Zwei Männer in dunkler Kleidung machen Kung-Fu-Übungen auf einer Gartenterrasse
Kung-Fu-Übungen haben Leon Meiling (links) nach einem schweren Unfall geholfen. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Erfolgreiche Reha Mit Kung Fu zurück ins Leben

02. November 2017, 15:41 Uhr

Nach einem Autounfall im Sommer lag Leon Meiling aus Halle im Koma. Als der 20-Jährige aufwachte, musste er alles neu lernen – atmen, gehen, sprechen. Sein Stiefvater, der Kung-Fu-Großmeister Chu Tan Cuong, trainierte ihn. Mit großem Erfolg: Nach nur neun Wochen konnte Leon Meiling die Klinik verlassen.

Der Kung-Fu-Großmeister Chu Tan Cuong aus Halle ist bekannt für spektakuläre Rekorde. Er kann beispielsweise Steine mit der Handkante zerschlagen oder Autos über seine Bauchmuskeln fahren lassen. Nun hat er Mediziner zum Staunen gebracht: Chu Tan Cuong hat seinen Stiefsohn Leon Meiling nach einem Unfall in kürzester Zeit zurück ins Leben geholfen.

Im 17. Juli kam Leon Meiling bei starkem Regen mit dem Auto von der Straße ab. Der 20-Jährige lag zwei Wochen im Koma im halleschen Klinikum Bergmannstrost. Er hatte schwere Schädel-Hirn-Verletzungen erlitten. Als er aufwachte, musste er das Gehen und Sprechen neu lernen.

Atemübungen als Reha-Programm

Zwei Männer machen Atemübungen in einem Krankenhausraum. Der Mann rechts sitzt in einem Rollstuhl und trägt ein Atemgerät
Kung-Fu-Großmeister Chu Tan Cuong (links) trainierte seinen Stiefsohn in der Klinik. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Sein Stiefvater Chu Tan Cuong trainierte ihn. Er übte mit Leon eine spezielle Atemtechnik. "Bei meiner Atemtechnik muss man schon aktiv sein", sagt Chu Tan Cuong. Noch in der Klinik Bergmannstrost in Halle beginnt Leon Meiling mit täglichen Atemübungen. Nach und nach kommen weitere Bewegungsabläufe hinzu.

Nach nur neun Wochen kann der junge Mann das Krankenhaus verlassen. Normalerweise lautet die Prognose in solchen Fällen mehrere Monate Klinikaufenthalt. Auch nach der Klinikentlassung macht Leon Meiling weiterhin regelmäßig seine Übungen.

Prinzipien der Kampfkunst für Reha-Prozess wichtig

Neurologe Dr. Kai Wohlfarth sitzt in seinem Büro vor einem Bücherregal
Neurologe Dr. Kai Wohlfarth Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Chu Tan Cuong konnte den Chef der Neurologie am Klinikum Bergmannstrost, Dr. Kai Wohlfarth, für seine ungewöhnliche Reha-Idee gewinnen. Wohlfarth ist selbst Kampfsportler; er macht Judo. "Die Prinzipien, die wir bei der Kampfkunst verfolgen, wie Gleichgewicht, Koordination, Feinmotorik, Grobmotorik, wiederholte Bewegungen sind von großer Bedeutung – auch für einen Rehabilitationsprozess."

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Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 01.11.2017 | 19:00 Uhr

Quelle: MDR/mh

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