Marktkirche, Händeldenkmal und Roter Turm in Halle
Im Schatten der Nacht wollte ein Mann in Halle eine schwere Gewalttat begehen – und soll deshalb einen Stromausfall verursacht haben. (Symbolbild) Bildrechte: imago/Volker Preußer

Landgericht Urteil im Prozess wegen Stromausfall in Halle

27. Februar 2025, 15:27 Uhr

Weil er einen Stromausfall in Halle verursacht hat, verhandelte das Landgericht Halle gegen einen 38-Jährigen. Der Schaden nach der Tat vor etwa zwei Jahren betrug zehntausende Euro. Nun wurde der Mann freigesprochen.

Der Prozess um einen großflächigen Stromausfall in Halle ist am zweiten Verhandlungstag mit einem Freispruch zu Ende gegangen. Das bestätigte eine Sprecherin des Landgerichts Halle MDR SACHSEN-ANHALT. Der 38 Jahre alte Angeklagte sei zum Tatzeitpunkt vermindert schuldfähig gewesen, hieß es zur Begründung. Er leide an psychischen Erkrankungen, darunter Schizophrenie. Außerdem sei er drogenabhängig.

Das Urteil ist rechtskräftig. Die Kosten des Verfahrens trägt die Staatskasse.

Zwei Männer sitzen in einem Gerichtssaal.
Für den Prozess am Landgericht Halle waren zwei Termine angesetzt. Bildrechte: MDR/ Cornelia Müller

Tat zuvor bei WhatsApp angekündigt

Im Februar vor zwei Jahren war der Mann in ein Umspannwerk in Halle-Neustadt eingedrungen und hatte einen anderthalb Stunden währenden Stromausfall verursacht. Betroffen waren große Teile Halle-Neustadts, Orte im Saalekreis und das Uniklinikum Halle. Der Stadtwerketochter EVH war ein Schaden von 82.000 Euro entstanden.

Der Mann soll zuvor in einer WhatsApp-Sprachnachricht an einen Bekannten gedroht haben, "Halle heute komplett lahmlegen" zu wollen. Auch stand nach Angaben der Staatsanwaltschaft in seinem Status bei dem Kurznachrichtendienst, dass demnächst in Halle alles dunkel sein werde.

Uniklikum Halle von Stromausfall betroffen

Noch am selben Abend soll er an einem Umspannwerk den Maschendrahtzaun durchschnitten und zwei mit Draht umwickelte Gegenstände auf die Hochspannungsleitungen geworfen haben. Daraufhin habe es für etwa eine Stunde und 20 Minuten Stromausfall im Stadtgebiet von Halle und in angrenzenden Nachbardörfern gegeben. Auch das Uniklinikum sei betroffen gewesen.

Mit dem Kurzschluss wollte Mann dem Gericht zufolge Notrufe verhindern, wenn er einen Menschen mit einer Axt "kalt mache".

MDR (Attila Dabrowski, Tatjana Gropius, Cornelia Müller, Oliver Leiste)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 27. Februar 2025 | 16:00 Uhr

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