Überfüllter Container für Altkleider und Schuhe
In Sachsen-Anhalt bleiben Altkleider-Container, anders als noch zu Corona-Zeiten (Archivfoto), immer häufiger leer. Bildrechte: IMAGO / Jochen Tack

Zeit der "Überspendung" vorbei Kleidercontainer sind leer – dabei ist der Bedarf an Spenden groß

11. November 2022, 08:39 Uhr

Wer alte Klamotten nicht mehr benötigt, kann sie zum Altkleidercontainer um die Ecke bringen. Was während Corona boomte, passiert in vielen Fällen in Sachsen-Anhalt inzwischen selten. Zu selten sagt die Deutsche Kleiderstiftung. Ihr gehen die Spenden aus.

Der Deutschen Kleiderstiftung gehen in Sachsen-Anhalt die Kleiderspenden aus. Wie der Sprecher der Stiftung, Markus Böck, MDR SACHSEN-ANHALT sagte, haben während der Corona-Pandemie viele Menschen ihre Schränke ausgemistet und alte Sachen gespendet.

Mehr Müll als Kleidung im Container

Inzwischen sei die Zeit der "Überspendung" vorbei. Allerdings sei der Bedarf enorm gestiegen. Vom Deutschen Roten Kreuz hieß es, in den Altkleidercontainern werde immer häufiger Müll entsorgt. In der Altmark – und da vor allem in der Region Seehausen – mussten demnach bereits Container entfernt werden, weil mehr Müll als Kleiderspenden eingeworfen wurde.

Das sollte Kleidung im Container erfüllen

Hilfsorganisationen verweisen darauf, dass Kleiderspenden einige Bedingungen erfüllen müssen. Sie sollte demnach nicht nur sauber sein, sondern auch intakt und noch tragbar. Gestopfte Socken, abgeschnittene Hosenbeine, defekte Reißverschlüsse, fehlende Knöpfe gelten deshalb als Ausschlusskriterien. Grund: Es gibt in der Logistikkette schlicht keine Kapazitäten, die gespendete Kleidung vor ihrer Weitergabe noch zu flicken.

Der "Tag der Kleiderspende" Kleiderspenden seien nachhaltig und ermöglichten Hilfsprojekte – das sagt die Deutsche Kleiderstiftung und hat den 11. November als "Tag der Kleiderspende" ausgerufen. Dass dieser Aktionstag auf den 11.11. und damit auf den Martinstag fällt, ist übrigens kein Zufall. Laut Deutscher Kleiderstiftung sind die Menschen aufgerufen "wie einst Martin von Tours", Hilfsbedürftigen mit gut erhaltener Kleidung beizustehen. Deutsche Kleiderstiftung

MDR (Katharina Häckl, Marcel Knop-Schieback, Luca Deutschländer)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 11. November 2022 | 07:30 Uhr

2 Kommentare

C.T. am 11.11.2022

Kleidung die nicht mehr 1A getragen wird, nutzen wir zum "Räubern" z.B. für die Gassi-Runden, Gartenarbeit oder beim Bauen. Genügt die Kleidung/Schuhe selbst dafür nicht mehr, machen wir Putzlumpen daraus. Danach geht es direkt in den Müll. Gerade jetzt, wo selbst Putzlappen teurer werden, haben wir nichts mehr zu verschenken. Erst recht nicht an die dubiosen Altkleiderverwerter...

charliesdaddy am 11.11.2022

Das Problem besteht eher darin,dass die Container nicht regelmäßig geleert werden,und ausserdem ist auch weitestgehend bekannt,dass die gesammelten Kleiderspenden nich in den Ausgabekammern für Bedürftige landen,sondern nach Afrika gehen,dort zu Putzwolle geschreddert werden...die dann wiederum hier nach Europa geliefert wird...für Kleiderständer halte ich sogenannte Second-Hand-Shops für angebracht.

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