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Lebensrettung dank UniversitätsmedizinKind erstmals erfolgreich mit Lungenmaschine in Halle therapiert

14. August 2024, 15:50 Uhr

Kinder mit schweren Funktionsstörungen der Lungen mussten in Sachsen-Anhalt bisher weite Wege zurücklegen, damit ihnen geholfen werden konnte. In Halle gibt es jetzt eine Maschine, die die Funktion der Lunge außerhalb des Körpers übernimmt. Die Uniklinik spricht von einem Erfolg bei dieser lebensnotwendigen Therapie.

In der Universitätsklinik Halle ist erstmals ein Kind mit einer Lungenmaschine erfolgreich behandelt worden. Das hat die Klinik mitgeteilt. Wie eine Sprecherin MDR SACHSEN-ANHALT sagte, ist die sogenannte venovenöse ECMO seit dem Frühsommer dieses Jahres in Halle im Einsatz. Die Maschine übernimmt den Angaben zufolge die Funktion der Lunge außerhalb des Körpers.

Behandlung bei Kindern besonders herausfordernd

Diese Therapie in der Kindermedizin ist nach Angaben der Universitätsklinik besonders herausfordernd und wird deutschlandweit nur an sehr wenigen Standorten durchgeführt.

"Der Einsatz ist schwieriger, weil bei Kindern natürlich alles kleiner ist, wir entsprechend kleinere Katheter und ein geringeres Volumen benötigen als bei Erwachsenen", erklärt Michael Schneck, Facharzt für pädiatrische Intensivmedizin. Die Gefahr von Komplikationen durch Blutungen und Gerinnungsstörungen sei hierbei besonders hoch.

So sieht die Lungenmaschine für Kinder an der Universitätsmedizin Halle aus. Bildrechte: Universitätsmedizin Halle

Das Management einer solchen Behandlung sei nicht mit der Versorgung von Erwachsenen vergleichbar, so der Facharzt. "Die Gefahr bei kleineren Kindern ist immer, dass sie sich Zugänge aus Versehen entfernen, was sehr schnell lebensbedrohlich werden kann", sagt Schneck.

Einzige Klinik mit dieser Therapiemöglichkeit landesweit

In Sachsen-Anhalt ist die Uniklinik Halle die einzige, die diese Therapieform für Kinder anbietet. Bisher mussten Kinder mit Lungenversagen nach schweren Verletzungen oder Erkrankungen in teils weit entfernte Kliniken verlegt werden, beispielsweise nach Mannheim. "Um die optimale Versorgung von Kindern und Jugendlichen auch bei schwersten Erkrankungen sicherzustellen und bei Verlegungen keine Zeit zu verlieren, braucht es eine wohnortnahe Hochleistungsmedizin", sagt Roland Haase, Professor und Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Pädiatrie II.

Die Vorbereitungen für den Einsatz der Lungenmaschine haben laut Sprecherin rund ein Jahr gedauert.

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MDR (Anja Höhne, Susanne Ahrens), zuerst veröffentlicht am 12.08.2024

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 12. August 2024 | 14:00 Uhr

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