Soll Bürger entlastenMitteldeutscher Verkehrsverbund offen für Neun-Euro-Ticket
Der Mitteldeutsche Verkehrsverbund sieht das diskutierte Neun-Euro-Ticket als Chance. Allerdings müsse die Finanzierung für die Unternehmen geklärt sein. Die Tickets sollen die Bürger bei den hohen Kosten für Energie und Kraftstoff entlasten. Sogar Gratis-Tickets sind im Gespräch.
Der Mitteldeutsche Verkehrsverbund (MDV) sieht ein mögliches Neun-Euro-Ticket für Jedermann als Chance und als Herausforderung. MDV-Geschäftsführer Steffen Lehmann sagte MDR SACHSEN-ANHALT, er sehe in einem solchen Ticket zum Beispiel einen Ansatz für eine größere dauerhafte Beteiligung des Bundes am Nahverkehr.
Finanzierung noch nicht klar
Wichtig ist laut Lehmann, dass die Zahlungsfähigkeit der Unternehmen abgesichert ist. Aktuell habe der MDV durchschnittlich 20 Millionen Euro Einnahmen pro Monat. Ab Einführung eines Neun-Euro-Tickets rechne man nur noch mit fünf Millionen Euro von den bisherigen Nutzern. Die Finanzierung der Lücke müsse geklärt sein. Auch müsse feststehen, in welchem Bereich das Ticket gelte: ob im gesamten Verbund oder auch darüber hinaus.
Auch Gratis-Tickets werden diskutiert
Die Bundesregierung hatte ein Neun-Euro-Ticket im Nahverkehr für die Dauer von 90 Tagen vorgeschlagen, um die Bürger von den hohen Energie- und Kraftstoffpreisen infolge des Angriffs auf die Ukraine zu entlasten.
Die Länder wiesen jedoch darauf hin, dass der Organisationsaufwand zu hoch sei. Einfacher wäre ein Gratis-Ticket. Eine Arbeitsgruppe von Bund und Ländern soll nun offene Fragen klären.
Gebiet des Mitteldeutschen Verkehrsverbund
Das Verbundgebiet des MDV erstreckt sich anteilig über die drei Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Es umfasst Großstädte Halle (Saale) und Leipzig sowie die Landkreise Leipzig, Nordsachsen, den Saalekreis, den Burgenlandkreis und den Landkreis Altenburger Land.
MDR (Karin Roxer, Fabian Frenzel)
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 30. März 2022 | 16:30 Uhr
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