1,5 Milliarden investiert Drei Viertel der Deiche in Sachsen-Anhalt entsprechen der Norm
Hauptinhalt
05. November 2024, 09:18 Uhr
Seit dem Hochwasser im Jahr 2002 sind in Land Sachsen-Anhalt 1,5 Milliarden Euro in den Hochwasserschutz investiert worden. Drei Viertel der rund 1.400 Deichkilometer entsprechen mittlerweile der Norm. Aber: Nicht alle Deiche werden saniert.
Seit dem Jahrhunderthochwasser 2002 sind in Sachsen-Anhalt rund 1,5 Milliarden Euro in die Verbesserung des Hochwasserschutzes investiert worden. Damit entsprechen gut drei Viertel der insgesamt 1.370 Kilometer Landesdeiche der entsprechenden Norm, teilte das Umweltministerium mit. Zur Zeit des Hochwassers 2002 seien es nur fünf Prozent gewesen. Dennoch werde weiter in den Ausbau und die Sanierung der Deiche investiert.
Deich in Fischbeck als wichtiger Meilenstein
Im Landkreis Stendal ist gerade erst das letzte Teilstück ertüchtigt worden. Das kleine 340-Einwohner-Dorf Fischbeck steht dabei als Symbol für das Hochwasser im Jahr 2013. Der Deichbruch hatte zu großflächigen Überflutungen im Elbe-Havel-Winkel geführt. Mehrere Transportschiffe wurden gesprengt, um die Deichlücke zu füllen, was bundesweit für Aufsehen gesorgt hatte. Umweltminister Armin Willingmann (SPD) sprach angesichts der feierlichen Deichabnahme am Montag von einem "wichtigen Meilenstein" für den Hochwasserschutz im nördlichen Sachsen-Anhalt.
Von einer "großen Bereicherung" für die Region sprach auch Steffi Friedebold (parteilos), die Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Elbe-Havelland. Die Bevölkerung sei nach den Hochwassern am Boden zerstört gewesen. Dass die Deiche nun saniert seien, sei ein "sehr gutes Signal", lobte Friedebold bei MDR SACHSEN-ANHALT.
Nicht alle Deiche werden saniert
Dennoch gebe es auch in den kommenden Jahren noch etwas zu tun, teilte das Ministerium mit. Rund 17 Prozent der Landesdeiche müssten noch nachgerüstet, beziehungsweise an neue Normen angepasst werden. Rund 100 Kilometer seien sanierungsbedürftig. Dazu zählten allerdings auch solche Deiche, die durch Deichrückverlegungen ihre Funktion verlieren und daher nicht mehr saniert würden.
dpa, MDR (Sebastian Gall)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 04. November 2024 | 19:00 Uhr
Erna vor 4 Wochen
...Zur Zeit des Hochwassers 2002 seien es nur fünf Prozent gewesen...
Wie immer muss erst etwas passieren bevor man reagiert. Ob die Brücken in 20 Jahren auch alle saniert sind? Oder war ein Einsturz ohne Tote und ohne Verletzte nicht genug?