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Klima-ProtestNach Hörsaal-Besetzung in Halle: Uni will schnell klimaneutral werden

14. Januar 2023, 11:43 Uhr

Die tagelange Besetzung des Hörsaals der Universität Halle ist am Freitagabend zu Ende gegangen. Wie die Besetzer mitteilten, sehen sie ihre Forderungen an die Hochschule erfüllt. So habe sich die Uni unter anderem dazu bekannt, schnellstmöglich klimaneutral zu werden. Die Aktivisten der Gruppe "End Fossil: Occupy!" hatte den größten Hörsaal der Universität seit Montag besetzt.

Die Besetzung des Audimax der Martin-Luther-Universität Halle durch Studierende ist Freitagabend beendet worden. Eine Sprecherin der Universität teilte mit, die Studierenden hätten den größten Hörsaal der Uni verlassen.

Zusammenarbeit vereinbart

Kurz bevor die Aktivistinnen und Aktivisten den Hörsaal räumten, veröffentlichte die Uni-Leitung eine Erklärung. Darin heißt es unter anderem, man wolle schnellstmöglich klimaneutral werden und verstärke seine Bemühungen dahingehend. So soll im Sommersemester 2023 eine Klimabilanz veröffentlicht werden. Zudem sollten Lehrangebote sowie Forschungsprojekte zum Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit transparenter gemacht werden. Zukünftig wollen die Klimaaktivisten und die Uni-Leitung zusammenarbeiten, um gemeinsam Ziele zu erreichen.

Die Aktivistinnen und Aktivisten hatten eigenen Angaben zufolge unter anderem auch die Einführung eines verpflichtenden Moduls gefordert, in dem das Thema Klimagerechtigkeit behandelt werden soll. "Außerdem wollen wir, dass krisenrelevante Studiengänge wie Politik- oder Wirtschaftswissenschaften überarbeitet und kritische Inhalte gestrichen werden", sagte die Sprecherin.

Hier alle Forderungen an die Martin-Luther-Universität:

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Fünf Tage lang größten Hörsaal der Uni besetzt

Etwa 30 Besetzer und Besetzerinnen der Gruppe "End Fossil: Occupy!" hatten den Hörsaal seit Montag besetzt und von der Universität u.a. größere Anstrengungen gefordert, um klimaneutral zu werden. In den vergangenen Tagen hatte es zwischen ihnen und der Uni Gespräche gegeben, die beide Seiten als konstruktiv bewerteten.

Die Vorlesungen, die in dieser Woche normalerweise im Audimax stattgefunden hätten, waren laut Uni-Leitung stattdessen online abgehalten worden. Unterstützung bei den Forderungen nach Klimaneutralität der Universität und klimagerechter Bildung kam unter anderem von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Sachsen-Anhalt und der Grünen Jugend Halle. Kritik an der Besetzung des Hörsaals sowie der Aufforderung zur Räumung des Audimax' und zur strafrechtlichen Verfolgung kamen unter anderem von der Jungen Union, den Jungen Liberalen und der AfD-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt.

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MDR (Susanne Ahrens), dpa

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT | 13. Januar 2023 | 22:00 Uhr

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