Teilnahme ist verpflichtend Mietspiegel: Stadt Halle verschickt Fragebögen an 12.000 Haushalte
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13. März 2023, 18:03 Uhr
Wenn Sie in Halle wohnen, könnten Sie in den kommenden Tagen Post bekommen. Denn 12.000 Mietwohnungen wurden zufällig ausgewählt und müssen an der Mietspiegel-Befragung teilnehmen.
- Wegen der Mietspiegelreform muss die Stadt Halle einen Mietspiegel erstellen.
- Dafür wurden 12.000 Mietwohnungen zufällig ausgewählt, die in den kommenden Tagen Post bekommen. Die Teilnahme ist verpflichtend.
- Viele Menschen haben Angst, dass daraufhin die Mieten steigen könnten.
Die Stadt Halle muss einen qualifizierten Mietspiegel erstellen. Dafür beginnen zeitnah die Befragungen. 12.000 hallesche Mietwohnungen wurden zufällig ausgewählt – deren Mieterinnen und Mieter oder Vermieterinnen und Vermieter erhalten in diesen Tagen einen Fragebogen. Darin werden sie um Auskunft zu ihrer Wohnung gebeten. "Abgefragt werden neben Angaben zur Miete auch die Wohnfläche sowie Ausstattungsmerkmale, Modernisierungsstand und Energieeffizienz der Wohnung", erklärt die Stadt Halle.
Das ist ein qualifizierter Mietspiegel Ein qualifizierter Mietspiegel zeigt übersichtlich die bestehenden Mietpreise auf dem lokalen Wohnungsmarkt – also zum Beispiel in Halle. Die Stadt erklärt: "Er dokumentiert die ortsübliche Vergleichsmiete für verschiedene Wohnungstypen und ist daher von großer, praktischer Bedeutung für den fairen Ausgleich zwischen Mieterinnen und Mietern sowie Vermieterinnen und Vermietern. Mieterinnen und Mieter können sich einfacher darüber informieren, ob eine Mietforderung gerechtfertigt ist." Wegen der Mietspiegelreform müssen Städte mit mehr als 50.000 Einwohnern einen Mietspiegel erstellen.
Teilnahme ist erstmals verpflichtend
Die Fragen können entweder online beantwortet werden oder mit dem kostenfreien Rückumschlag, der dem Fragebogen beiliege. Die Teilnahme ist erstmals verpflichtend – so sieht es das seit Juli 2022 geltende Mietspiegelreformgesetz vor.
Angst vor steigenden Mieten
Vor der Mietspiegelreform haben einige Menschen in Sachsen-Anhalt auch größere Bedenken und Ängste. Denn auf Mieterinnen und Mieter in den Städten Halle, Magdeburg und Dessau-Roßlau könnten in den kommenden Jahren Mieterhöhungen zukommen. Eigentlich sollen Mietspiegel Mieter vor Wuchermieten schützen. Doch gerade dann, wenn erstmalig für eine Stadt ein Mietspiegel erstellt wird, kann es laut Experten passieren, dass die Mieten zunächst steigen.
Steffen Sebastian, Professor für Immobilienfinanzierung an der Universität Regensburg, begründet das im Handelsblatt wie folgt: "Es wird durch einen Mietspiegel auch für Vermieter, die bisher gar nicht so stark auf die allgemeine Preisentwicklung geschaut haben, leichter, die Mietpreise nach oben anzupassen." Spätestens ab Januar 2024 müssen die Spiegel in Halle, Magdeburg und Dessau fertig sein.
So sehen die Mieten in Sachsen-Anhalt im Fünfjahresvergleich aus (mit den bisher bekannten statistischen Daten – die Mietspiegel-Befragung ist hier natürlich noch nicht berücksichtigt, da die Daten erst abgefragt werden):
MDR (Johanna Daher), Stadt Halle (Saale)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 13. März 2023 | 09:30 Uhr