120 Jobs werden gestrichen Warnstreik bei Autozulieferer in Bad Dürrenberg

26. September 2023, 05:00 Uhr

Die Beschäftigten der Adler Pelzer Clion GmbH in Bad Dürrenberg legen am Dienstag die Arbeit nieder. So wollen sie ihrer Forderung nach einem Sozialtarifvertrag Nachdruck verleihen. Mitte Juni hatte die Geschäftsleitung angekündigt, den Standort mit rund 120 Mitarbeitern zum Jahresende zu schließen.

Die Beschäftigten des Autozulieferers Adler Pelzer Clion in Bad Dürrenberg sollen zeitweise ihre Arbeit niederlegen. In allen Schichten und in der Verwaltung seien die Mitarbeitenden aufgerufen, für zwei Stunden die Arbeit niederzulegen, heißt es in einer Mitteilung der Gewerkschaft IG Metall, die zu dem Warnstreik aufgerufen hat.

Der Warnstreik sei eine Reaktion auf die "sture" Haltung der Geschäftsleitung, sagte Almut Kapper-Leibe, Geschäftsführerin der IG Metall Halle-Dessau. Man erwarte einen fairen Ausgleich und eine Brücke in die Zukunft.

Sozialtarifvertrag gefordert

"Dazu gehören angemessene Abfindungsregelungen und die Möglichkeit des Übergangs in eine Transfergesellschaft. Deshalb fordern wir unter anderem einen Sozialtarifvertrag", so Kapper-Leibe. Die erste Verhandlung in der verganenen Woche sei ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Nicht mal ein Gegenangebot gebe es von der Arbeitgeberseite, beklagte die Gewerkschaft. "Deshalb gehen die Beschäftigten jetzt vors Tor."

Mitte Juni hatte die Geschäftsführung der Adler Pelzer Clion GmbH verkündet, dass sie den Standort in Bad Dürrenberg Ende Februar 2024 schließen wolle. Der Standort Bad Dürrenberg gehört zur Adler Pelzer Group, die in Deutschland mehrere Produktionsstandorte hat.

Mehr als hundert Mitarbeiter betroffen

Im Werk im Burgenlandkreis arbeiten rund 70 festangestellte Mitarbeiter und mehr als 45 Leiharbeiter, insgesamt rund 120 Arbeitsplätze. Dort werden Innenraum- und Schallschutzverkleidungen für den Automobilbau hergestellt. Hauptkunde für den Standort ist Porsche, mit dem Werk bei Leipzig.

MDR (Hannes Leonard)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 26. September 2023 | 19:00 Uhr

2 Kommentare

Mitteldeutsch am 27.09.2023

Amazon schließt Luftfrachtzentrum am Flughafen Leipzig/Halle, 400 Leute betroffen, die andernorts Weiterbeschäftigung angeboten wird
soll keine Folge von Streiks sondern Nichtauslastung (unternehmerisches Risiko), sein.

Silver Ager am 26.09.2023

Erstaunlich wo medial Kurzarbeit und Schließungen beunruhigen fordern Gewerkschaften trotz Mindestlohn (der viele die Kosten nicht weitergeben können, in Insolvenz treibt), Streiks.

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