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Das Landgericht Halle hat eine 36 Jahre alte Frau wegen einer Messerattacke auf ihren Ehemann verurteilt. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

20 Stiche nach FesselspielMesserangriff auf Ehemann in Halle: Frau zu Haftstrafe verurteilt

31. Mai 2023, 16:40 Uhr

Mit einem Küchenmesser soll eine Frau aus Halle 20 Mal auf ihren gefesselten Ehemann eingestochen haben. Dafür muss sie nun sechs Jahre ins Gefängnis. Ihr Mann überlebte die Tat.

Im Prozess um eine Messerattacke auf ihren Ehemann ist die Angeklagte vom Landgericht Halle zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Wie das Gericht mitteilte, muss die 36-Jährige wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung für sechs Jahre und sechs Monate ins Gefängnis. Das Gericht sah es am Mittwoch als erwiesen an, dass sie ihren Ehemann im Dezember gefesselt und mit einem Messer mehr als 20 Mal auf ihn eingestochen hatte.

Angeklagte und Opfer schweigen

Sowohl die Angeklagte als auch das Opfer äußerten sich nicht zum Tathergang. Ein Gutachter hatte der Frau psychische Probleme attestiert. Die Verteidigung hatte auf Freispruch plädiert, die Staatsanwaltschaft acht Jahre Haft gefordert.

Erst gefesselt, dann mit Messer angegriffen?

Die Tat könnte das Ergebnis eines Fesselspiels gewesen sein, hieß es. Die Frau soll ihrem Mann im Schlafzimmer die Hände auf den Rücken gefesselt haben. Nachdem sie auf ihn eingestochen hatte, ließ die 36-Jährige ihren Mann noch mehrere Stunden liegen und erklärte ihn später gegenüber dem Rettungsdienst für tot. Das Opfer lebte jedoch und konnte durch eine Notoperation gerettet werden.

Das Küchenmesser warf die Frau nach der Tat aus dem Fenster. Es wurde in der Nähe der Wohnung gefunden. Hinweise auf ein Fremdverschulden gab es laut Gericht nicht. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

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dpa, MDR (Moritz Arand)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT | 31. Mai 2023 | 16:00 Uhr