Wirtschaft Mehr Insolvenzen: Vor allem bei Privatpersonen und im Baugewerbe
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05. Dezember 2024, 15:30 Uhr
In Sachsen-Anhalt ist die Zahl der Insolvenzen im laufenden Jahr höher als 2023. Laut Statistischem Landesamt gab es einen Anstieg um gut zehn Prozent. Allerdings gab es weniger Anträge als vor der Corona-Pandemie.
In Sachsen-Anhalt ist die Zahl der Insolvenzen 2024 bislang höher als im Vorjahr. Das geht aus Zahlen des Statistischen Landesamtes hervor. Demnach sind in den ersten neun Monaten dieses Jahres rund 2.400 Insolvenzanträge gestellt worden. Das seien gut zehn Prozent mehr gewesen als im Vorjahreszeitraum.
Den größten Teil haben demnach private Haushalte ausgemacht, so die Behörde. Hier wurden knapp 1.750 Anträge gezählt; ein Plus von mehr als 12 Prozent. Bei den Unternehmen gab es rund 260 Insolvenzanträge – ein Plus von gut zehn Prozent. Besonders betroffen war demzufolge das Baugewerbe. Aber auch Unternehmen aus dem Handel, der Kfz-Industrie und dem Gastgewerbe hat es vergleichsweise oft getroffen.
Weniger Insolvenzen als vor Corona
Die Zahlen des Statistischen Landesamtes zeigen allerdings auch, dass die Anzahl der gestellten Anträge für Unternehmen weiterhin unter der von 2019 liegt. Damals seien im gleichen Zeitraum knapp 340 Insolvenzanträge erfasst worden.
Dieser Trend hatte sich bereits in den Vormonaten abgezeichnet. Insolvenzforscher Steffen Müller vom Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle erklärte dazu im August im MDR-Interview, es gebe einen Rückstau aus der Corona-Pandemie. Viele Unternehmen seien damals mit Staatshilfen vorübergehend gerettet worden. "Das waren zum Teil sehr schwache Unternehmen, die jetzt aus dem Markt ausscheiden müssen."
MDR (Jörg Wunram, Kalina Bunk)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 05. Dezember 2024 | 13:00 Uhr
goffman vor 7 Wochen
Die letzten Regelungen des COVID-19 Insolvenzaussetzungsgesetzes sind erst Ende 2023 ausgelaufen.
Die Konjunktur wird natürlich auch durch die Sparpolitik der FDP und in der Baubranche durch die Verunsicherung durch „Technologieoffenheit“ gedämpft. Wenn ich nicht weiß, ob und wann es welche Förderung für welche Heizung gibt und wenn Parteien erfolgreich werden, die alles kaputt machen wollen („Grüne Energiewende rückabwickeln“), dann warte ich mit solchen Entscheidungen eher ab.
Wichtig wäre eine klare Entscheidung der Politik für konkrete, zukunftsfähige Technologien, eine gezielte Förderung und eine klare Kommunikation. Ein Gas-Heizungsverbot, ein Verbrenner Verbot und ein klares Bekenntnis aller Parteien zu Investitionen in unabhängige, erneuerbare und kostengünstige Energie und Technologien hätte Planungssicherheit und Perspektiven geschaffen.
sgd.fan vor 7 Wochen
Stimmt vollkommen, denn die Auswirkungen kommen dadurch das ein neues Eigenheim für viele nur noch ein Traum ist und kaum noch bezahlbar sind aber auch alte Immobilien muss man mit sehr viel Geld sanieren und das schlägt auf die Bau Branche zurück weil die Nachfrage stark nachgelassen hat. Das ist so gewollt da brauch man Corona nicht als Grund angeben außerdem wurde zur dieser zeit sogar mehr investiert als danach. Woher ich das weiß, weil ich beim Großhandel tätig bin.
Shantuma vor 7 Wochen
Und in 10 Jahren wird man es noch mit Corona erklären, genauso wie die Übersterblichkeit.