Schlammige Tradition Dreckschweinfest: Hergisdorf vertreibt den Winter

Die Pfingstgesellschaft Hergisdorf hat beim Dreckschweinfest symbolisch den Winter vertrieben. Die Traditionen zu Pfingsten im Landkreis Mansfeld-Südharz sind Hunderte Jahre alt und gelten als immaterielles Kulturerbe.

Männer toben zum Dreckschweinfest in Hergisdorf am Festplatz an der Wildbahn in einem Schlammloch.
Waldpartie in Hergisdorf: Das Dreckschweinfest ist nur ein Teil der Hunderte Jahre alten Tradition zu Pfingsten im Kreis Mansfeld-Südharz. Bildrechte: dpa

Beim alljährlichen Dreckschweinfest hat die Pfingstgesellschaft in Hergisdorf im Kreis Mansfeld-Südharz den Winter vertrieben. Das Fest hat in der Region Tradition – und ist sogar immaterielles Kulturgut. Nach Angaben der Pfingstgesellschaft reicht sie mehrere Hundert Jahre zurück.

Jagd auf "Dreckschweine" bei der Waldpartie

Das gesamte Pfingstfest in Hergisdorf zieht sich vom ersten Feiertag bis zum darauffolgenden Samstag. Das Dorf wird geschmückt, es gibt Umzüge und Feiern mit einem tagelangen festen Ablauf. Einer der Höhepunkte ist die sogenannte Waldpartie, bei der laut Pfingstgesellschaft symbolisch der Winter ausgetrieben wird: Am frühen Morgen knallen Peitschen und die Teilnehmer ziehen Richtung Wald.

Die verkleideten "Dreckschweine" stellen den Winter dar. Sie werden von den weiß und bunt gekleideten "Läufern" aus einem großen Schlammloch auf dem Festplatz vertrieben. Dabei versuchen die Dreckschweine, die sauberen, den Sommer symbolisierenden Läufer mit zu sich zu ziehen. Erfolgreich sind sie dabei allerdings schon seit Hunderten von Jahren nicht.

MDR (Astrid Pawassar, Maren Wilczek)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 29. Mai 2023 | 19:00 Uhr

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