Energieversorgung in Sachsen-Anhalt Habeck sieht Leuna als Vorreiter für Unabhängigkeit von Öl und Gas
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Während seiner Sachsen-Anhalt-Reise hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck den Chemiepark Leuna als Vorreiter auf dem Weg aus der Abhängigkeit von Öl und Gas bezeichnet. Ministerpräsident Reiner Haseloff überreichte dem Chemiepark einen Förderbescheid in Höhe von 184 Millionen Euro. Ziel ist die Schaffung von Arbeitsplätzen.

- Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat bei seinem Besuch im Chemiepark Leuna die Bedeutung des Standorts für die Energieversorgung hervorgehoben.
- Ministerpräsident Reiner Haseloff sagte, es müssten schnell Ersatzstoffe für Öl und Gas aus Russland besorgt werden.
- Für die Erweiterung des Chemieparks Leuna hat Haseloff einen Förderbescheid in Höhe von 184 Millionen Euro überreicht.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) sieht den Chemie- und Raffineriestandort Leuna als einen Vorreiter auf dem Weg aus der Abhängigkeit von Öl und Gas. Die Möglichkeit, neue Energieträger und Treibstoffe zu schaffen, sei hier schon in der Umsetzung, sagte er am Montag bei einem Besuch des Standorts.
In Leuna gibt es Forschungs- und Produktionsvorhaben zur Erzeugung von sogenanntem grünem Wasserstoff. Im Gegensatz zu traditionellem Wasserstoff soll in der Produktion kein klimaschädliches CO2 entstehen, weshalb grüner Wasserstoff als Energie- und Rohstoffbasis der Zukunft gilt. "Hier kann man sehen, wie es werden soll, und dass es sich tatsächlich in der Umsetzung befindet", sagte Habeck.
Was mich in Leuna vor allem beeindruckt hat, ist, dass eine Dynamik da ist, die über diese Probleme der Gegenwart hinausweist.
Habeck: "Ostdeutschland soll bei Energieversorgung nicht zu kurz kommen"
Nach den Worten von Habeck soll Ostdeutschland in punkto Energieversorgung nicht benachteiligt werden. Er sprach mit Ministerpräsident Reiner Haseloff unter anderem über die Abhängigkeit von russischem Öl. Zu möglichen neuen Importmöglichkeiten als Ersatz für russische Energieträger sagte der Grünen-Politiker bei seinem Besuch in der Staatskanzlei in Magdeburg am Montagmorgen:
Ich will für mich sagen und für mein Ministerium, dass wir sehr darauf achten werden, dass auch die Importmöglichkeiten, die neu geschaffen werden, Ostdeutschland gleichwertig und gleichberechtigt mit im Blick haben.
Aktuell ist Ostdeutschland stark abhängig von der russischen Druschba-Pipeline. Die beiden großen Raffinerien Leuna und Schwedt werden bisher mit russischem Öl aus dieser Pipeline versorgt. Bei seinem Besuch lobte Habeck außerdem die Entwicklung Sachsen-Anhalts. Er sagte vorab, Sachsen-Anhalt sei in besonderer Weise von Veränderungen betroffen.
Haseloff: Es müssen schnell Ersatzrohstoffe her
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sagte, er habe den Eindruck, dass die Sanktionen gegen Russland aktuell so eingesetzt würden, dass es nicht Gewinner einerseits und Verlierer andererseits gebe. Es werde stattdessen die gesamte Volkswirtschaft gesehen.
Laut Haseloff müssten über die nächsten Monate Ersatzrohstoffe besorgt werden. Es könne nicht sein, dass die Volkswirtschaft destabilisiert werde und damit die Ziele von Russlands Präsident Wladimir Putin noch befördert werden, so Haseloff.
Chemiepark Leuna erhält Millionen-Förderung
Im Beisein von Habeck hat Haseloff einen Förderbescheid für die Erweiterung des Chemieparks Leuna in Höhe von 184 Millionen Euro überreicht.
Das Ziel ist es, hochwertige Arbeitsplätze zu schaffen und die strukturprägende chemische Industrie in der Region zu stärken, heißt es in einer Pressemitteilung des Landes Sachsen-Anhalt. Haseloff betonte:
Sachsen-Anhalt hat in den vergangenen Jahren große Ansiedlungserfolge erzielen können, viele moderne Arbeitsplätze werden geschaffen. Heute erfolgt ein weiterer wichtiger Schritt für eine gute Zukunft unseres Landes.
Das Geld stammt aus dem Investitionsgesetz Kohleregionen, mit dem unter anderem bisherige Braunkohleregionen und die Standorte von Steinkohlekraftwerken zu Energie- und Technologieregionen der Zukunft weiterentwickelt werden sollen.
12.000 Beschäftigte am Chemiestandort Leuna
Die beiden Minister haben am Montag verschiedene Firmen in Sachsen-Anhalt besucht, darunter die InfraLeuna GmbH, der Konzern UPM, der in Leuna eine Bioraffinerie baut, sowie die Totalenergies-Raffinerie. Totalenergies hatte angekündigt, bis Jahresende kein russisches Erdöl mehr kaufen zu wollen.
Am Chemiestandort Leuna stellen Öl und Gas laut Betreibergesellschaft Infraleuna die Energie- und Rohstoffbasis dar. In den Firmen arbeiten 12.000 Menschen, darunter etwa 600 in der Raffinerie.
MDR (Maximilian Fürstenberg, Fabienne von der Eltz), dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT - Das Radio wie wir | 16. Mai 2022 | 12:00 Uhr
DER Beobachter vor 5 Wochen
Unsinn wie gewohnt. Und leider hat es nach der Wahl der Bär im Osten fertiggebracht, einen Angriffskrieg mitten in Europa auf einen großen souveränen Staat zu beginnen und nebenbei (im übertragenen Sinne) unserem Westen und der Welt den Krieg zu erklären.
AlexLeipzig vor 5 Wochen
Doch Anni, auch darum geht's grundsätzlich. Kohle und Uran - Russland ist ein großer Lieferant! Die Fans der Kernenergie sind da genauso von Russland abhängig wie bei Öl und Gas.
Reuter4774 vor 5 Wochen
Norbert
Sie scheinen sehr viele Ängste zu haben. Es gibt KEINE Demokratie wo Sie jeden Tag persönlich ihre Wünsche zur freundlichen Erfüllung vortragen können. Würde garnicht funktionieren. (Und noch ein P.S. Habe mich über ihre simple Antwort/ Beleidigungen zum Thema Wölfe amüsiert! Ich weiß wie man sich verhält weil ich in der Großstadt lebe und nie mit zu tun habe? Ernsthaft? Keine Argumente? Unsere Kinder könnten Ihnen da noch was beibringen )
Auch wenns nicht hier zum Thema gehört kommts hoffentlich durch. So einfältige Aussagen sollten nicht ohne Antwort bleiben.