Hilfen in Sachsen-Anhalt Unterkünfte für Obdachlose: So bereiten sie sich auf den Winter vor
Hauptinhalt
Der zweite Winter unter Corona-Bedingungen steht bevor. Wer keine Wohnung hat, freut sich über einen warmen Platz für eine Nacht oder zwei. Die Obdachlosen-Unterkünfte in Sachsen-Anhalt bereiten sich schon auf die kalten Tage vor. Ein Überblick aus Magdeburg, Halle und Dessau.
Sachsen-Anhalts Städte richten sich auch im zweiten Winter unter Corona-Bedingungen darauf ein, Menschen in Not Unterkünfte und zusätzliche Hilfe anzubieten. In Magdeburg gibt es eine Einrichtung für Obdachlose mit 88 Plätzen, die rund um die Uhr aufnahmebereit ist, wie ein Sprecher mitteilt. Die Kapazität sei seit Jahren konstant und noch nie ausgeschöpft worden.
Mit Beginn der Pandemie wurden in Obdachlosenunterkünften und anderen Anlaufstellen weitere Sicherheitsregeln eingeführt. Dazu gehört unter anderem die Maskenpflicht. Im Quarantänefall bei einem positiven Corona-Test gibt es zum Beispiel in Magdeburg gesonderte Wohnungen. Bereits im ersten Halbjahr 2020 wurden dort drei Objekte in Betrieb genommen, die auch Obdachlose mit einem Haustier aufnehmen. Alle Angebote gelten das ganze Jahr über.
In Dessau muss niemand hungern
"Jeder wird versorgt, niemand muss hungern", sagt Benita Lanfermann von der Bahnhofsmission Dessau. "Wenn drinnen kein Platz mehr frei ist, dann reichen wir das Essen auch durch das Fenster", erklärt sie mit Blick auf die geltenden Corona-Regeln. Das Team von Haupt- und Ehrenamtlichen kümmert sich um Menschen in Not, auf Reisen und in anderen Lebenslagen.
Die Bahnhofsmission der Diakonie nimmt Kontakt zur Stadt auf, wenn es um Unterkünfte für Obdachlose geht. Während der Corona-Pandemie hätten mehr Bedürftige die Einrichtung aufgesucht, um sich zu wärmen und etwas zu essen. Die Zahl von hilfsbedürftigen Reisenden hingegen sei niedriger geworden, da weniger Menschen mit dem Zug führen, sagt Lanfermann.
Halle: "Die Platzkapazität wurde nicht reduziert"
In Halle gibt es den Angaben nach aktuell im Haus der Wohnhilfe 149 Plätze für Menschen ohne Obdach sowie 28 Plätze im Notquartier. Die Stadt sei für die Unterbringung der Menschen auch im zweiten Winter unter Corona-Bedingungen gerüstet. "Die Platzkapazität wurde nicht reduziert, die Belegung erfolgt im Wesentlichen in Räumlichkeiten, die für ein bis zwei Personen eingerichtet sind", erklärt Katharina Brederlow, Beigeordnete für Bildung und Soziales. Zwei Wohncontainer mit einer Kapazität von maximal sechs Personen stünden zusätzlich auf dem Gelände des Hauses der Wohnhilfe bereit.
Quelle: dpa, MDR/Johanna Daher