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Umstrittenes GewerbegebietBei Halle: Gemeinderat stoppt Star Park II

01. Dezember 2022, 11:57 Uhr

Bei Halle sollte ein zweiter "Star Park" entstehen. Der mögliche Bau des Industriegebiets ruft Sorgen in den umliegenden Ortschaften hervor. Nun hat auch der Gemeinderat mit einer knappen Mehrheit gegen das Großprojekt gestimmt und damit die weitere Planung gestoppt.

In Kabelsketal im Saalekreis wird es vorerst kein neues Gewerbegebiet geben. Das hat der Gemeinderat am Mittwochabend beschlossen. Bei der Abstimmung kamen die Gegner des Projekts "Star Park II" auf neun, die Befürworter auf acht Stimmen.

Eine Bürgerinitiative hatte sich seit Monaten gegen das Projekt stark gemacht und Unterschriften für ein Bürgerbegehren gesammelt. Rund 1.600 Unterschriften waren dafür zusammengekommen – mehr als doppelt so viele Unterstützer als nötig gewesen wären.

Große Verkehrsbelastung befürchtet

Vor allem Anwohner befürchteten durch das rund 200 Hektar große Gewerbegebiet noch mehr LKW-Verkehr und damit noch mehr Lärm und Abgase sowie den Wertverlust ihrer Grundstücke. Zuletzt hatten auch Grundeigentümer erklärt, ihre Flächen für den "Star Park II" nicht verkaufen zu wollen.

Das Industriegebiet sollte an der Autobahn 14 östlich der Ortsteile Dölbau und Naundorf entstehen. Befürworter hatten immer wieder die "optimale" Lage zwischen den A9 und A14 sowie die Nähe zum Flughafen Halle-Leipzig betont.

Wirtschaftsminister Sven Schulze sagte MDR SACHSEN-ANHALT, der Bedarf für den Industriepark sei da. Es gebe viele Unternehmen, die sich in der Region rund um Halle ansiedeln wollen. "Wichtig ist aber auch, dass man die kommunale Ebene immer mitnehmen muss. Dass man auch Verständnis haben muss, wenn dort Fragen aufkommen und wenn dort vielleicht auch manchmal eine ablehnende Haltung ist", so der Minister weiter. Es sei sicher, dass man mittelfristig eine gute Lösung finden werde.

3.000 Arbeitsplätze geplant

Geplant haben den "Star Park II" der Saalekreis und die Stadt Halle. Rund 200 Millionen Euro sollen investiert werden und bis zu 3.000 Arbeitsplätze entstehen. Finanziert werden sollte das neue Gewerbegebiet durch Bundesmittel für den Strukturwandel.

Stadt und Landkreis halten einem Bericht der Mitteldeutschen Zeitung zufolge grundsätzlich weiter an der Idee fest und werden wohl nach einem neuen Standort suchen. Im Gespräch waren neben Kabelsketal auch Landsberg, Dieskau und Teutschenthal.

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MDR (Matthias Kessel, Cornelia Winkler)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 01. Dezember 2022 | 05:00 Uhr

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