Unglück bei Feierlichkeiten Ermittlungen nach schwerem Unfall bei Rosenmontagszug in Halle

21. Februar 2023, 13:46 Uhr

Der schwere Unfall beim Rosenmontagszug in Halle beschäftigt nun die Polizei. Es soll ermittelt werden, wie es zu dem Unglück kam, bei dem eine 21-Jährige lebensbedrohlich verletzt wurde. Der Unfall hatte die Feierlichkeiten am Rosenmontag überschattet und zum Abbruch des Festes geführt.

In Halle ermittelt die Polizei nach dem schweren Unfall beim Rosenmontagsumzug. Wie eine Sprecherin MDR SACHSEN-ANHALT sagte, lebe die schwerverletzte Frau. Wie es ihr konkret gehe, sei aber noch unklar. Nun müssten zahlreiche Zeugen befragt und Videomaterial ausgewertet werden. Dies könne einige Zeit in Anspruch nehmen.

Am Montag kurz vor Mittag war am Riveufer eine 21-jährige Frau von einem der Motto-Wagen überfahren worden. Rettungskräfte mussten die lebensbedrohlich verletzte Frau in ein Krankenhaus bringen. Dort ist sie operiert worden. Teilnehmende des Karnevalsumzugs reagierten auf den Unfall nach MDR-Informationen geschockt und mit Fassungslosigkeit.

Opfer war Aufpasserin am Festwagen

Die Unglücksstelle wurde durch Spezialisten bereits untersucht. Klar ist der Unfallhergang dabei noch nicht. Die 21-Jährige war als sogenannter Radengel ihres Vereins aus dem Saalekreis unterwegs. Diese Menschen passen auf, dass an den Rädern des Festwagens nichts passiert. Augenzeugen berichteten, dass die Frau gestürzt und in den toten Winkel des Fahrzeugs geraten sein könnte. Der Zug hatte sich entlang der Saalepromenade gesammelt, um sich auf den Weg zum offiziellen Rosenmontagsumzug zu machen. Ungefähr nach der Hälfte des Zuges kam es dann zum schweren Unfall.

Rosenmontagszug abgebrochen

Der Umzug war nach dem Unfall abgebrochen worden. Die Stadtverwaltung hatte nach Abstimmung mit Polizei, Feuerwehr und Veranstalter auch die Veranstaltung auf dem Marktplatz abgesagt. Dort war eine zweistündige Karnevals-Feier geplant.

Für künftige Karnevalsumzüge werde der Unfall keine Folgen haben, erklärte der Präsident des Halle-Saalkreis Karneval Vereins, Ingo Küßner. "Das hatte mit Abstand nichts zu tun, das war ja beim Losfahren", so der Präsident.

Der Umzug in Halle gehört zu den größten in Sachsen-Anhalt. Er stand in diesem Jahr unter dem Motto "Mr sinn widder da!" (Wir sind wieder da!). In dem Zug waren laut Karnevalsverein rund 1.500 Teilnehmer aus 53 Vereinen dabei.

In den vergangenen Jahren ist es auch bei anderen Karnevalsumzügen zu Unfällen gekommen. 2017 wurde ein 14-Jähriger bei einem Umzug in Rheinland-Pfalz lebensgefährlich verletzt. Er stand auf dem Anhänger eines Traktors und stieß beim Durchfahren einer Unterführung mit dem Kopf gegen eine Betonverstrebung. Ebenfalls 2017 stürzte ein betrunkener 19-Jähriger von einem Karnevalswagen in Neuenkirchen bei Osnabrück und erlitt dabei leichte Verletzungen.

2014 zwei Unglücke beim Karneval in Thüringen

Gleich zwei Unfälle ereigneten sich 2014 in Thüringen: In Roßleben (Kyffhäuserkreis) liefen zwei Kutschpferde in die Zuschauermenge - zwei Frauen wurden schwer und ein 14-jähriges Mädchen wurde leicht verletzt. In Römhild (Kreis Hildburghausen) stürzte nach dem Umzug der Aufbau eines Anhängers auf die Straße und begrub mehrere junge Menschen unter sich. Sechs wurden verletzt, drei davon schwer.

MDR (Hannes Leonard, Cynthia Seidel, André Plaul) | Erstmals veröffentlicht am 20.02.2023

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 21. Februar 2023 | 10:00 Uhr

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