100.000 Euro verloren Ermittlungen wegen Betrugs beim Onlinebanking in Halle und dem Saalekreis

22. Juni 2022, 09:44 Uhr

Die Polizei ermittelt im Saalekreis wegen Computerbetrugs. Mithilfe von Onlinebanking hatten Betrüger von Menschen in Halle und dem Saalekreis hohe Summen ergaunert. In den vergangenen Tagen gab es vermehrt Fälle, bei denen Anrufe vermeintlicher Bank-Mitarbeiter eine Rolle spielten. Der höchste Verlust betrug 100.000 Euro.

In Halle und dem Saalekreis ermittelt die Polizei wegen Verdachts auf Computerbetrug: Es hatte in den vergangenen Tagen vermehrt Betrugs-Fälle beim Onlinebanking der Saalesparkasse gegeben. Wie die Polizei MDR SACHSEN-ANHALT bestätigte, sind erst am Montag wieder jeweils 20.000 und 100.000 Euro von zwei Konten illegal abgebucht worden.

Zwei Anrufe angeblicher Bank-Mitarbeiter

Die Masche dabei ist neu, wie ein Sprecher des Landeskriminalamtes MDR SACHSEN-ANHALT sagte. Die Betroffenen hatten sich beim Onlinebanking angemeldet und eine Nachricht erhalten, dass eine Aktualisierung notwendig sei. Kurz danach bekamen sie einen Anruf: Jemand gab sich als Bank-Mitarbeiter aus und wollte diese Aktualisierung durchführen.

Bei einem zweiten Anruf kurze Zeit später von einer anderen Person hieß es dann, es werde gerade versucht, Geld vom Konto abzubuchen. Nur eine Push-TAN könne das verhindern. Diese wurde jeweils herausgegeben.

Hallenser verliert 100.000 Euro Die 100.000 Euro hatte ein 53-Jähriger aus Halle durch den Betrug verloren. Bei ihm hatte sich eine Frau gemeldet, die angeblich die Aktualisierung starten wollte. Der Hallenser hatte laut Polizei das Gespräch beendet. Bei einem zweiten Anruf habe sich dann ein Mann gemeldet und angegeben, dass gerade Geld vom Konto des Opfers abgebucht werde. Das könne nur mit der Push-Tan blockiert werden. Der Kontoinhaber hatte sie herausgegeben und stellte dann fest, dass 100.000 Euro auf ein fremdes Konto überwiesen wurden.

Erst vor wenigen Tagen hatte bereits ein weiterer Online-Banking-Nutzer 100.000 Euro verloren. Die Sparkasse möchte nun am Wochenende Annoncen und Anzeigen schalten, um ihre Kunden zu sensibilisieren.

MDR (Kathrin Köcher, Matthias Lindner, Luise Kotulla)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 21. Juni 2022 | 07:30 Uhr

2 Kommentare

Reuter4774 am 21.06.2022

Funktioniert leider immer wieder. Obwohl doch mittlerweile jede Bank, Behörden und Polizei immer wieder darauf hinweisen das NIEMALS von seriöser Seite Zugangsdaten abgefragt werden. Auch nicht persönlich das dürfen nicht mal die Bankmitarbeiter! Und bei jedem Onlinebanking- Einloggen kommt der Hinweis nie diese Daten raus zu geben. Aber das ist wie mit den Kaffeefahrten, es fallen immer wieder Leute drauf rein. Das Einfachste wäre die Einstellungen an Telefon/ Handy so zu konfigurieren dass Spamnummern oder generell fremde/ unterdrückte Nummern garnicht erst durch kommen. Wir haben doch heutzutage die technischen Möglichkeiten warum nutzt man das nicht?

Thommi Tulpe am 21.06.2022

Ich frage mich immer, wie dumm man sein kann. Sicher erscheinen derartige Anrufer seriös, wecken Ängste, versprechen "Schnäppchen". Auch ich werde desöfteren von irgendwelchen Leuten angerufen, welche mir sogenannte Werbegespräche aufquatschen wollen. So ich ernsthaft zuhören und mich in ein Gespräch verwickeln lassen würde: Ich wüßte nicht, ob der mich Anrufende nach einer gewissen Zeit vielleicht doch sein Ziel (meine Daten, mein Geld) erreicht. Daher äußere ich sofort energisch, kein Werbegespräch zu führen, wünsche der Person am anderen Ende der Leitung noch einen schönen Tag und lege auf. Ganz einfach.
Bei mir würde nicht einmal der Trick mit angeblichen Verwandten funktionieren. Meine familiären Kontakte sind derart übersichtlich, dass man mir keine "vergessene Enkelin" o. Ä. "aufquatschen" könnte.
Wie dem auch sei: Es empfiehlt sich auf jeden Fall, Anrufe von Unbekannt nicht entgegenzunehmen. So man irritiert ist, kann man auch zurückrufen - was der Anrufer oft nicht will.

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