Ein Ausbilder beobachtet die Arbeit eines Praktikanten beim sägen eines Kupferrohrs.
In Sachsen-Anhalt sind nach Angaben des Handwerkskammertages in rund 25.000 Betrieben etwa 133.000 Menschen tätig, darunter rund 7.100 Auszubildende. (Symbolbild) Bildrechte: Colourbox.de

Handwerk und Industrie Ausbildung in Sachsen-Anhalt: Weniger Handwerks-Azubis im Süden

01. Februar 2023, 18:37 Uhr

Die Industrie- und Handelskammer sowie die Handwerkskammer Magdeburg haben im vergangenen Jahr mehr neue Azubis gezählt als im Jahr davor. Bei handwerklichen Ausbildungen im Süden sieht es anders aus: Die Handwerkskammer Halle zählte neun Prozent weniger neue Auszubildende als noch 2021.

Die Industrie- und Handelskammern (IHK) Halle-Dessau sowie die Handwerkskammern in Halle und Magdeburg haben Bilanz gezogen: Beim Handwerk im Süden ist die Zahl der neuen Azubi-Verträge demnach deutlich runtergegangen, die IHK Dessau sowie die Handwerkskammer verzeichneten ein leichtes Plus.

Die IHK in Dessau hat demnach nach eigenen Angaben gut 3.800 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge gezählt. Das seien ein Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Vor der Corona-Pandemie, im Jahr 2019, seien es allerdings noch mal knapp zwei Prozent mehr gewesen. Die beliebtesten Ausbildungsberufe waren in diesem Jahr Verkäufer sowie Kaufmann im Einzelhandel oder für Büromanagement. Zuwächse gab es bei den Chemielaboranten, in der Lebensmitteltechnik und bei den Systemgastronomen und Köchen.

Unterschiede im Handwerk zwischen Norden und Süden von Sachsen-Anhalt

Die Handwerkskammer Magdeburg hat mitgeteilt, dass im vergangenen Jahr gut 1.300 neue Ausbildungsverträge registriert worden sind. Das seien zwei Prozent mehr gewesen als im Vorjahr. Insgesamt bestünden über alle Lehrjahre hinweg 3.600 Verträge. Beliebt seien im Bereich der Handwerkskammer Magdeburg das Elektro- und Metallhandwerk sowie das Bau- und Ausbaugewerbe.

Im Süden des Landes ist die Zahl der Azubi-Verträge hingegen um rund neun Prozent gesunken. Im Jahr 2021 hatten 1.332 Personen eine Ausbildung begonnen, ein Jahr später nur 1.216. Das teilte die Handwerkskammer Halle mit.

Beliebt seien Ausbildungsplätze als Friseurin, Augenoptikerin und Kauffrau für Büromanagement bei den Frauen sowie Kfz-Mechatroniker, Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sowie Elektroniker bei den Männern gewesen.

Azubis händeringend gesucht

In den Ausbildungsberufen fehlt nach wie vor der Nachwuchs. Vor allem im Baugewerbe und in der Nahrungsmittelbranche fehlt es an Auszubildenden. Das teilte die Handwerkskammer Magdeburg mit. Ebenso fehle Nachwuchs im Elektrogewerbe, wo insbesondere junge Elektroniker und Anlagenmechaniker gebraucht werden.

Die Bereitschaft, auszubilden, sei in Betrieben trotz aktueller Krise ungebrochen, sagte der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Magdeburg, Burghard Grupe, im November vergangenen Jahres.

Mehr als 7.000 Azubis in Sachsen-Anhalt

In Sachsen-Anhalt sind nach Angaben des Handwerkskammertages in rund 25.000 Betrieben etwa 133.000 Menschen tätig, darunter rund 7.100 Auszubildende. Insgesamt erwirtschafte das Handwerk im Land rund 15 Milliarden Euro Umsatz im Jahr.

MDR (Hannes Leonard), dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 27. Januar 2023 | 19:00 Uhr

2 Kommentare

hilflos am 29.01.2023

Ein weiterer Punkt ist die schlechte Infrastruktur in LSA. Zum Beispiel hat mein Sohn eine mdv Azubi Karte und muß täglich von Merseburg nach Halle, wie oft fallen Züge aus?

hilflos am 29.01.2023

Nun das Problem sind oft die Vorstellungen der jungen Menschen. Im TV sieht man Soaps, wie Berlin Tag und Nacht, Köln...., wenn man dort mal arbeiten geht, dann im Klub, im Café, als Künstler... usw. Arbeit hat dort etwas von Urlaub, fun und nur Spaß. Werden die Jugendlichen mit der Realität konfrontiert.....
Auch leben viele Menschen den Kindern das soziale Netz vor... Dank Bürgergeld ist es auch keine Härte nicht zu arbeiten und sich den Tag zu verderben.

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