Touristische Kleinbahn Geiseltalexpress stellt den Betrieb ein

Weil der Betrieb sich nicht rentiert, gibt die Geiseltaler Touristikgesellschaft den beliebten Geiseltalexpress auf. Ein Teil der Attraktion wird jedoch erhalten: Ein Winzer kaufte eine der Kleinbahnen und plant, sie in Zukunft wieder zu betreiben. Sein Weingut liegt an der Bahnstrecke.

Nach mehr als 15 Jahren stellt die touristische Kleinbahn rund um den Geiseltalsee den Betrieb ein. Das bestätigte die Geiseltaler Touristikgesellschaft MDR SACHSEN-ANHALT. Zuvor hatte die Mitteldeutsche Zeitung berichtet (€).

Der Grund sind finanzielle Probleme. Einem Sprecher zufolge standen Ausgaben von 105.000 Euro Einnahmen von gerade einmal 70.000 Euro gegenüber. Unterstützung von der Kommune habe es nicht gegeben. "Irgendwann ist das Geld alle", sagte der Sprecher MDR SACHSEN-ANHALT. Demnach gab es keine Rücklagen, dafür aber zusätzliche Kosten, etwa durch die gestiegenen Kraftstoffpreise.

Außerdem sei das Ufer des Sees mittlerweile sehr zugewachsen und die Strecke dadurch nicht mehr so attraktiv für die Besucher.

Aus drohte schon im letzten Jahr

Schon im Januar vergangenen Jahres drohte der Touristenattraktion wegen Personalmangels die Schließung. Nachdem sich dann doch zwei neue Fahrer fanden, konnte der Betrieb zunächst weitergehen. Dem Sprecher zufolge ist das Aus aber bereits im Dezember 2022 nicht mehr abzuwenden gewesen.

Winzer will Bahn weiterbetreiben

Ein ortsansäßiger Winzer habe jedoch eine der Kleinbahnen gekauft. Er plant den Angaben zufolge, die Bahn wieder in Betrieb zu nehmen. Die Geiseltaler Touristikgesellschaft unterstütze ihn dabei.

Die Touristikgesellschaft selbst will sich künftig vor allem auf ihr Fahrgastschiff, die "MS Geiseltalsee", konzentrieren, mit dem Besucher Rundfahrten auf dem Geiseltalsee machen können. Das sei die neue Hauptattraktion, so der Sprecher. Darüber hinaus plane man, die Gastronomie in der Pfännerhall und am Hafen in Braunsbedra auszubauen. Ende vergangenen Jahres seien zudem weitere Ferienwohnungen eröffnet worden.

MDR (Annekathrin Queck, Julia Heundorf)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 26. Januar 2023 | 16:30 Uhr

5 Kommentare

hilflos vor 7 Wochen

Wenn die Gemeinden am Geiseltalsee verdienen wollen (das sind nur Braunsbedra und Mücheln nebt Ortsteilen) müssen sie dem zahlenden Kunden mehr bieten als Parkautomaten und minderwertige Gastronomie an den Marinas...

Uborner vor 7 Wochen

Die umliegenden Städtchen dürften sich auch finanziell gern am Erhalt und dem Ausbau der Bahn beteiligen. Schließlich profitieren sie erheblich vom Besucherverkehr am See. Ohne den See oder mit einem gesperrten See wäre in Mügeln und Braunsbedra völlig tote Hose.

steka vor 7 Wochen

Auch die Rundfahrt mit der MSgeiseltalsee lhnt sich, man bekommt Sehr viel über die Geschichte und Landschaft erklärt. Zu essen und trinken gibt es auch. Leider kann man die Fahrt nicht unterbrechen, weder am Strand Stöbnitz noch in Mücheln gibt es Anleger.

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