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ParkeisenbahnPeißnitzexpress in Halle: Havag überrascht von Streichplänen

11. Oktober 2024, 07:55 Uhr

Seit mehr als 60 Jahren dreht in Halle eine Parkeisenbahn ihre Runden über die Peißnitzinsel: der Peißnitzexpress, der früher Pionier-Eisenbahn hieß. Die Stadt hatte angekündigt, die finanzielle Unterstützung für die Bahn 2025 zu streichen. Man sei aber gemeinsam mit der Havag als Betreiber auf der Suche nach Lösungen. Das Verkehrsunternehmen weiß davon bisher allerdings nichts.

Die künftige Finanzierung der Parkeisenbahn "Peißnitzexpress" in Halle ist weiter unklar. Die Stadt hatte angekündigt, die Zuschüsse für den "Peißnitzexpress" für das kommende Jahr auf null zu setzen. Man sei aber mit der Halleschen Verkehrs-AG (Havag) als Betreiber im Gespräch, um eine Alternative zu finden. Das Verkehrsunternehmen selbst weiß von solchen Gesprächen nach eigenen Angaben aber bislang nichts.

Havag von Streichung der Zuschüsse überrascht

Eine Havag-Sprecherin sagte MDR SACHSEN-ANHALT, man habe erst über die Medien von den Streichplänen erfahren. "Wir müssen uns erstmal mit der Tatsache beschäftigen, um mögliche Lösungen für einen Weiterbetrieb zu erarbeiten."

Die Beigeordnete für Bildung und Soziales, Katharina Brederlow (SPD), hatte laut Stadtverwaltung in der Ausschusssitzung am Dienstag erklärt, dass der Betrieb der Parkeisenbahn trotz des gestrichenen Zuschusses nicht in Gefahr sei. Der Peißnitzexpress werde auch in den kommenden Jahren fahren.

Betriebsleiter: Ohne Zuschüsse wird es eng

Der Betriebsleiter der Parkeisenbahn, Sebastian Hoffmann, zeigte sich von der Ankündigung überrascht, dass es künftig von der Stadt keinen Zuschuss mehr geben wird. Hoffmann sagte MDR SACHSEN-ANHALT: "Wenn die Zuschüsse wegfallen, wird es sehr eng". Man wisse noch nicht, wie es dann weitergehen solle.

Nach seinen Worten liegt das Budget der Parkeisenbahn zusammen mit dem Zuschuss zwischen 150.000 und 180.000 Euro im Jahr. Davon bezahle man zwei Mitarbeiter und die Unterhaltung der Bahn. Dann sei das Geld alle.

Der Betriebsleiter des Peißnitzexpresses, Sebastian Hoffmann, befürchtet weitreichende Folgen für die hallesche Parkeisenbahn. Bildrechte: MDR/Andrea Iffert

Wenn die Zuschüsse wegfallen, wird es sehr eng.

Sebastian Hoffmann | Betriebsleiter der Parkeisenbahn Peißnitzexpress

Weniger Fahrten, weniger Einnahmen

Sollte es keinen Zuschuss mehr für den Peißnitzexpress geben, befürchtet der Betriebsleiter weitreichende Folgen. Hoffmann sagte, wenn man dann eine Kraft einsparen müsse, dann mache man weniger Fahrten. Dann habe man auch weniger Einnahmen. "Das ist ein Kreislauf ohne Ende, eine Kette ohne Ende".

Zuerst hatte die Mitteldeutsche Zeitung über die Entwicklung berichtet (€). Nach ihren Angaben hat die Stadt Halle in diesem Jahr im Haushalt 29.000 Euro als Zuschuss für den Peißnitzexpress eingeplant.

Der Peißnitzexpress ist eine Parkeisenbahn mit 600 Millimeter Spurweite. Sie dreht auf einem zwei Kilometer langen Rundkurs seit 1960 ihre Runden auf der halleschen Peißnitzinsel.

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MDR (Andrea Iffert, Norma Düsekow, Cornelia Winkler)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 11. Oktober 2024 | 07:00 Uhr

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