof seien Unterkünfte bereitgestellt worden. Gegen 22 Uhr wurde die Absperrung wieder aufgehoben, da laut Polizei eine akute Gefahrenlage ausgeschlossen werden konnte. Das Marktschlösschen-Gebäude bleibt nach Angaben der Polizei weiter gesperrt.
MDR (Marvin Kalies, Dirk Reinhardt, Marcel Knop-Schieback, Isabell Hartung, Moritz Arand)
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT | 28. September 2022 | 05:30 Uhr