Finanzierung Geplantes Zukunftszentrum in Halle nimmt wichtige Hürde
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12. September 2024, 08:03 Uhr
In Halle soll bis 2030 das Zukunftszentrum Deutsche Einheit entstehen. Dafür wurde am Mittwoch eine wichtige Hürde genommen: Bau und Betrieb des Zentrums wurden im Bundeshaushalt 2025 verankert. Wie das Zentrum aussehen soll, dafür läuft derzeit ein Architekturwettbewerb. Bis 2030 soll das Gebäude in Halle fertig sein.
- Der Bau des Zukunftszentrums in Halle als auch dessen Betrieb sind im Entwurf für den Bundeshaushalt 2025 verankert.
- Mehr als 120 Architektenbüros wollen am Architekturwettbewerb teilnehmen.
- In Halle sorgt die Zusage des Bundes für große Erleichterung.
Das geplante Zukunftszentrum in Halle hat in dieser Woche eine wichtige Hürde genommen. Wie der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider (SPD), am Mittwoch in Berlin mitteilte, ist sowohl der Bau des Zentrums als auch der Betrieb jetzt im Entwurf für den Bundeshaushalt 2025 verankert.
Vorangegangen seien eingehende Beratungen mit Finanzminister Christian Lindner (FDP). "Das war nicht ganz einfach, weil das Projekt eine ordentliche Größenordnung hat", so Schneider.
Kosten belaufen sich auf 200 Millionen Euro
Die Gesamtkosten werden aktuell auf 200 Millionen Euro geschätzt. Die Summe wird allerdings auf mehrere Jahre verteilt und ist nicht in Gänze im kommenden Haushalt eingestellt. Noch im Frühjahr hatte Medienberichten zufolge das Finanzministerium auf der Bremse gestanden beim Vorhaben.
Neuigkeiten hatte Schneider auch zum geplanten Architekturwettbewerb im Gepäck. Mehr als 120 Architektenbüros hätten sich um die Teilnahme am Wettbewerb beworben. Eine Expertenjury werde bis Ende September nun 20 bis 25 Büros auswählen, die dann Entwürfe für das Gebäude des Zukunftszentrums entwickeln sollen. Die Rede ist von 14.000 Quadratmetern Nutzfläche.
"Der Anspruch ist, etwas zu bauen, das kein Bürogebäude ist und offen in die Stadt hineinwirkt", so Schneider. Der Staatsminister war am Mittwoch im Ausschuss für Bundes- und Europaangelegenheiten, Medien sowie Kultur des sachsen-anhaltischen Landtages zu Gast, der diesmal in Berlin tagte.
Zukunftszentrum: Gründung einer Trägergesellschaft
Der Ostbeauftragte, der den Aufbauprozess des "Zukunftszentrums für Deutsche Einheit und Europäische Transformation" – so der vollständige Titel – verantwortet, informierte außerdem über die Gründung der notwendigen Trägergesellschaft für das Zukunftszentrum Ende August. Die Gesellschaft soll jetzt zeitnah die Verwaltung des Zentrums aufbauen und bereits für Sichtbarkeit in Halle sorgen.
Das heißt, auch die Trägergesellschaft soll ihren Sitz in Halle haben und bereits in diesem Jahr ihre Arbeit aufnehmen. "Die Räumlichkeiten in Halle sind schon absehbar", sagte Schneider. Als Interimsgeschäftsführer wurde Michael Marten eingesetzt, der aktuell schon das Referat "Zukunftszentrum" im Bundeskanzleramt leitet. Die Geschäftsführerstelle werde jedoch jetzt ausgeschrieben.
Bürgermeister Geier: "Freue mich sehr"
Bürgermeister Egbert Geier (SPD) sagte am Mittwochabend MDR SACHSEN-ANHALT, er freue sich sehr. Damit sei man bei der Errichtung des Zukunftszentrums und dem geplanten Umbau des Riebeckplatzes wieder einen Schritt vorangekommen. "Die Finanzierung steht, die Grundsatzbeschlüsse sind gefasst, die Planungen auf Bundes,- Landes- und Kommunalebene laufen abgestimmt und zielorientiert."
Geier zufolge wird die nun gegründete Trägerschaft in Halle heimisch und sesshaft werden. Der Kommunalpolitiker sicherte zu, das Vorhaben nach Kräften zu unterstützen und Brücken in die Stadtgesellschaft zu bauen. "Das Zukunftszentrum ist eine gewaltige und herausragende Chance für unsere Stadt."
Zukunftszentrum soll 2030 fertig sein
Der Bau des Zukunftszentrums soll nach Willen der Bundesregierung 2027 beginnen und 2030 abgeschlossen werden – zwei Jahre später als ursprünglich geplant. Das geht aus einer Anfrage des CDU-Bundestagsabgeordneten Sepp Müller an den Ostbeauftragten hervor.
Als Standort des Zukunftszentrums hatten sich zahlreiche Städte in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen beworben. Anfang 2023 hat die Stadt Halle den Zuschlag bekommen. Das Zukunftszentrum soll ein wichtiger Ort der Begegnung zwischen Ost und West und des lebendigen und lernenden Dialogs über die unterschiedlichen Umbruch-Erfahrungen in Europa werden.
Zur konkreten inhaltlichen Ausrichtung gibt es weiterhin wenig Greifbares. Schneider nannte erneut die Säulen Wissenschaft, Kultur und Begegnung, wobei der Fokus offenbar auf wissenschaftlicher Forschung liegen soll.
MDR (Daniel Salpius, Cornelia Winkler)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 12. September 2024 | 07:30 Uhr
Pelzie vor 4 Wochen
Ich fass es nicht..
In Deutschland sind die Brücken so kaputt, daß sie aus dem Nichts einstürzen, auf den Straßen ist ein Schlagloch neben 2 anderen, die Schulen hält nur noch die Farbe zusammen, in Magdeburg steht eine öffentliche Tiefgarage unter Wasser, weil die Abwasserleitung kaputt ist (gebaut *nach* 1990!) und in Halle sollen Millionen versenkt werden, wo heute noch keiner weiß, wozu eigentlich 🙄
Und wo eine Millionen Besucher im Jahr erwartet werden😯
Wovon träumen die Befürworter eigentlich nachts ???
Altmeister 50 vor 4 Wochen
Für mich ist es ein anschauliches Beispiel für politische Priorisierung.
Im Prinzip gibt es dazu 3 Kategorien:
1. Überlebenswichtig
2. Dringend
3. Nice to have (nett es zu haben)
In welche fällt wohl das "Zukunftszenrum" ? Kleiner Hinweis: Erstens und Zweitens sind es für die Bürger sicher nicht, für die, die dort gut bezahlte öffentliche Staatsjobs bekommen werden, eventuell schon.
Erna vor 4 Wochen
...Zur konkreten inhaltlichen Ausrichtung gibt es weiterhin wenig Greifbares...
Danke. Die Antwort auf meine immer wiederholende Frage wurde damit vorweg genommen.