Kinderbetreuung Geburtenrückgang: Fachkräfte aus den Kitas sollen gehalten werden
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21. Januar 2025, 09:27 Uhr
Die Kitas in Sachsen-Anhalt passen sich an die weiter rückläufigen Geburtenzahlen an. Dabei geht es vor allem um die Frage, wie Personal reduziert oder anders eingesetzt werden kann. Denn die Fachkräfte werden trotzdem gebraucht.
In Sachsen-Anhalt reagieren die Kitas auf sinkende Geburtenzahlen. Laut Träger und Kommunen wird an manchen Orten das Personal bereits in anderen Bereichen eingesetzt, woanders haben die Beschäftigten eine reduzierte Stunden-Anzahl. Sinkende Betreuungszahlen gefährden die Finanzierung der Kita-Plätze.
Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Landesamtes wurden im Jahr 2024 rund 12.500 Kinder geboren, rund 1.000 weniger als im Jahr zuvor. Das ist ein neuer Tiefstand. Vor acht Jahren gab es noch mehr als 18.000 Neugeborene. Für Kitas bedeutet das: Aus Wartelisten sind vielerorts Leerplätze geworden.
Fachkräfte in der Kita halten – aber wie?
Die Opposition im Landtag forderte deshalb bessere Personalschlüssel. Ziel sei es, die Qualität in den Kitas zu erhöhen. Das Deutsche Rote Kreuz setzt auf Personaltransfers und darauf, dass frei werdendes Kita-Personal weiterqualifiziert werden kann. Die Arbeiterwohlfahrt betont, dass gutes Personal gebraucht werde, um Kinder und Familien zu betreuen. Sie weist darauf hin, dass Erzieherinnen oft mit Leidenschaft in der frühkindlichen Bildung arbeiteten – und möglicherweise eher das Bundesland wechseln wollten als das Arbeitsfeld.
Unterschied zwischen Personalschlüssel und Betreuungsschlüssel Der Betreuungsschlüssel richtet sich nach der Zeit, die tatsächlich Kindern in Einrichtungen zugutekommt. Er sagt, wie viele Kinder auf eine Betreuungsperson fallen. Der Personalschlüssel hingegen gibt ein anderes Ergebnis. Er bezieht auch weitere pädagogische Arbeiten mit ein, von Elterngesprächen bis zur Weiterbildung.
Sachsen-Anhalts Sozialministerin Petra Grimm-Benne (SPD) hat sich dafür ausgesprochen, Erzieherinnen und Erzieher im System zu halten. Auch in Bereichen der Kinder- und Jugendhilfe würden pädagogische Kräfte gebraucht.
Nach Zahlen des Sozialministeriums in Sachsen-Anhalt gehen in den nächsten zehn Jahren etwa 23 Prozent des Gesamtpersonals in den Ruhestand. In den kommenden 15 Jahren werden es rund 35 Prozent sein, hieß es auf MDR-Anfrage.
dpa, MDR (Michael Rosebrock, Manuel Mohr, André Plaul) | Erstmals veröffentlicht am 20.01.2025
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 20. Januar 2025 | 09:00 Uhr
Sozialberuflerin vor 2 Wochen
Faultier
Doch natürlich gibt's im Westen Kitas
Aber mit wesentlichen besserem Personalschlüßel und perse besseren Chancen für Kind und päd.Fachkraft
Beobachter hat schon recht
Thommi Tulpe vor 2 Wochen
faultier
es ist sehr kurzsichtig gedacht, nur vom JETZT zu reden.
Sicherlich ist es richtig, wenn man den Augenblick genießt. Aber irgendwann sind auch Sie alt, vielleicht pflegebedürftig. Schon jetzt fehlt massig Pflegepersonal. Sie lehnen Zuwanderung ab. Oder wechseln Sie diesbezüglich in 10, 20 oder 30 Jahren Ihre sture JETZT-Haltung, weil das Problem dann auch Sie betrifft?
Sagt jemand, der auf die 60 zu rennt, und sich auch fragt, wo die letzten 10, 20 oder 30 Jahre geblieben sind!
hinter-dem-Regenbogen vor 2 Wochen
@Die Sozialministerin ___ "in Sachsen-Anhalt gehen in den nächsten 10 Jahren etwa 23 Prozent des Gesamtpersonals in den Ruhestand. . . "
Dann ist das gefälligst Ihre Aufgabe , etwas zu unternehmen, um diese Entwicklung auszugleichen.
Am Besten, man fängt bei der Ausbildung von Fachpersonal an.