UmweltschutzAls gutes Beispiel vorangehen: So setzen sich die "Omas for Future" fürs Klima ein
Das Engagement für den Klimaschutz kennt keine Altersgrenze. Das beweisen auch die "Omas for Future". Der Bewegung gehören auch Rentnerinnen aus Sachsen-Anhalt an, die ihr Leben zum Schutz der Umwelt umgestellt haben.
- Die "Omas for Future" setzen sich für Klimaschutz ein.
- Mitglieder der Bewegung, wie Marion Feuerstein aus Halle, wollen Alternativen für ein umweltbewussteres Leben aufzeigen und selbst als gutes Beispiel vorangehen.
- Die in Mitteldeutschland gegründete Bewegung gibt es inzwischen auch in vielen anderen Ländern.
Lange Zeit waren sie dem Vorwurf ausgesetzt, die Generation zu sein, die den Klimawandel begünstigt hat. Dieser Meinung wollte sie etwas entgegensetzen, und so gründete die Unternehmerin Cordula Weimann 2019 in Leipzig die Bewegung "Omas for Future".
Anders als bei "Fridays for Future" verstehen sich die Vertreterinnen der Generation 50+ nicht als Protestbewegung, sondern vielmehr als präventives Angebot für den Umweltschutz.
Als Vorbild beim Klimaschutz vorangehen
Zwei, die sich vor einem Jahr der Bewegung angeschlossen haben, sind Marion Feuerstein aus Halle und Steffi Lange aus Irxleben. Die beiden Rentnerinnen aus Sachsen-Anhalt wollen vor allem in ihrem Umfeld zeigen, wie jeder für sich im Kleinen etwas tun kann.
Während die 70-jährige Marion aus der Saalestadt versucht, ihren Alltag möglichst ohne Auto zu gestalten, in dem sie läuft oder Fahrrad fährt, hat die 66-jährige Steffi aus Irxleben bereits ihren gesamten "Fuhrpark" komplett auf E-Mobilität umgestellt und ist mit ihren Solarmodulen nahezu unabhängig. "Wir leben mindestens 8 bis 10 Monate im Jahr völlig autark und laden auch noch drei Autos von unserem selbstproduzierten Strom", sagt die Hausbesitzerin stolz.
Das Ziel: Eine lebenswerte Zukunft
Ein angepasstes Mobilitätsverhalten ist nur ein Beispiel dafür, wie die Rentnerinnen versuchen, ihren Alltag nachhaltiger zu gestalten. Genau das ist das Anliegen der Umweltaktivisten: Alternativen aufzuzeigen, wie es besser gehen kann. "Dazu bieten sie mit monatlichen Kennenlerntreffen Interessierten Möglichkeiten, sich zu informieren, wie eine lebenswerte Zukunft gelingen kann. Das zeigen sie mit Infoständen und einem Zukunftsquiz", sagt Katja Mannteufel, Pressesprecherin der "Omas for Future" in Leipzig.
Ein solches Umweltquiz wurde kürzlich von der Bewegung auf dem Bürgerforschungsschiff "Make Science" am Saaleufer in Halle angeboten. Marion Feuerstein war gekommen, um sich die Veranstaltung anzuschauen. Überrascht hat die Rentnerin, dass sich neben einem älteren Herrn überwiegend junge Leute für das Umweltspiel interessiert haben. Solche und ähnliche Veranstaltungen werden bereits bundesweit von über 80 Regionalgruppen der "Omas for Future" angeboten.
Kein rein deutsches Phänomen
Aber auch in Österreich und den Niederlanden haben sich bereits Omas und Opas zusammengefunden, um dem Umweltschutz in ihrer Generation eine Stimme zu geben. Sie setzen sich für Nachhaltigkeit, Demokratie und Frauenempowerment ein. Über 700 Ehrenamtliche haben sich inzwischen den "Omas for Future" angeschlossen.
Vertreter dieser älteren Generation, die immerhin 45 Prozent aller Menschen in Deutschland und 56 Prozent der Wählerinnen ausmacht, möchten sich für eine lebenswerte Zukunft der nachfolgenden Generationen engagieren. Nach eigenen Angaben aus dem Wissen heraus, dass man selbst nicht immer alles richtiggemacht hat, weil auch das Wissen fehlte und es für das richtige Handeln aus Liebe zur Natur nie zu spät ist.
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MDR (Janett Scheibe, Marius Rudolph) | Erstmals veröffentlicht am 21.07.2024
Dieses Thema im Programm:MDR S-ANHALT | SACHSEN-ANHALT HEUTE | 21. Juli 2024 | 19:00 Uhr
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