Eine Beamte arbeitet während eines Rundgangs im neuen Polizeipräsidium Südosthessen in der Leitstelle, in der die Notrufe ankommen.
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Süden Sachsen-Anhalts Polizisten werden im Umgang mit psychisch Kranken geschult

13. März 2025, 18:57 Uhr

Im Süden Sachsen-Anhalts werden Polizeibeamte für den Umgang mit Menschen in psychischen Ausnahmesituationen geschult. Vorrang haben Kräfte hinter der Notrufnummer 110. Ein weiteres Ziel ist das Erkennen von posttraumatischen Belastungsstörungen bei den Polizeibediensteten.

Polizeibeamte im Süden Sachsen-Anhalts werden gezielt für den Umgang mit Menschen in psychischen Ausnahmesituationen geschult. Für eine Fortbildungsreihe arbeiten die Polizeiinspektion Halle und die Universitätsmedizin in der Stadt zusammen, wie sie mitteilten.

Im Fokus stünden zunächst die Kräfte, die direkt über die Notrufnummer 110 im Einsatz sind. Sie seien häufig die erste Anlaufstelle für Menschen in akuten Krisensituationen. Ihr professioneller Umgang mit Notrufen, insbesondere bei akuten psychischen Ausnahmezuständen oder Suizidankündigungen, sei entscheidend, um schnell und angemessen reagieren zu können.

Ein weiteres Ziel ist das Erkennen von posttraumatischen Belastungsstörungen bei Polizeibediensteten

Es geht auch um rechtliche Aspekte zu Hilfen und Schutzmaßnahmen für Menschen mit psychischen Erkrankungen. Ziel ist außerdem, posttraumatische Belastungsstörungen bei Polizeibediensteten zu erkennen. 

"Studien zeigen, dass Einsatzkräfte, die gezielt im Umgang mit psychisch kranken Menschen geschult wurden, sicherer und deeskalierender agieren", sagte der Geschäftsführende Oberarzt der Universitätsklinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Michael Brütting: "Das reduziert nicht nur die Risiken für die Betroffenen selbst, sondern auch für ihr Umfeld und die Polizei."

Die Direktorin der Polizeiinspektion Halle, Annett Wernicke, sagte, jeder Einsatz mit Menschen in psychischen Ausnahmesituationen erfordere Fingerspitzengefühl, Handlungssicherheit und fundiertes Wissen, um Eskalationen zu vermeiden.

dpa, MDR (Maximilian Fürstenberg)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT - Das Radio wie wir | 13. März 2025 | 16:00 Uhr

2 Kommentare

Ralf G vor 7 Tagen

Für die Überwältigung psychisch Kranker sollte der Schusswaffeneinsatz an letzter Stelle stehen. Taser, falls überhaupt vorhanden, wären das Mittel der Wahl.

SGDHarzer66 vor 1 Wochen

Der Einsatz mit psychisch Kranken erfordert in erster Linie ein hartes und konsequentes Durchgreifen vom Polizisten, der auch Familienvater ist. Erst danach ist Sensibilität gefragt, wenn überhaupt!

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