Neuer Höchststand DAK registriert so viele Krankschreibungen wie nie
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15. August 2023, 17:52 Uhr
Im ersten Halbjahr 2023 ist die Zahl der Krankschreibungen in Sachsen-Anhalt auf einen neuen Höchststand gestiegen. Das geht aus Zahlen der Krankenkasse DAK hervor. Besonders Atemwegserkrankungen und Muskel-Skelett-Krankheiten haben demnach stark zugenommen.
Der Krankenstand der Beschäftigten in Sachsen-Anhalt ist nach Angaben der Krankenkasse DAK im ersten Halbjahr 2023 auf einen neuen Höchststand gestiegen. Es habe rund 47 Prozent mehr Krankschreibungen als im Vorjahr gegeben, teilte die Krankenkasse mit.
Nach einer aktuellen Analyse der DAK sei der Krankenstand auf 6,6 Prozent gestiegen. Das sei der höchste Stand in Sachsen-Anhalt seit dem Start der Halbjahresstatistik vor sieben Jahren, so die Krankenkasse.
Über die Hälfte der Arbeitnehmer habe bis Ende Juni mindestens eine Krankschreibung gehabt. So eine hohe Quote von über 54 Prozent werde gewöhnlich erst am Ende eines Jahres erreicht, hieß es.
Atemwegserkrankungen nehmen stark zu
Vor allem Atemwegserkrankungen sind demnach häufig Ursache für die Fehlzeiten von Beschäftigten gewesen. So habe es bei den Krankschreibungen wegen Husten, Schnupfen und anderer Infekte einen Anstieg um über 70 Prozent gegeben – von etwa 20 auf rund 35 Fälle je 100 Beschäftigte. Zu einem deutlichen Anstieg sei es ebenfalls bei den Muskel-Skelett-Erkrankungen gekommen.
Über die möglichen Gründe für den Anstieg konnte die Krankenkasse auf Nachfrage keine näheren Angaben machen. Sie fordert die Unternehmen in Sachsen-Anhalt auf, verstärkt auf den Gesundheitsschutz ihrer Mitarbeiter zu achten und vermehrt ins sogenannte Betriebliche Gesundheitsmanagement zu investieren.
MDR (Mario Köhne); epd
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 15. August 2023 | 10:00 Uhr
DanielSBK am 16.08.2023
Bei immer mehr und mehr Mitgliedschaften in den gesetzlichen Krankenkassen ist es nicht verwunderlich das auch die Krankenscheine, Krankentage und Mitgliedsbeiträge durch die Decke gehen. Ist doch ganz logisch, wenn ich immer mehr Esser am Tisch sitzen habe.
ElBuffo am 16.08.2023
Wie so vieles werden diese Zahlen ein wohlgehütetes Geheimnis gewesen sein. Die Wartesäle der Kinderarztpraxen waren jedenfalls immer schön voll. Da half wohl auch der zeitige und intensive Kontakt in Gemeinschaftseinrichtungen wenig.
Bei der erwerbstätigen Bevölkerung wäre bei Vergleichen mit früher noch zu berücksichtigen, ob und wieviel Lohnfortzahlung es da jeweils gab. Den Begriff SVK-Urlauber gab es damals allerdings auch schon.
AlexLeipzig am 15.08.2023
Vielleicht liegt es einfach nur an der elektronischen Krankschreibung, die nun sicher die Krankenkassen erreicht und nicht mehr wie bis letztes Jahr üblich vom Versicherten übermittelt wurden - was Viele vermutlich nicht gemacht hatten, weil man ja eh die Lohnfortzahlung vom Arbeitgeber hat.