Bundesgerichtshof Baby an Wertstoffhof in Halle abgelegt – Revision nach Urteil eingereicht

25. März 2023, 09:16 Uhr

Der Bundesgerichtshof beschäftigt sich mit dem Fall des toten Babys vor einem Wertstoffhof in Halle. Die Verteidigung der Mutter hat Revision eingelegt. Der Leichnam des Neugeborenen war kurz nach Weihnachten 2021 von einer Spaziergängerin entdeckt worden.

Nach dem Fund eines toten Babys an einem Wertstoffhof wurde die 38 Jahre alte Mutter des Kindes wegen Totschlags verurteilt - nun hat ihr Verteidiger vor dem Landgericht in Halle Revision eingelegt.

Die Frau war Anfang März zu vier Jahren und drei Monaten Haft verurteilt worden. In seinem Plädoyer habe der Verteidiger der Frau eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren als angemessen angesehen, sagte der Sprecher des Landgerichts Halle am Freitag.

Nun werde der Bundesgerichtshof darüber entscheiden, ob Rechtsfehler während des Verfahrens oder im Urteil vorliegen. Anschließend könnte der Fall beispielsweise in Teilen noch einmal verhandelt werden müssen, so der Sprecher weiter. Zuerst hatte die "Mitteldeutsche Zeitung" berichtet.

Leichnam des Neugeborenen von Spaziergängerin entdeckt

In der Urteilsverkündung sah es die Kammer als erwiesen an, dass die Frau im Dezember 2021 in Halle ein Mädchen lebend geboren, in ein T-Shirt eingewickelt und anschließend an einem Wertstoffhof abgelegt hatte. Der Leichnam des Babys wurde Tage später von einer Spaziergängerin entdeckt.

Danach blieb die Frau etwa ein Jahr lang unentdeckt. Im Dezember 2022 fand die Polizei sie schließlich mit Hilfe von Hinweisen von Zeuginnen und Zeugen sowie einer DNA-Analyse und Telefon-Daten.

dpa, MDR (Anne Gehn-Zeller)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 25. März 2023 | 08:00 Uhr

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