Jugendkriminalität in Halle Zwei junge Männer nach Raubüberfällen zu Bewährungsstrafen verurteilt
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In Halle sind in der Vergangenheit immer wieder Jugendliche überfallen worden. Nun mussten sich zwei jungen Männer wegen mehrfacher Raubüberfälle vor Gericht verantworten. Die Zahl der Gewaltdelikte unter Jugendlichen ist unterdessen rückläufig.

Nach mehreren Raubüberfällen hat das Landgericht Halle am Mittwoch zwei junge Männer zu Bewährungsgsstrafen verurteilt. Die beiden 16 und 20 Jahre alten Täter stammen aus Syrien und Afghanistan. Sie hatten in Halle mehrfach Jugendliche und junge Erwachsene überfallen und auch mit einem Messer bewaffnet Bargeld und Handys erbeutet. Das jüngste Opfer der beiden war 12 Jahre alt.
Täter mit schwieriger Vergangenheit
Der Vorsitzende Richter verwies auf das schwierige Leben der beiden Beschuldigten und auf ihre Fluchtgeschichte aus Syrien und Afghanistan. Das rechtfertige jedoch keine Straftaten. Sein Appell: keine Straftaten mehr und möglichst schnell in eine ordentliche Spur kommen.
Die beiden jungen Männer zeigten sich im Prozess geständig und entschuldigten sich für ihre Taten. Beide hatten vor dem Urteil bereits fünf Monate in Untersuchungshaft in der Jugendanstalt Rassnitz gesessen.
Jugendgewalt: Zahl der Straftaten rückläufig
In Halle hat es in den vergangenen zwei Jahren mehrfach Gewalttaten zwischen Jugendlichen gegeben. Täter und Opfer waren fast ausnahmslos männliche Jugendliche. Rund 25 Prozent der mutmaßlichen Täter hatten keinen deutschen Pass.
Verschiedene Präventionsmaßnahmen wurden ergriffen und die Polizeipräsenz an Brennpunkten in Halle verstärkt. Auch eine zentrale Anlaufstelle für jugendliche Opfer wurde eingerichtet. Seit einigen Monaten ist die Zahl der Jugendgewaltdelikte in Halle wieder rückläufig.
MDR (Fabian Brenner, Cornelia Winkler)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 08. Juni 2023 | 06:30 Uhr
Gerechtigkeitsfan vor 15 Wochen
Ein völlig unverständliches Urteil.
Schwierige Vergangenheit hin, oder her.
Raubüberfall, schon der Begriff sagt doch alles über eine solche brutale Straftat. Noch dazu bewaffnet.
Die Verhältnismäßigkeit des Urteils, verglichen mit den Vorwürfen gegen Lina E., stimmen in diesem Rechtsstaat einfach nicht. In diesem Fall wiederholte Raubüberfälle mit Waffen. Skandalurteil Bewährung. Im anderen Fall, Körperverletzung, politisiert. Skandalurteil mehrjährige Haftstrafe.
Was ist hier eigentlich los?
SZ Rentner vor 15 Wochen
@ Thommi Tulpe
Was fabulieren sie da wieder zusammen ist das wirklich so schwer zu verstehen ?
Sie sind aus ihren Erfahrungen andere Strafen gewohnt und können mit dieser Bewährungsstrafe nicht wirklich etwas anfangen und darin sehe ich ein Risiko. Wie gesagt das ist meine Meinung.
W.Merseburger vor 15 Wochen
Raubüberfall steht oben in der Überschrift. Dafür Bewährung, weil die Täter geständig waren, ist schon schwierig, weil beide ja schon 5 Monate in U-Haft eingesessen haben. Da die Tat offensichtlich harmlos war, müssten beide nun für die Zeit der U-Haft entschädigt werden, weil diese Massnahme offensichtlich überzogen und falsch war. Als Schöffe von 1974 bis 1990 habe ich so einen Fall nicht erlebt. Wenn U-Haft richterlich angeordnet war, dann kam eine Bewährungsstrafe nach DDR - Unrecht nicht infrage.