Reint Gropp (r), Präsident des IWH
Reint Gropp (rechts), Präsident des IWH, glaubt nicht an eine Intel-Ansiedlung in Magdeburg. Bildrechte: picture alliance/dpa | Hendrik Schmidt

Nach US-Wahl: Ökonom rechnet nicht mehr mit Intel-Ansiedlung

08. November 2024, 16:11 Uhr

Reint Gropp, Präsident des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung, hält eine Ansiedlung von Intel in Magdeburg nach der US-Wahl für unwahrscheinlich. Umstritten waren geplante Subventionen in Höhe von zehn Milliarden Euro, die Ex-Finanzminister Lindner streichen wollte. Der ursprünglich für 2025 geplante Baubeginn der Intel-Fabrik wurde von Intel für mindestens zwei Jahre verschoben.

Der Präsident des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung in Halle, Reint Gropp, rechnet nach der US-Wahl nicht mehr mit einer Intelansiedlung in Sachsen-Anhalt. Gropp sagte, er halte es für extrem unwahrscheinlich, dass der US-Chiphersteller nach Magdeburg komme.

Diskussion um Fördermittel

Im Grunde könne Deutschland froh sein, dass noch keine Subventionen geflossen seien. Die Bundesregierung hatte Intel zehn Milliarden Euro zugesagt. Vor seiner Entlassung und dem Scheitern der Ampel-Regierung in Berlin hatte der damalige Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) geplant, die Fördermittel für die Intel-Ansiedlung in Magdeburg streichen.

So stand es in einem Grundsatzpapier des ehemaligen Ministers. Es ging darin um eine Neuausrichtung der deutschen Wirtschaftspolitik. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hatte daraufhin einen Kompromiss angeboten. Kritik an den Plänen von Lindner kam unter anderm von Sachsen-Anhalts Wissenschaftsminister Armin Willingmann (SPD).

Baustart ursprünglich für 2025 geplant

Der Baustart der Intelfabrik in Magdeburg sollte eigentlich im nächsten Jahr sein. Intel hatte im September bekannt gegeben, dass der Konzern den Bau eines neuen Werks in Magdeburg auf Eis legen wird. Das Projekt werde sich voraussichtlich um zwei Jahre verzögern, teilte Firmenchef Pat Gelsinger mit.

MDR (Moritz Arand)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 08. November 2024 | 10:00 Uhr

9 Kommentare

Hans 2 vor 3 Wochen

Scheis egal 10 Milliarden Euros abgreifen, dann eben nicht ! auch Chinesen bauen Halbleiter, SMIC, Semiconductor Manufacturing International Corporation

Shantuma vor 3 Wochen

@Altlehrer:
Danke dass Sie uns deutlich zeigen, dass es bei Ihnen nur Weiß oder Schwarz gibt.

Herr Gropp hat verschiedene, teils berechtigte, teils nicht berechtigte, Gründe genannt warum man sich gegen den Standort Magdeburg entscheiden könnte.
Wie gesagt, einige davon teile ich, andere nicht.

Leider ist es in dieser Gesellschaft verkommen, (danke Corona) sich inhaltlich mit dem Gesagten von Gegenüber zu beschäftigen. Leichter ist es ihn oder sie in die gewünschte unbeliebte Ecke zu schieben.

In seiner Analyse hat wohl Herr Gropp soweit recht. Ob er ein Gegener von Intel war mag ich arg bezweifeln.

pwsksk vor 3 Wochen

Das liegt nicht am Ausgang der US Wahl, Herr Gropp.
Trump stärkt die eigene Wirtschaft, indem er die US Wirtschaft machen lässt und den "Rücken" stärkt. Das sieht in Deutschland und aus Brüssel etwas anders aus. Warum wohl hauen deutsche Unternehmen ins Ausland ab....
Und das Leibniz Institut ist doch wohl überflüssig wie ein Kropf, ob mit seinen Politik- wie auch Wirtschaftsexperten.

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