Total Raffinierie in Leuna
In Leuna entsteht eine neue Bio-Raffinerie. (Archivbild) Bildrechte: IMAGO / Andreas Vitting

Herstellung von Biochemikalien Produktionsstart in Bio-Raffinerie in Leuna Ende des Jahres

04. Januar 2023, 18:03 Uhr

In der Bio-Raffinerie in Leuna soll Ende des Jahres die Produktion anlaufen. Mehrere Teile der neuen Anlage sind schon betriebsbereit und etwa 100 Mitarbeiter eingestellt. Künftig können dort pro Jahr mehr als 200.000 Tonnen Biochemikalien hergestellt werden. Der Bau der Anlage hat insgesamt rund 750 Millionen Euro gekostet.

In Leuna soll die neue Bio-Raffinerie Ende des Jahres 2023 in Betrieb genommen werden. Wie das finnische Unternehmen UPM Biochemicals mitteilte, läuft der Aufbau der Anlagen bislang wie geplant. So sei etwa das neu gebaute Forschungsentwicklungszentrum mit acht Laboren betriebsbereit. Auf dem Gelände entstehen darüber hinaus auch 16 Destillationskolonnen.

Wie eine Destillationskolonne funktioniert Eine Destillationskolonne ist ein Apparat in Form einer schlanken Säule, der zum Trennen von Stoffen genutzt wird. Bei der Destillation sorgt er dafür, dass die Trennleistung deutlich erhöht wird. Dadurch sind die Endprodukte reiner und der Ertrag größer.

UPM Biochemicals hat nach eigenen Angaben bislang etwa 100 Mitarbeiter eingestellt. Der Bau der Anlage kostet insgesamt rund 750 Millionen Euro. In der Bio-Raffinerie sollen aus Buchenholz künftig rund 220.000 Tonnen Biochemikalien pro Jahr hergestellt werden.

Der Geschäftsführer von UPM Biochemicals Michael Duetsch sagte MDR SACHSEN-ANHALT, es gehe bei vor allem darum, die angewendeten Verfahren zu verbessern, etwa um Energie zu sparen. Die Firma wolle sich weiterentwickeln, so Duetsch. Dafür sei Leuna die Grundlage, auch für künftige Projekte. Neben der Qualitätssicherung soll in Leuna auch geforscht werden.

MDR (Andreas Manke, Annekathrin Queck)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 04. Januar 2023 | 07:30 Uhr

4 Kommentare

ElBuffo am 05.01.2023

Die ersten Aminosäuren sind wohl bereits vor mehr als 200 Jahren entdeckt worden. Biochemie scheint es also keine Erfindung der 2020er zu sein. Muss also niemand krampfhaft sein Unternehmen umbenennen.

hinter-dem-Regenbogen am 05.01.2023

# _ "Bio-Raffinerie . . "

Wäre heute der erste April , dann hätte ich das für einen Scherz gehalten.

Um in den Genuß von Fördermitteln zu kommen, braucht es wohl nur eines BIO-Etikett.
Fragt man sich aber, was denn hier verarbeitet werden, wie dieser Rohstoff produziert wird und hierhergelangen soll, dann bewegen wir uns schnell wieder auf einer eingefahrenen Schiene. . . . Hier fließt das Geld für die "Rettung der Welt".

"BIO" und "VEGAN" sind die Geschäftsmodelle der Zukunft - Hier bedarf es weniger einer realen Wertschöpfung, vielmehr die politische Linie sorgt für Rentabilität und einen hohen Aktienkurs.

Wir können nur hoffen, dass es morgen noch genügend Nahrung für Alle gibt. Denn Geld und Ideologie alleine, machen niemanden satt.

Hobby-Viruloge007 am 04.01.2023

Interessant. 750 Millionen Euro für eine Neuanlage sind eine echte Hausnummer. Mit dem finnischen UPM Konzern investiert hier ein großer Papierhersteller.
Ich frage mich allerdings, wieso in Leuna. Dort gibt es zwar unmengen Fördermittel und einen guten Standort Stoffverbund, aber woher soll das Holz kommen?
Der Harz zum Beispiel wird bereits für Leipzig und Hannover verstromt. Dort gibt es bereits einen Holzmangel ....

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