Großer Wasserschaden in der Oper Halle 1 min
Großer Wasserschaden in der Oper Halle Bildrechte: mdr
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An der Oper in Halle hat es einen Wasserschaden gegeben. Die Polizei ermittelt wegen Manipulation. Das wichtigste Thema vom 25. April aus Sachsen-Anhalt kurz und knapp. Präsentiert von Olga Patlan.

MDR FERNSEHEN Fr 25.04.2025 15:21Uhr 01:00 min

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Havarie nach Ostern Hydrant sabotiert? Ermittlungen nach Wasserschaden in der Oper Halle dauern an

19. Mai 2025, 17:22 Uhr

In der Oper Halle Halle hat ein offener Hydrant einen erheblichen Wasserschaden verursacht. Der neue Bühnenboden hat sich aufgrund der Nässe bereits verzogen, Maschinen und der Motor der Drehbühne wurden beschädigt. Ein Benefizkonzert mit Igor Levit ist abgesagt worden. Die Polizei ermittelt weiterhin, was die Ursache für die Havarie war – und schließt Sabotage nicht aus.

Nach dem massiven Wasserschaden im Opernhaus Halle dauern die Ermittlungen der Polizei an. Wie die Polizeiinspektion Halle auf Nachfrage von MDR SACHSEN-ANHALT am Montag mitteilte, werden weiterhin die gesicherten Spuren und Hinweise analysiert und ausgewertet. "Da noch zahlreiche Vernehmungen ausstehen, werden die Ermittlungen noch einige Zeit in Anspruch nehmen", erklärte ein Sprecher. Auch zur Höhe des Schadens könne man noch keine abschließenden Angaben machen.

Polizei: Hydrant könnte manipuliert worden sein

Zuvor hieß es, es werde in alle Richtungen ermittelt. Die Polizei schließt Sabotage demnach weiterhin nicht aus. Der Hydrant könnte manipuliert worden sein. Die Möglichkeit, dass es sich um eine politisch motivierte Tat handle, sei ebenfalls nicht ausgeschlossen, hieß es. Konkrete Hinweise darauf gebe es derzeit aber nicht. Auch zu mutmaßlichen Tätern wollte sich die Polizei nicht äußern.

Wie ein Sprecher MDR SACHSEN-ANHALT Ende April sagte, haben Beamte vor Ort Spuren wie DNA und Fingerabdrücke gesichert. Die Proben wurden demnach an das Landeskriminalamt verschickt. Im Zuge der Ermittlungen würden auch Mitarbeiter der Oper befragt und geprüft, ob es womöglich Aufnahmen von Überwachungskameras gibt.

Oper Halle, Zuschauerraum von der Bühne aus gesehen Hochformat, Innenaufnahme,
Blick in die Oper in Halle (Archivfoto) Bildrechte: MDR/Joachim Blobel

Havarie verursacht mindestens 100.000 Euro Schaden in der Oper Halle

Am Donnerstag, dem 24. April, war bekannt geworden, dass in der Nacht zu Dienstag, 22. April, ein offener Hydrant hinter der Bühne des Opernhauses in Halle einen massiven Wasserschaden verursacht hat. Eine Sprecherin der Bühnen Halle sagte MDR SACHSEN-ANHALT, es seien enorme Mengen Wasser auf den Bühnenbereich und in die Unterbühne geflossen.

Der Schaden beläuft sich nach ihren Worten allein an der Bühne auf mindestens 100.000 Euro. Mehrere Maschinen seien bei dem Vorfall kaputt gegangen, der Motor der Drehbühne habe komplett unter Wasser gestanden. Der neue Bühnenboden wellt sich aufgrund der Nässe, hieß es.

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Die Oper der Stadt Halle am Abend bei spärlicher Beleuchtung.
An der Fassade der Oper Halle bröckelt es. Doch der Sanierungsgedarf der Bühnen Halle geht weit darüber hinaus. Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild/Sebastian Willnow

Halles Oberbürgermeister Alexander Vogt (parteilos) hatte angekündigt, dass Sachverständige den Schaden begutachten und entscheiden, ob, wie und wann Reparaturen vorgenommen werden können. Vogt sagte MDR SACHSEN-ANHALT, er werde alles daran setzen, dass die Oper zu den Händelfestspielen Anfang Juni wieder voll einsatzfähig sei.

Aufführungen nicht wie geplant möglich

Wegen des Schadens hatte der Betreiber der Oper Halle ein geplantes Benefizkonzert gegen Antisemitismus mit Pianist Igor Levit abgesagt. Der Starpianist gilt als politischer Aktivist und engagiert sich unter anderem gegen Antisemitismus. Die Ermittler schließen allerdings aus, dass es sich um eine politisch motivierte Tat im Zusammenhang mit dem geplanten Konzert handelte.

Zudem konnten Aufführungen am Wochenende nach der Havarie nicht in geplanter Form stattfinden. So wurde etwa die Premiere von "The Turn of the Screw" nur "konzertant", also nur musikalisch aufgeführt. Anfang Mai, knapp zwei Wochen nach dem Wasserschaden, hat die Oper den Spielbetrieb wieder aufgenommen.

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Walter Sutcliffe Bildrechte: Wolfgang Runkel

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Im November 2022 war auch die Bühne des Theaters im sächsischen Görlitz unter Wasser gesetzt worden. Zuvor hatte ein Brandmelder dort die Sprühflutanlage ausgelöst. Insgesamt ergossen sich rund 30.000 Liter Wasser in dem Theater. Die Bühne kämpft bis heute mit den Folgen.

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Der polnische Countertenor Rafał Tomkiewicz als Amadigi und Franziska Krötenheerdt als Zauberin Melissa in der Aufführung der Händel-Oper "Amadigi di Gaula" zur Eröffnung der Händel-Festspiele 2024 in Halle. Bildrechte: Bühnen Halle / Foto: Anna Kolata

MDR (L. Mauri, H. Leonard, T. Ries, M. Weyrich, T. Gropius, O. Leiste, A. Kühne, N. Düsekow, M. Wilczek) | Zuerst veröffentlicht am 24. April 2025

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 30. April 2025 | 06:30 Uhr

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