Finanzierung der MLU Sparpläne an der Uni Halle: Diese Fächer sollen wegfallen
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Die Sparpläne der Martin-Luther-Universität in Halle werden konkreter. Der Senat der Hochschule hat entschieden, in einigen Fächern für das kommende Wintersemester keine Studierenden mehr anzunehmen. Vergangene Woche hatte der Senat ein massives Sparpaket beschlossen.

Die Sparpläne der Martin-Luther-Universität (MLU) in Halle nehmen Gestalt an. Am Mittwoch hat der Senat über das "Aussetzen von Immatrikulationen" in einigen Fächern zum kommenden Wintersemester entschieden. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Senatskreisen erfuhr, betrifft das Bachelor- und Masterstudiengänge in den Bereichen Gräzistik, Vorislamischer Orient, Indologie sowie Südasienkunde. Das Lehramt Sozialkunde soll dagegen bestehen bleiben. Dennoch werden unterm Strich zunächst an die 300 Studienplätze wegfallen.
Studienplätze, Studiengänge und Professuren bedroht
Der Senat der Martin-Luther-Universität hatte vergangene Woche ein massives Sparpaket beschlossen. Der Beschluss sieht unter anderem die Streichung von mittelfristig etwa 4.000 von rund 21.000 Studienplätzen vor, 25 der rund 355 Professuren sind bedroht. Zudem könnten ganze Studiengänge von derzeit 260 Angeboten wegfallen.
Diese Aufgaben hat der Senat der Uni
Der Universitätssenat ist ein internes Gremium. Er setzt sich zusammen aus dem Rektorat, einigen Professoren, wissenschaftlichen Mitarbeitern, Studierenden sowie weiteren Mitarbeitern der Hochschule. Er dient zur Absprache von Themen, die die Universität betreffen. Der Senat kann zwar einen Sparplan beschließen, die letztliche Ausgestaltung ist jedoch in Absprache mit der Landesregierung zu treffen.
Land beharrt: Uni Halle muss sparen
Grund dafür ist ein desolater Haushalt. In den vergangenen Jahren fehlten meist etwa zehn Millionen Euro. Im aktuellen Haushaltsjahr klafft bereits eine Lücke von rund 17 Millionen Euro. Die Landesregierung hält die Situation für hausgemacht und pocht auf die Einhaltung des finanziellen Rahmens.
Uni sieht Unterfinanzierung durch das Land
Laut Uni-Rektorat trägt hingegen insbesondere die jahrzehntelange Unterfinanzierung zu den auflaufenden Problemen bei. Man habe gar nicht sparen können, hieß es. 2022 betrug der Landeszuschuss für die Uni ohne die medizinische Fakultät 166 Millionen Euro.
dpa, MDR (Gero Hirschelmann)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 13. April 2022 | 18:00 Uhr
Uborner vor 42 Wochen
Auf dem Hexentanzplatz werden 8 Millionen für Halli Galli Bullshit rausgeschmissen und in Halle die Uni zusammengestrichen. Da darf man schon mal fragen ob die Landesregierung noch rund läuft. Mit Höppner wäre das nicht so gelaufen, mit Sicherheit nicht. Hasselhoff ist aber halt von der CDU, und da hat Bildung eben eine geringere Bedeutung als billigen Krempel aus Kasperbuden und Iwentäkschen.
Der Pegauer vor 42 Wochen
Leider ist dem Artikel nicht zu entnehmen, welche Studiengänge dem Spardiktat zum Opfer fallen. Aber wahrscheinlich sicher keine aus der Rubrik der Geschwätzwissenschaften.
steka vor 42 Wochen
Traurige Bilanz, aber Magdeburg ist nunmal Landeshauptstadt geworden und brauchte deshalb auch eine Vollunversität, reine Prestigefrage, Hochschule reicht da nicht. Aber zwei so große Universitäten kann sich das Land anscheinend nicht leisten, hat sich übernommen. Und deshalb muß eben in Halle gespart werden. Wenigsten gehts nicht wieder um die Mediziner.