Studie So viele Menschen wie noch nie waren krank in Sachsen-Anhalt

Laut einer Analyse der Krankenkasse DAK-Gesundheit meldeten sich im vergangenen Jahr deutlich mehr Menschen krank. Die meisten Arbeitnehmer blieben wegen Atemwegserkrankungen wie Erkältungen, Bronchitis und Covid-19 zuhause. Seit 2022 gehen die Krankmeldungen automatisch bei den Krankenkassen ein.

Stifte liegen auf den Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen für Arbeitnehmer im Falle einer Krankschreibung durch den Arzt.
2022 waren mehr Menschen in Sachsen-Anhalt krankgeschrieben als im Vorjahr. Deutlich angestiegen ist die Krankschreibung wegen Erkältungen und anderen Atemwegserkrankungen. Bildrechte: dpa

Der Krankenstand in Sachsen-Anhalt hat im Jahr 2022 einen neuen Höchstwert erreicht. Das geht aus einer Analyse der DAK-Gesundheit hervor. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Krankenstand um 1,5 Punkte auf 6,8 Prozent – ein Wert, der seit Beginn der Analysen vor 25 Jahren nicht erreicht wurde. Das bedeutet, dass an jedem Tag des Jahres 68 von 1.000 Beschäftigte krankgeschrieben waren.

Mehr Erkältungen und Corona

Laut DAK-Gesundheit sind die meisten Krankschreibungen auf Atemwegserkrankungen, wie Erkältungen und Bronchitis zurückzuführen. 2022 sind mehr als doppelt so viele Menschen deshalb nicht zu Arbeit gegangen. Auch das Corona-Virus trage zu dem Anstieg bei, allerdings deutlich weniger als andere Atemwegserkrankungen. Durchschnittlich 25 Fehltage haben Erwerbstätige in Sachsen-Anhalt 2022 gehabt, fünfeinhalb Tage mehr als noch im Vorjahr.

Krankmelden: So einfach wie noch nie

Auch der kürzere, elektronische Weg der Krankmeldung von Arzt zu Krankenkasse könnte ein Grund für den starken Anstieg sein, vermutet die DAK-Gesundheit. Seit Anfang 2022 gehen Krankmeldungen per elektronischer Meldung direkt von den Arztpraxen an die Krankenkassen und müssen nicht mehr von den Versicherten selbst eingereicht werden. Dadurch werden Krankmeldungen besser erfasst und gelbe Zettel bleiben nicht mehr bei den Versicherten liegen.

MDR (dpa, Cynthia Seidel)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 28. Januar 2023 | 10:00 Uhr

13 Kommentare

gertB.ausJ vor 8 Wochen

ralf meier
Es gibt keinen Zusammenhang zwischen Coronaimpfungen und den momentan vorherrschenden Atemwegserkrankungen. Auch wenn du dir das noch so sehr wünscht.

ralf meier vor 8 Wochen

@Alexleibzig, meine Ironie ist Ihnen sicherlich nicht entgangen. Ob es sich bei diesen Verschwörungstheoretikern und Coronaleugnern eventiell auch um Realisten handelt, kann ich nicht abschießend beurteilen. ich könnte es mir aber vorstellen. Was Ihre Rückmeldung angeht. Da gebe ich Ihnen Recht.

Gundel vor 8 Wochen

Hat man vielleicht auch einmal daran gedacht, dass viele keinen Bock mehr auf unsere Gesellschaft haben? Nur noch Krisenmodus und Weltuntergangsstimmung. Verbote für die breite Masse, demgegenüber Hypen von Minderheiten und nicht mehr nachvollziehbare allumfassende Toleranz. Arbeitsverdichtung, Personalmangel, sowie ausufernde Bürokratie und Verwaltung. Unerfüllbare Aufgabenstellungen von Leuten in Führungspositionen, die selbst nichts können und nie etwas geleistet haben. Daraus resultierende miese Kompromisse, die nicht zur Lösung führen, sondern meistens die Lage noch verschlimmern.

Frustration macht halt krank. Tatsächlich wie auf Trotzebene.

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