Sebastian Matz (v.r.), Fraunhofer, Tamara Zieschang (CDU), Innenministerin von Sachsen-Anhalt, Sven Thomas, Wasserrettung, und Regina Thomas, Fraunhofer, beobachten am Hufeiesensee in Halle/Saale den Einsatz eines Tauchroboters des Fraunhofer Instituts IOSB-AST Ilmenau.
Hufeisensee in Halle: Mit Hilfe von KI und eines Tauchroboters wurde ein Dummy vom Grund geborgen. Bildrechte: picture alliance/dpa | Hendrik Schmidt

Wasserrettung der Zukunft Rettungsschwimmer trainieren ab 2026 am Hufeisensee in Halle

11. April 2024, 14:52 Uhr

Am Hufeneisensee im Osten von Halle wird ein Ausbildungs- und Trainingszentrum für die Wasserrettung gebaut. Dort sollen ab 2026 Rettungsschwimmer aus ganz Sachsen-Anhalt trainiert werden. Es geht auch um KI-Robotersysteme, die Ertrinkende aufspüren und Personen bergen können.

Für rund eine Million Euro wird an Halles Hufeisensee ein Ausbildungszentrum für Wasserrettung gebaut. Dort sollen ab 2026 Rettungsschwimmer aus ganz Sachsen-Anhalt trainiert werden. Sven Thomas, Vorstandsvorsitzender des DRK-Wasserrettungsdienstes Halle, sagte MDR SACHSEN-ANHALT: "Wir werden hier das Zusammenwirken mit Robotern, Booten, Tauchern und natürlich auch Wasserretten üben. Dafür entsteht ein neues Gebäude mit Schulungsräumen und mit dem, was Einsatzkräfte an Technik und an Räumlichkeiten benötigen, um tatsächlich einsatzfähig sein."

Die Kosten Bis Ende 2025 soll das Ausbildungs- und Trainingszentrum der DRK-Wasserrettung fertig sein. An den Kosten von rund einer Million Euro beteiligen sich das Land mit etwa 450.000 Euro, die Stadt Halle, die Saalesparkasse und die Aktion Mensch.

Hufeisensee Halle
Das Zentrum wird am Hufeisensee gebaut. Bildrechte: IMAGO / Steffen Schellhorn

Roboter werden Rettungsschwimmer ersetzen

Rettungsschwimmer Sven Thomas ist sich sicher, dass Robotersysteme in den nächsten zehn bis 15 Jahren die Rettungsschwimmer ersetzen werden. Roboter seien in Schwimmhallen bereits jetzt der bessere Rettungsschwimmer. "Sie erkennen mehr Ertrinkungsfälle, sie schlafen nie, sie holen sich nie einen Kaffee, sind also jederzeit 100 Prozent verfügbar". Im Freiwasser werde es womöglich ein paar Jahre länger dauern, aber auch dort würden sich dann die Vorteile der Roboter durchsetzen.

Roboter erkennen mehr Ertrinkungsfälle, sie schlafen nie, sie holen sich nie einen Kaffee, sind also jederzeit 100 Prozent verfügbar.

Sven Thomas Vorsitzender DRK-Wasserrettung Halle

Sebastian Matz (v.r.), Fraunhofer, Tamara Zieschang (CDU), Innenministerin von Sachsen-Anhalt, Sven Thomas, Wasserrettung, und Regina Thomas, Fraunhofer, beobachten am Hufeiesensee in Halle/Saale den Einsatz eines Tauchroboters des Fraunhofer Instituts IOSB-AST Ilmenau.
Sven Thomas (3. v.r.) leitet die DRK-Wasserrettung Halle. Bildrechte: picture alliance/dpa | Hendrik Schmidt

Bereits in dieser Woche hat Sven Thomas mit seinem Team der Wasserrettung und gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut sowie Unternehmen aus Sachsen-Anhalt und Berlin verschiedenste Über- und Unterwassertechnologien vorgestellt. Dabei ist es ihnen gelungen, einen Dummy vom Grund des Hufeisensees bergen zu lassen. "Das ist in Deutschland meines Wissens das erste Mal", so der Vorsitzende der DRK-Wasserrettung Halle.

Regina Thomas und Sebastian Matz vom Fraunhofer Institut IOSB-AST aus Ilmenau demonstrieren am Hufeiesensee in Halle/Saale den Einsatz eines Tauchroboters.
Der Tauchroboter arbeitet mit künstlicher Intelligenz. Bildrechte: picture alliance/dpa | Hendrik Schmidt

Deutschlandweit einmaliger Test erfolgreich

Der Dummy am Grund des Hufeisensees wurde von einem Sonobot des Berliner Unternehmens Evologics aufgespürt und mit Hilfe eines Tauchroboters geborgen. Das Gerät ist in der Lage, auf der Suche nach Personen und Objekten große Wasserflächen in wenigen Minuten zu überprüfen. Mit seinem Sedimentsonar dringt es tief in den Seegrund ein und macht verborgene Strukturen als 3D-Bilder sichtbar. Bislang können KI-Systeme ertrinkende Personen in Schwimmbädern mit hoher Sicherheit völlig eigenständig erkennen und das Rettungspersonal alarmieren. Im neuen Ausbildungszentrum sollen auch solche Situationen trainiert werden.

MDR (Andrea Iffert, Pauline Vestring, Engin Haupt, Luise Kotulla), dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | 11. April 2024 | 07:30 Uhr

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