Eisleben Suche nach angeblich verschüttetem Jungen bislang ohne Spur

05. Juli 2022, 09:06 Uhr

Der Polizeieinsatz in einem leerstehenden Krankenhaus in Eisleben steht kurz vor dem Abschluss. Die Polizei hat keine Hinweise über Vermisstenmeldungen. Ein Jugendlicher hatte Bauarbeitern berichtet, sein Freund sei verletzt worden. Bislang verlief die Suche mit Wärmebildkameras und Spürhunden erfolglos und das Gebiet sei weitgehend durchsucht worden.

Die Suche nach einem Jugendlichen in einem leerstehenden Krankenhaus in Lutherstadt Eisleben steht kurz vor dem Abschluss. Ein Sprecher der Polizeiinspektion Halle sagte MDR SACHSEN-ANHALT, alle in Frage kommenden Bereiche seien abgesucht, aber nichts gefunden worden. Seit Montagmorgen lief ein großangelegter Polizeieinsatz. Bis 22 Uhr war das ehemalige Bergbaukrankenhaus durchsucht worden.

Ein angeblicher Freund des Jungen soll am Morgen an Bauarbeitern vorbeigerannt und gesagt haben, der Jugendliche sei in dem Gebäude verletzt worden, teilte die Polizei mit. Beamte hatten das Gelände daraufhin abgesperrt und mit Wärmebildkameras und Spürhunden durchsucht.

Polizei sucht nach möglichen Zeugen

Am Montag hatten nach Informationen von MDR SACHSEN-ANHALT zwei Fährtenhunde an einer Stelle angeschlagen, wo am vorletzten Wochenende ein Schornstein gesprengt worden war. Der Bauschutt wurde dort demnach nun per Hand und mit einem Bagger abgetragen. Die Polizei bittet mögliche Zeugen, sich zu melden.

Bisher wurde nicht bekannt, dass in Eisleben im Landkreis Mansfeld-Südharz ein Jugendlicher vermisst wird. Nach dem besagten angeblichen Freund wurde am Montag laut Polizeisprecherin Steffi Schwan ebenfalls gefahndet, um genauere Informationen darüber zu erhalten, wo der Jugendliche verletzt liegen könnte.

Die Polizei habe Kontakt mit sämtlichen Schulen in der Umgebung aufgenommen, sagte Schwan vor Ort MDR SACHSEN-ANHALT.

Leerstehendes Krankenhaus "beliebter Spielplatz" bei Jugendlichen

Bei dem Gebäude handelt es sich um das ehemalige Bergbaukrankenhaus. Nach Angaben des Eisleber Bürgermeisters Carsten Staub (parteilos) wird es derzeit abgerissen, um Platz für einen Neubau zu schaffen. Das leerstehende Krankenhaus sei ein beliebter Spielplatz für Jugendliche. Staub sagte dem MDR am Montag, man müsse daher von einem schwierigen Fall ausgehen und davon, dass tatsächlich eine Person auf der Baustelle verschüttet worden sein könnte.

Nach den Worten von Bauarbeiter Jörg Placht, dem der angebliche Freund des mutmaßlich verletzten Jungen in die Arme gelaufen war, hat dieser authentisch gewirkt. "Er war ganz ganz panisch, das kann man gar nicht beschreiben", beschrieb Placht die Situation dem MDR.

MDR (Tanja Ries, Marcel Knop-Schieback, Christoph Dziedo, Daniel Salpius)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT - Das Radio wie wir | 05. Juli 2022 | 06:30 Uhr

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