Bühnen Halle Sexismus-Vorwürfe am Neuen Theater
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16. Oktober 2024, 17:37 Uhr
Dem Neuen Theater in Halle wird vorgeworfen, einem Verdacht auf sexistische Diskriminierung nicht ausreichend nachgegangen zu sein. Der Vorfall soll sich bereits im Juni während einer Generalprobe ereignet haben. Die Antidiskriminierungsstelle des Landes Sachsen-Anhalt forderte daraufhin vom Theater Konsequenzen. Die Geschäftsführerin der Bühnen Halle, Uta van den Broek, wies auf MDR-Anfrage die Vorwürfe zurück.
- Die Antidiskriminierungsstelle des Landes Sachsen-Anhalt hat das Neue Theater Halle aufgerufen, Maßnahmen gegen Sexismus am Theater zu erfgreifen.
- Bei einer offenen Generalprobe soll es im Juni zu Störungen und sexistischer Diskriminierung durch technische Mitarbeiter unter Alkoholeinfluss gekommen sein.
- Die Geschäftsführerin Uta van den Broek wies gegenüber dem MDR die Vorwürfe zurück und sprach von einem beinah abgeschlossenen Aufklärungsprozess.
Die Antidiskriminierungsstelle des Landes Sachsen-Anhalt hat das Neue Theater Halle aufgefordert, gegen sexistische Diskriminierung vorzugehen. Das geht aus einem Schreiben hervor, das dem MDR vorliegt. Die Antidiskriminierungsstelle empfahl unter anderem, eine Beschwerdestelle für Mitarbeitende einzurichten. Im Schreiben wurde das Theater angehalten, bis zum 9. Oktober zu erklären, welche Maßnahmen es ergreifen werde.
Belästigendes Verhalten bei Generalprobe in Halle
Hintergrund ist ein Vorfall bei der Generalprobe zum Stück "Jeeps" im Juni, der durch ein anonymes Schreiben einer Künstlerin – unter anderem an den MDR – erst jetzt bekannt wurde. Technische Mitarbeiter des Hauses sollen unter Alkoholeinfluss die Probe gestört haben. Einer Schauspielerin, die um Ruhe bat, sollen sexistische Gesten gezeigt worden seien. Die anwesende Geschäftsführerin der Bühnen Halle Uta van den Broek habe nicht eingegriffen. Die Schauspieler selbst hätten die Probe nach mehreren Störungen abgebrochen.
Nach der Probe hatten sich Mitglieder des Neuen Theaters an die Antidiskriminierungsstelle des Landes gewandt, die einen Aufklärungsprozess einleitete.
Geschäftsführerin weist Vorwürfe zurück
Die Geschäftsführerin wies die Darstellungen auf MDR-Anfrage zurück. Bei einer Aufarbeitung auf der Grundlage von Gedächtnisprotokollen und eines Videomitschnitts hätten sich die Vorwürfe nicht erhärtet. Ein Abschlussgespräch sei für November geplant. Alkoholkonsum sei bei hausoffenen Generalproben gestattet.
Quelle: MDR KULTUR, Bühnen Halle; redaktionelle Bearbeitung: lm
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | Kultur Kompakt | 16. Oktober 2024 | 14:30 Uhr