Wahlkampf-Endspurt Was sich Menschen in Halle vor der OB-Wahl wünschen
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01. Februar 2025, 11:59 Uhr
Seit fast vier Jahren hat die Stadt Halle keinen gewählten Oberbürgermeister. Doch damit ist demnächst Schluss. Am Sonntag wird in Halle gewählt. Sieben Männer und zwei Frauen treten an und haben in den vergangenen Wochen um Stimmen gekämpft. Welche Themen dabei wichtig waren und wie sich Unentschlossene noch informieren können.
Noch einmal mehr als zweieinhalb Stunden haben Kandidatinnen und Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl in Halle Fragen beantwortet, diskutiert und um Stimmen geworben. Das Wahlforum der freien Kulturszene in der "Tanzbar Palette" war das letzte gemeinsame Wahlforum.
Mehr als zehn solcher Formate hat es in den vergangenen Wochen gegeben. Mal hatte das Handwerk dazu eingeladen, mal die Wirtschaftsjunioren und auch die Mitteldeutsche Zeitung. Nicht immer waren alle Kandidaten dabei, aber das Interesse der Öffentlichkeit war groß. Alle Veranstaltungen waren gut besucht.
Leerstand: "Sie bekommen ja nicht mal ein Handtuch in Halle"
Infrastruktur, Bildung und Digitalisierung – es gibt Themen, die tauchen immer wieder auf. "Die Finanzen müssen auf eine klare Grundlage gestellt werden, damit weitere Investitionen geplant werden können", fordert ein Hallenser beim Wahlforum im Stadthaus. Aber die Sorgen und Wünsche in der Bevölkerung sind manchmal auch viel banaler.
Der Leerstand in der Innenstadt beschäftigt viele Menschen. Auch die Nachricht, dass eines der beiden leerstehenden Galeria-Kaufhäuser im Frühjahr 2026 wiedereröffnet werden soll, ändert daran nichts. "Was wird mit dem Leerstand der Geschäfte? Sie bekommen ja nicht mal ein Handtuch in Halle", empört sich eine Frau während der Veranstaltung der MZ im Audimax am Uniplatz und bekommt Applaus für diese Frage. Unterschiedliche Lösungsvorschläge werden präsentiert, wirklich überzeugend wirkt das für sie nicht.
Halle: Früherer OB Wiegand hat sich zurückgezogen
"Ich wünsche mir, dass Oberbürgermeister, Stadt und die Räte einen Konsens finden und es nicht wieder ein Rausbeißen gibt, so wie es bei dem inzwischen gegangenen Oberbürgermeister der Fall war", wünscht sich eine Frau. Es ist ein seltener Moment, in dem Bernd Wiegand angesprochen wird. Er spielt keine Rolle mehr, hat sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen, nachdem er im vergangenen Sommer in den Ruhestand versetzt wurde. Gegen seine Verurteilung wegen Falschaussage hatte er Revision eingelegt. Von Wiegands Anwalt heiß es, dass bis jetzt noch nichts entschieden ist.
Endspurt für Unentschlossene bei der OB-Wahl in Halle
Informieren und entscheiden geht auch online. Für die OB-Wahl in Halle gibt es einen Wahl-O-Mat. 41 Fragen zu Forderungen an die Stadtpolitik in Halle beantworten die Nutzer des Tools. Dann wird vergleichen, bei wem es die größten Übereinstimmungen gibt. Entwickelt wurde das Tool von Forschern der Uni Halle, zusammen mit Wissenschaftlern der TU Darmstadt.
Dass sich einer der Kandidaten direkt im ersten Wahlgang durchsetzen kann, gilt als unwahrscheinlich. Kommt es zur Stichwahl, findet die parallel zu Bundestagswahl am 23. Februar statt.
MDR (Fabian Brenner, Oliver Leiste) | Zuerst veröffentlicht am 31. Januar 2025
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 31. Januar 2025 | 09:30 Uhr
Maria A. vor 6 Wochen
Tja, dazu kann der/die Außenstehende nichts beitragen, das Einschätzen des richtigen Kandidaten erfordert Interna.
KarlStuelpner vor 6 Wochen
Der Wiegand soll nicht der schlechteste gewesen sein, sagen die Leute.